20. Internationale Acappella-Woche Hannover: Trio Mediæval

Heute gibt es wieder einen Bruch: Wir gehen weg von Pop- oder Jazz-Songs und tauchen wieder ein in die klassische Musik. Heute abend darf uns das Trio Mediæval aus Norwegen begleiten. Diese drei Damen singen einerseits sehr frühe klassische Musik, aber und gerade auch Volkslieder (Folksongs) aus Norwegen, zusätzlich gibt es Lieder die extra für sie geschrieben wurden.
Ihre Musik ist ideal für die kleine Kreuzkirche in Hannover, weil sie nur ihre Stimmen und manchmal Instrumente wie eine doppelsaitige Geige oder Klangstäbe) verwenden. Nichts, was den klaren Klang der Stimmen verfälscht, sondern die getragenen Hymnen und Wiegenlieder unterstützt.
Das Trio hat sich aktuell auf Lieder fokussiert, die schon traditionell als Lieder von Generation zu Generation weitergegeben werden - teilweise sind dies Lieder aus dem 17ten und 18ten Jahrhundert, teilweise aber auch Neukompositionen auf Texte aus dem achten Jahrhundert. Man kann sich einfach zurücklehnen und den Klang wirken lassen weil hier der Fokus nicht auf dem Auftreten der drei Damen besteht sondern im Klang, der gerade in dieser Kirche wunderbar wirken kann.
Die Texte der Lieder sind natürlich alle norwegisch, aber im Programm gibt es eine deutsche Übersetzung. Die ist zwar nicht notwendig, aber nett zu lesen.

Ich finde, das Trio Mediæval macht geniale Musik - und bringt uns auch wieder zurück auf den Boden. Es muss nicht immer alles schnell und sofort sein, man kann und sollte auch immer wieder sich besinnen und innehalten. Diesen Fokus bringen die drei Damen sehr gut zum Vorschein, die Liedauswahl und die Ruhe die sie ausstrahlen bezeugen dies.

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20. Internationale Acappella-Woche Hannover: Viva Voce

Nach dem gestrigen genialen Pop-Purrie hat es Viva Voce im Pavillon etwas schwer: der Saal ist größer als was sie normalerweise bespielen und das Publikum das gestern da war ist immer noch geflashed.
Aber das tut den Jungs keinen Abbruch. Die (inzwischen nur noch) vier Sänger aus Arnsberg sind auch schon seit über 15 Jahren gemeinsam auf der Bühne und haben ihr Repertoire - eher in Richtung Schlager gehend - aufgebaut. Sie sind deutschlandweit unterwegs und auch bekannt und dürfen im bayrischen Karneval auch auftreten - und zwar nicht unbedingt mit typischer Karnevalsmusik sondern auch etwas Nachdenklichem.
Sie singen viel von den Feinheiten des Lebens und was sie ausser Singen so machen (Schreinern, technische Doku schreiben...). Sie haben kreative Cover (wer erinnert sich an Clubbed to Death?) und begeistern einen guten Querschnitt an Leuten.
Ein wenig überraschend wurde beim Impro gefordert, dass als berühmte Person "Arndt Schmöle" vorgeschlagen wurde - leider war Arndt selbst nicht im Publikum sonst wäre das witzig geworden! Heiko hat den Vorschlag aber gerne aufgenommen und ihn für das Stück verwendet.

Auf mich persönlich wirkt Viva Voce wie eine Band, die leider ihren Höhepunkt vor längerer Zeit erreicht hat. Ich habe heute morgen mal noch alte CDs herausgekramt und angehört: Früher waren die Stücke eher Pop-lastiger und mehr Tiefgang bei den Witzen vorhanden. Vielleicht bin ich einfach inzwischen zu anspruchsvoll geworen was Acappella angeht, oder ich bin einfach nicht der Schlagerfan. Aber wirklich neue, spannende, interessante Lieder habe ich heute abend leider nicht gehört, zumindest nichts, was mir später noch in Erinnerung bleibt. Schade für mich, aber die Band hat ja Erfolg ;-) Insofern bin ich gespannt wie es mit der Band weitergeht.

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20. Internationale Acappella-Woche Hannover: A-Cappella-Nacht (Anders, Voxid, basta) im Aegi

Wie immer Mittwochs ist heute die Acappella-Nacht. Das bedeutet, dass mehr als eine Gruppe heute auftreten wird. Meistens sind dabei mehrere junge Gruppen, die dann den Abend bestreiten.
Heute ist es ein wenig anders. Erstens gibt es keinen Acapideo-Gewinner; das finale "OK" für das Festival kam so kurz vor den Konzerten, dass man keinen Wettbewerb ausschreiben konnte. Stattdessen durften die drei Gruppen etwas länger singen.
Zuerst kommt die Gruppe "anders" aus Freiburg dran - und ich frage mich, warum sie bei ihren Konzerten Stuttgart als Konzertort ausgelassen haben! Die fünf Jungs machen Popgesang, aber nicht nur Mainstream, sondern eigene Songs mit ihrem eigenen Stil und das macht die Songs einfach anders. Der Auftritt und die Lieder machen Spass, die Texte sind auf deutsch und damit kriegt man natürlich das Publikum. Mir gefällt das Lied über Freiburg sehr gut, weil es die Stadt beschreibt ohne die üblichen Plattitüden - oder auch ohne die Stadt zu nennen.
Nach anders kommt die Gruppe Voxid - die es eigentlich schon nicht mehr gibt. Die Mitglieder von Voxid haben sich während der Corona-Pandemie entschieden, die Gruppe aufzulösen und eigene Projekte weiterzuverfolgen. Aber für die Acappella-Nacht haben sie sich in ihrer letzten Formation noch einmal zusammengefunden um gemeinsam aufzutreten. Inzwischen gehört(e) auch Joachim Rust zu Voxid, der früher bei Juicebox aus Hannover war. Und hier gibt es heute abend eine Premiere: Ein Mix von Juicebox und Voxid für ein Lied! Lucy (Sopranistin von Juicebox) kommt noch einmal auf die Bühne um mit Voxid das erste bekanntere Lied von Joachim zu singen - The Truth about Love. Das ist einfach cool, weil beide Gruppen geile Musik gemacht haben - und beide ja inzwischen nicht mehr existieren. Ich finde das extrem schade, aber leider ist es nicht zu ändern.
Ansonsten hat Voxid ihre Lieder gesungen - sehr kraftvoll, wie wir es gewohnt sind. Ungewöhnlich, weil sie ihre eigenen Lieder schreiben und ihren Stil dabei finden. Sauber vorgetragen, mit den Mikrofonen spielend und einfach für sehr gute Stimmung sorgend.

Und was macht das Publikum? Nach der Zugabe des berühmten letzten Liedes singt es - wie bei anders - einfach den Refrain des letzten Stückes so lange, bis die Gruppe wieder auf die Bühne kommt und noch eine zweite Zugabe gibt ;-) So gehört sich das.

Zu guter Letzt darf dann noch basta auf die Bühne. Die fünf Jungs haben auch angekündigt, am Ende diesen Jahres sich aufzulösen und so sind auch sie gerade auf ihrer Abschiedstournee. Vielleicht nutzen anders dann den Platz der frei wird ;-)
Zu Basta gehört auch Arndt Schmöle und so sind heute alle Gründungsmitglieder der Gruppe Modell Andante im Theater am Aegi - entweder als Organisatoren oder als Künstler. Das hat auch was ;-)
Basta haben ein Potpourri ihrer Lieder mitgebracht - ein Querschnitt ihrer Bühnenlaufbahn und der Lieder die sie im Laufe der Jahre produziert haben. Es ist witzig, spannend, cool und irgendwie traurig - dieses Konzert ist nicht das letzte Konzert von basta, aber es gibt sie halt nur noch dieses Jahr. Machen wir das Beste draus!

 

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20. Internationale Acappella-Woche Hannover: Ringmasters

Bei den Ringmasters heute abend haben wir einen Vorteil: Wir haben dieses Konzert-Jahr mit einem Konzert der Ringmasters im Renitenztheater begonnen. Das heisst, die Ringmsaters und ihr Programm kannten wir teilweise schon. Trotzdem haben wir uns gefreut, die Ringmasters in Schloss Landestrost zu hören.


Wie immer ist das Konzert in Schloß Landestrost als erstes ausverkauft - und auch wenn hier oft ungewöhnliche Konzerte während der Acappellawoche stattfinden, kommen die Zuschauer gerne wieder.


Dieses Mal also die Ringmasters. Die vier Schweden sehen sich als Zirkusdirektoren, die dem Publikum Barbershop-Gesänge näher bringen wollen - und das mit Erfolg; sie dürfen sich seit 2012 Barbershop-Weltmeister nennen.
Ihre Lieder sind bekannte Lieder - entweder original Barbershop oder von ihnen umarrangiert, auf sie zugeschnitten. Immer auch ein wenig selbstironisch, haben ein wenig Choreographie mit der sie ihre Lieder noch verstärken. Und Jakobs Fähigkeit, einen Ton über eine Minute ohne luftzuholen singen zu können hilft ihnen auch oft, ein überraschendes Ende des Closed-Harmony-Gesangs zu ermöglichen - die Akkorde wechseln drei bis viermal bis die finalen Schlusstöne gefunden wurden.
Am Ende können sie leider die Leute nur vertrösten: Der Koffer mit den CDs ist wohl beim Flug verlorengegangen, daher gibt es kein Merchandise heute abend. Da kann man ja nur froh sein, dass ihre Anzüge wohl im Handgepäck waren ;-) Aber ein schönes Konzert und ich freue mich auf ihren Kurzauftritt beim Abschlußkonzert.

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20. Internationale Acappella-Woche Hannover: Gallicantus

Für Gallicantus hat die internationale Acappella-Woche Hannover einen neuen Aufführungsort sich ausgesucht: Die Kirche St. Andreas in Springe. Dies ist eine relativ kleine Kirche, aber hell und klein genug, dass die sechs Männer von Gallicantus ohne Mikrofone oder ähnliche Verstärkung auftreten können.
Gabriel Crouch, der früher auch bei den King's Singers gesungen hat, hat sich Sänger gesucht, mit denen er Renaissance-Musik so darreichen kann wie er sie sich vorstellt - klar, ohne Schnörkel, einfach aber der komplexen Musik gerecht werdend.
Gabriel selbst macht die Ansagen und freut sich als erstes darüber dass die Gruppe nach drei Jahren tatsächlich ihr erstes Konzert gibt - und das im Rahmen eines Festivals, bei dem er schon zu seiner Zeit mit den King's Singers aufgetreten ist. Auch die Kirche sowie das Publikum tut es ihm an, weil die Kirche zu seiner Art Musik passt und die Kirche bis auf den letzten Platz besetzt ist.
Das Konzert hat tatsächlich eine Pause diesmal - das Hausrecht der Aufführungsorte ist immer unterschiedlich.

Gabriel hat das Programm "Die Kunst des Klagens" genannt und gliedert die beiden Konzertteile in jeweils drei Abschnitte auf: Epitaphen (ein Komponist beklagt den Tod seines Lehrers oder Vorgänges in Form eines Liedes), Hingabe aufgrund des Todes von Prinz Henry sowie Didos Klage.
 
Für jedes der drei Teile werden Stücke von verschiedenen Komponisten vorgetragen - Thomas Tallis beginnt das Epitaph, William Byrd beklagt den Tod von Thomas Tallis und Thomas Tomkins beklagt den Tod von William Byrd.
Zum Tod von Prinz Henry im November 1612 gab es erstaunlich viel Anteilnahme des Volkes, und daraus entstand wohl auch bei vielen Komponisten der Wunsch die Trauer um den Tod des Prinzen musikalisch zu verarbeiten. So entstanden um diesen Tod herum viele Renaissance-Stücke, die Gallicantus dann vorträgt.
Und zu guter Letzt gibt es noch den Abschnitt "Didos Klagen" die aus dem Buch IV von Virgils Aeneis stammen. Die karthagische Königin Dido trauert um Aeneas, den Sohn Trojas, der sie verlassen hat. Jeder Komponist geht mit seiner eigenen Fassung an das Thema heran - der Text wird dabei anders interpretiert und musikalisch dargestellt. Es ist faszinierend, wie derselbe Text in Gesang umgesetzt wird.
Es ist fast schade, wie schnell das Konzert vergeht. Gabriels Erklärungen sind hervorragend um die Musik im Kontext zu geniessen und die Sänger sind genau richtig um diese Art von Musik vorzutragen. Gerne mehr davon!

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20. Internationale Acappella-Woche Hannover: Jazzation

Dieses Mal sind wir in der Christuskirche Hannover - eine ehemalige Kirche, deren Raum zu einem Aufführungsort umgebaut wurde. Im Altarbereich ist die Bühne und da wo früher Kirchenbänke standen ist sind jetzt Stühle auf einer Art Rampe so dass man immer über den Vordermann sehen kann. Akustisch ist dies ein guter Ort für Konzerte.
Heute abend treten hier Jazzation auf. Das ist ein Quintett aus Ungarn, welches primär Jazz singt - mit eigenen Arrangements und Idee. Die Stimmen sind klar und die Intonation so wie man es für Jazz sich wünscht - schräg aber genau so dass es Gänsehaut macht weil die Klänge ungewohnt aber passend sind.
Fast immer hat eine der Frauen den Lead bei den Liedern, aber das passt zu der Gruppe und zu den Stimmen. Und weil eine der Frauen aus Georgien kommt und genau an diesem Sonntag dort das Osterfest gesungen wird, singen sie auch ein georgisches Gebet, welches in diesem Kirchenraum natürlich sehr gut zur Geltung kommt.

Die Stücke sind alle sehr unterschiedlich - teilweise humorvolle Covers, teilweise Eigenkreationen - aber sie zeigen den Stil von Jazzation. Ich fand es eine tolle Gruppe und freue mich, sie hoffentlich in ein paar Jahren wiederzusehen und solange ihre CDs zu hören.

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20. Internationale Acappela-Woche Hannover: Voces 8

20. Internationales Acappella-Festival Hannover: Voces 8

Es ist fast drei Jahre her, dass beim internationalen Acappella-Festival das Abschlußkonzert stattfand.

Nach dem Festival ist vor dem Festival, und so wurde gleich angefangen, das nächste Festival (zwanzigjähriges Jubiläum!) vorzubereiten - Künstler wurden ausgewählt, verpflichtet, Auftrittsorte gesucht und gemietet - nur um dann im März 2020 festzustellen, dass man aufgrund von Corona kein Festival wird durchführen können. Doof.

Macht nichts, dachten die Veranstalter von Lauschkultur Hannover und fassten dann den Herbst 2020 als nächsten Termin ins Auge, um das Festival stattfinden zu lassen. Die Künstler signalisierten auch dass sie mitgehen würden, also wurde ein neues Festival geplant.

Wir alle wissen es: Auch im Herbst sah es nicht gut aus, alle größeren Veranstaltungen mussten abgesagt werden. So auch die Herbstausgabe des Festivals - und auch das dann noch einmal neu geplante Acappella-Festival Hannover 2021.

Doch die Aktiven von Lauschkultur liessen sich nicht unterkriegen. Für 2022 wurde wieder ein Festival organisiert. Eine der Gruppen, die für 2020 geplant war hatte sich inzwischen aufgelöst (Fork), aber es konnte Ersatz gefunden werden und auch die angefragten Gruppen waren begierig wieder Konzerte geben zu können - und so kommt es nun, dass Roger Cericius am 23.04.2022 endlich wieder ein internationales Acappella-Festival Hannover eröffnen konnte. Die Marktkirche mitten in Hannover ist ausverkauft, alle Zuhörer tragen Maske weil das die Markuskirche gerne möchte - und wir können endlich das Jubiläum feiern auf das wir zwei Jahre warten mussten.

Das Festival eröffnen darf das Ensemble Voces 8. Die Sängerinnen und Sänger kommen aus England und haben sich der Kombination aus alter mit moderner Musik verschrieben. Es gibt das Ensemble schon seit über 15 Jahren und sie haben sich mit ihren Programmen einen guten Ruf erarbeitet.

Voces 8 in der Marktkirche
Voces8 in der Marktkirche.

Heute abend beginnen sie ihr Konzert damit, dass sie im Rücken der Zuhörer beginnen - am Eingang zur Kirche. Man konnte also einfach dem Gesang lauschen, ihn geniessen und sich auf das Erlebnis einlassen. Ein paar Zuhörer haben sich natürlich umgeschaut, aber ich fand es schöner, einfach nur den Klang wirken zu lassen, wie er aus den Ecken der Kirche herausschallte.

Mit dem zweiten Stück kommen sie dann langsam nach vorne, um sich dann auch den Zuhörern zu präsentieren. Ab jetzt sagen sie dann auch die weiteren Stücke immer an, jeweils ein anderer Sänger darf das nächste Set ansagen. Voces 8 schafft es dabei, immer zwei Stücke zusammen zu singen, die einen gemeinsamen Nenner hatten - ob es jetzt die Thematik "Ave Maria" aus zwei verschiedenen Zeitepochen ist oder zwei Stücke, die zwar modern aber von unterschiedlichen Einflüssen geprägt sind (einmal Ideen von Arvo Pärt aufgenommen und einmal ein Lied von Rachmaninow); sie haben in der Moderation kurz erklärt was für Stücke sie nun singen, worauf man achten könnte, gepaart mit der Bitte das Set nicht durch Klatschen zu unterbrechen. Letzteres wurde auch vom Publikum akzeptiert, nachdem man gemerkt hat wie sehr es dem Set hilft, wenn zwischen den Stücken nicht geklatscht wurde.

Die Marktkirche hatte darum gebeten, dass es in dem Konzert keine Pause gibt - damit die Zuhörer sich nicht so stark über den Weg laufen und sich potentiell anstecken. Das funktioniert recht gut, die Sänger brauchen zwischendurch keine Pause und durch die Sets gibt es immer wieder kurze Pausen in denen man seine Ohren entspannen kann. Es macht Spass, sich mit der Musik auseinanderzusetzen und die (kurze) Stille beim Nachklang der Lieder zu erleben - bevor der Erste am Ende des Sets klatscht.

Als das Konzert sich dem Ende zuneigt, zeigen Voces 8, dass sie nicht nur klassische Musik beherrschen sondern auch Jazz- und Popsongs singen können. Bei den Jazz-Liedern klappt das noch recht gut, aber gerade bei den Pop-Songs merkt man ihnen die klassischen Stimmen deutlich an - ihnen fehlt die Schrägheit oder der freche Klang der Stimme, den man für Popsongs braucht. Die Lieder sind alle fehlerfrei vorgetragen - wie auch bei den klassischen Stücken ist die Intonation erstklassig, die Harmonie zwischen den Sängern vorhanden und sie liefern einen guten gemeinsamen Klang ab - aber die Stimmen klingen für die Popsons zu brav.

Aber das macht den sonst positiven Eindruck nicht kaputt. Es ist zwar gut zu wissen dass sie ein großes Repertoire haben - aber ihr Fokus lag und liegt auf den klassischen Stücken und da sind sie hervorragend.

Ich fand das Konzert klasse - es hat drei Jahre gedauert bis wir wieder ein Konzert geniessen durften, aber die Warterei hat sich gelohnt. Morgen geht es einmal mit Jazzation aus Ungarn weiter - sowie dem Singtreff, der jeden Nachmittag stattfindet.

 

Wer übrigens neugierig wurde noch dabei sein möchte: Für das Abschlußkonzert am 01.05.2022 im Kuppelsaal gibt es noch Karten...

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