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8. Acappella-Festival in Hannover: Flowalicious

Nach einem sehr sonnigen und warmen Tag kam heute das erste Auswärtskonzert - Schloss Landestrost lädt ein zu einem Acappella-R&B-Abend: Flowalicious durfte zeigen was sie können.
Flowalicious sind wohl ein gutes Beispiel von gutem Netzwerken: Einer in der Gruppe kennt jemand anderen den man ja mal fragen könnte ob er oder sie Lust hätte mitzumachen und das geht immer weiter. Am Ende stehen auf der Bühne eine Spanierin, eine Österreicherin, ein Koreaner und zwei Deutsche, die der gemeinsame Musikgeschmack verbindet.
Sie singen dabei ihre eigene Coverversionen von Stücken; viel R&B oder Soul dabei, wobei jeder Lead seinen eigenen Timbre und Stil mitbringt. Dabei gibt es immer gute Abwechslungen - sehr schön finde ich.
Die eigenen Stücke gefallen mir nicht so sehr; vielleicht liegt das auch daran dass da sich die Solisten zu sehr bemühen oder dass die Stücke nicht so passen (Du bist süßer als ein Honigbärchen wäre vielleicht was für Ganz Schön Feist, aber passt irgenwie nicht zu dieser Gruppe).
Was mich am meisten überrascht dabei ist das Publikum - in Landestrost ist das Durchschnittsalter eher bei 50 zu vermuten und demzufolge war ich eher skeptisch ob sie die Musik annehmen würden. Allerdings sah ich mich getäuscht - auch wenn sie beim Disco-Medley einige Male den Kopf schüttelten waren die Leute durchaus begeistert; auch von den klaren und guten Stimmen die da sangen. Zumindest habe ich kaum Kritik gehört dabei ;-)
Fazit: Die CD die sie haben enthält zuwenige Stücke, aber die Gruppe selbst gefällt mir und wenn sie in der Gegend sein sollten werde ich sie auf jeden Fall wieder hören!

8. Acappella-Festival in Hannover: Vocaldente

Als Lokalmatadore haben Vocaldente natürlich auch in Hannover schon ihren eigenen Fanclub, aber das wäre gar nicht nötig gewesen - nach dem großen Auftritt von Vinx war es zwar eine Umstellung (ein Mensch auf der Bühne mit Mikro und Verstärkung; nun fünf Jungen ohne Mikro oder Verstärkung) - aber spätestens nach dem ersten Lied konnte man sich für sie begeistern.
Ich habe die Fünf in der Besetzung bisher nicht gesehen; das letzte Mal war vor zwei Jahren wo sie noch mit Arndt zusammen gesungen haben. Dieser hatte aber kurz nach Erscheinen der ersten CD die Band verlassen und sich auf seine Solokarriere konzentriert (ich habe ihn unter anderem bei einem Hörspiel wieder gehört) während Vocaldente sich einen neuen Bass suchten und dann sich auf die Konzerte "stürzten". Ich denke der Wechsel hat gutgetan; zumindest heute hat man nicht mehr den Eindruck Vocaldente wäre die Fortsetzung von Modell Andante. Stattdessen haben sie neue Lieder dabei und nehmen sich selbst durchaus nicht so ernst - mal eben Cowboys spielen geht genauso wie den Bacardi-Song vorzutragen (den ich auch schon früher gesehen habe; aber er kommt auch so gut an :-)

Ich hatte anfangs die Befürchtung dass sie ohne Verstärkung nicht den großen Raum füllen konnten; ich wurde aber angenehm überrascht - nachdem die Zuschauer wirklich leise wurden ging auch das dann gut. Ich glaube so etwas sollten mehr Gruppen machen ;-)

8. Acappella-Festival in Hannover: Vinx

Nach der Pause beim Eröffnungskonzert (welches übrigens ausverkauft ist!) kam nun ein einzelner Mann auf die Bühne: Vinx. Bereits vorbereitet für ihn war seine Trommel, sein Mikro und die Soundanlage.

Früher war Vinx ein Sportathlet; 1980 war er für die Olympia-Mannschaft aufgestellt. Danach hat er sich allerdings auf die Musik konzentriert und macht Weltmusik - er singt afrikanische Lieder (oder afrikanisch angehaucht); nutzt Hall und Loop-Maschine; allerdings auf eine ganz andere Weise wie Klangbezirk vorher; Klangbezirk hat der Loopmaschine fast dieselbe Lautstärke (und damit Priorität beim Hören) zugeordnet; Vinx nutzt es im Hintergrund um ein Echo auf seine eigene Stimme zu geben - aber auch nicht mehr als ein Echo. Seine Stimme selbst ist gewaltig; zumindest zum Füllen des Saals bräuchte er kein Mikrofon, das bekommt er problemlos auch so selbst hin; das nutzt er nur für die Loops.

Mich hat seine Musik sehr beeindruckt und mir gefällt der Stil; allerdings habe ich auch Stimmen gehört dass die Leute von der Musik überfordert waren oder es ihnen zu schwierig war. Ich denke auch, die Musik ist durchaus schwierig (vergleichbar mit Les Grandes Gueules), aber mir gefällt gerade solche Musik. Ich bin gespannt wie er beim Abschlußkonzert wird!

8. Acappella-Festival in Hannover: Klangbezirk

Seit Samstag ist wieder meine Musikzeit - das 8. Acappella-Festival in Hannover findet statt! Bis Dezember war unklar ob es überhaupt stattfinden würde, aber danach war schnell raus dass genügend Sponsoren helfen und die Gruppen eingeladen werden konnten

Nach einer langen Zugfahrt konnte ich zum Glück rechtzeitig in Hannover ankommen um mich "einzuleben" und dann gleich mit Thomas loszufahren - das Eröffnungskonzert fand im Schauspielhaus statt; mitten in Hannover und mit einer großen Bühne.

Nach kurzen, einleitenden Worten von Roger kam auch gleich die erste Gruppe auf die Bühne: Klangbezirk: Ein Quartett, zwei Frauen und zwei Männer, dir auch aus vier verschiedenen Städten Deutschlands kommen und dort wohnen. Sie haben sich im Bundesjugendjazzorchester kennengelernt und dann beschlossen gemeinsam als Gruppe auftreten zu wollen - sie haben sich quasi selbst gecastet ;-)

Stimmlich überzeugen sie mich sofort - sie haben klare und schöne Stimmen die auch gut miteinander harmonieren; die Auswahl der Lieder ist gut und man hört dass sie gerne etwas schräg und jazzig singen.
Was wohl immer mehr in Mode kommt ist die Nutzung einer Loop-Maschine - Martin O.nutzt es für seine Solokarriere, Niniwe nutzt es als Quartett auch schon länger für ihre Eigenkompositionen. Klangbezirk nutzt es auch und hauptsächlich um die Covers zu "vervollständigen". Aber der Einsatz ist durchdacht und gut; es ist nicht nur einer der die Maschine bedient oder nutzt, sondern alle gehen damit gut um. Es passt gut hinein und wirkt nicht aufgesetzt - bei anderen Gruppen habe ich das schon anders erlebt. Insofern eine gute Ergänzung!
Was etwas verbessert werden sollte ist die Choreographie; manchmal habe ich das Gefühl dass sie nicht wissen was sie mit der Bühne anfangen sollen. Aber das ist ja nicht schlimm; ich denke wenn die Gruppe weiter an sich arbeitet wird sich das schnell ändern. Ansonsten war mein erster Eindruck von ihnen: Sehr schön, auch die CD ist in Ordnung und gut; auf jeden Fall eine Gruppe bei der es sich lohnt sich auf weitere Konzerte zu freuen.