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Die WiseGuys in Karlsruhe

Es gibt die seltenen Gelegenheiten wo ich in die Ecke meines Kleiderschrankes lange wo die "wertvollen" T-Shirts liegen: dieses Mal durfte das dunkelgrüne WG-T-Shirt herauskommen, wo die Jungs 1997 drauf unterschrieben haben. Alles im grünen Bereich war damals die aktuelle CD und ich habe das T-Shirt nach meinem ersten Konzert gekauft und unterschreiben lassen.
Es war also soweit: das im Dezember verschobene Konzert der Wise Guys in Karlsruhe wurde heute wiederholt. Dieses Jahr nicht mehr im Tollhaus selbst sondern im Konzerthaus Karlsruhe - welches deutlich größer ist und wohl in den letzten Jahren renoviert wurde.
Dieses Mal war mein Platz ganz weit hinten - letzter Platz rechts an der Seite. Ich fand den Platz gut - ich habe zwar nicht die ganze Bühne beobachten können aber die Akustik war gut genug zum Zuhören, mehr wollte ich nicht ;-)
Ich muss sagen - das Konzert hat mich nicht vom Hocker gerissen. Einerseits war die Akustik öfters völlig übersteuert, andererseits kam im ersten Teil kein neues Lied. Am Anfang hatten die Jungs auch Probleme mit der Intonation - zumindest waren einige sonst immer gut gelungene Passagen einfach schief. Ich hatte teilweise das Gefühl die Jungs haben einfach "nur" runtergesungen - es fehlten die Improvisationen oder kleineren Scherze, die früher einfach dazugehörten. Stattdessen Sachen von der aktuellen und der vorigen CD (Die Verkaufszahlen sprechen für sich - den Kopierschutz aufzuheben bei der letzten CD hat sich bezahlt gemacht; es wurden wohl mehr CDs verkauft als von der letzten).
Das Publikum war auch eher süddeutsch/karg, es wurde zwar geklatscht aber richtige Stimmung kam nicht auf.
Das änderte sich nach der Pause - die fünf Jungs fingen mit einem neuen Lied an: Ein Cover der Band Tears for Fears; Mad World. Ein guter Einstieg in den zweiten Teil, der zwar größtenteils wieder CD-Lieder hatte aber aufgelockert wurde durch Lieder wie die Powerfrau. Mich fasziniert der Mitsingteil immer wieder, den Eddi bei "sing mal wieder" einbaut: Er bringt die Leute nicht nur dazu, mitzusingen, sondern dies auch leise zu machen. Die Leute lassen sich so führen und er kann gut mit ihnen spielen - und dies scheint ihm auch Spass zu machen ;-)
Schön dass die Jungs auch immer noch "Live and Let Die" als Zugabe bringen - ich liebe die Lightshow die sie dafür einstudiert haben.

Leider dauerte für mich das Konzert zu lange - bevor die Fünf zum Afterglow herauskamen musste ich weg und zum Bahnhof, da ich sonst meinen Zug verpasst hätte. In Stuttgart fuhren schon keine Bahnen mehr (weswegen ich durch den Park zurückgelaufen bin), aber immerhin bin ich noch aus Karlsruhe rausgekommen.

Fazit: Das Konzert an sich war toll, aber so wie früher hat mich das Konzert nicht begeistert. Irgendwie fehlten neue Moderationen und auch neue Lieder. Oder auch einfach mal richtig alte Sachen - wie das Handy ;-)

Aufnahme im Tonstudio

Warum Valle und ich überhaupt nach Mannheim fuhren ist recht schnell erklärt: Valle hat eine Semesterarbeit zum Thema Sound-Design zu erstellen und entschied sich, ein Lied Acappella aufzunehmen. Ihr Vater hat ein Tonstudio und hat sich bereiterklärt mit uns dort aufzunehmen. Die Idee war eigentlich recht einfach: Valle notiert die notwendigen Stimmen (gedacht war ein Quintett), dann wird jede Stimme einzeln im Tonstudio aufgenommen.
Angefangen haben wir damit, einen Klavierpart mit dem Sequencer (einem Atari1040 mit Notator aufgenommen und auf ein Bandgerät gespielt. Danach erklärte uns Valles Vater einen Trick: Zuerst wird die Melodie "grob" aufgenommen und danach erst die einzelnen Stimmen aufgenommen. Also hat Valle erstmal die Melodie aufgenommen und danach sind alle Stimmen nach und nach aufs Band gewandert - jede bekam ihre eigene Spur.

Dann hörten wir das Ergebnis. Intonation war nicht besonders (das war auch nicht das Ziel ;-) aber wir hörten auch rasch dass ohne das Klavier nicht viel zu hören war - keine durchgehende Baßstimme oder ein "Untergrund", kein Rhythmus. Daraufhin hat Valeries Vater dann das Arrangement etwas geändert - statt Staccatto zu singen wurden die Unterstimmen eher weich eingespielt, der Alt und Tenor wurde (für bessere Akkorde) noch einmal mehr eingespielt; Rhythmus wurde dadurch auch eingebracht.

Ich fand es recht spannend, beim Entstehen der Aufnahme mitzuwirken - von Anfang an zu sehen wie eingespielt wird, aber auch im Studio zu stehen, "nur" das Klavier zu hören, dann seine eigene Stimme, dann sich selbst ohne Klavier und besonders dann die verschiedenen einzelnen Stimmen ohne Klavier - sehr nackt klingt das überhaupt nicht toll wenn man das zum ersten Mal macht ;-)
Valle bastelt noch an dem Stück weiter heute nacht während ich wieder zurückgefahren bin weil ich morgen ja arbeiten muss. Ich bin gespannt auf das Endergebnis ;-)