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Hop o' my thumb: Die Derniere der Tour und der Gruppe

Hop o' my thumb sind eine schweizer Acappella-Gruppe, die anfang des Jahres eine Künstlerpause bekannt gegeben haben. Zum Glück (für uns) hatten sie aber für dieses Wochenende bereits Auftritte zugesagt und waren demzufolge gebucht, so dass ich die Gelegenheit hatte, sie zu hören. Bisher hatte ich sie zweimal gesehen, einmal in Bielefeld in der Schmiede und einmal in Stuttgart; zu der Zeit war noch das "alte" Programm (Quadrastique) aktuell und sie waren zu viert. Inzwischen sind sie nur noch zu dritt ; Alessandro, Franziska und Tino, was der Musik und der Stimmung keinen Abbruch tut. Sie schaffen es von anfang an, das Publikum zu bannen, mit ihren Liedern; teilweise Volkslieder die sie umändern, aber auch Pop-Musik die sie ihrem Stil unterwerfen. Jedes Lied kommt mit anderen Ideen auf (ein paar wenige wie den Love Song haben sie aus dem vorigen Programm übernommen), gerade beim Love Song und beim nachfolgenden Senorita gibt es schöne spannungsgeladene Momente, wo die beiden Herren quasi um/mit der Dame streiten.
Bereits im vorigen Programm haben sie eine Loop-Maschine dabeigehabt; das ist eine Maschine um einen Aufnahme immer wieder zu wiederholen, um etwas neues dazuzupacken, mehrfach und es immer wieder abzuspielen. Hop o' my thumb beherrscht dieses Werkzeug excellent, gerade weil sie jetzt "nur noch" ein Trio waren haben sie diese Maschine gerne eingesetzt - und zwar gekonnt. Die Einfälle die sie haben sind einfach schön; einerseits das Aufbauen des Liedes mit Loop-Maschine ("Alles ist eitel" plötzlich neun- oder zehnstimmig - von einer einzigen Person gesungen, die auch einfach mal kurz Tracks rausnimmt damit die Wirkung immer anders ist - und das mit einer Lässigkeit und einem Taktgefühl dass Du begeistert bist und immer auf die nächste Wiederholung wartest weil Du wissen willst was er nun verändert; der gesamte Umgang mit dem Loop war einfach elegant und lässig - er wurde dann angestellt wenn er gebraucht wurde, die Zuschauer haben es teilweise gar nicht mitbekommen wenn er benutzt wurde, es gab kein Aufsehen darum); andererseits Lieder, wo als Zusatzinstrument Plastikschläuchen zum Einsatz kommen die in bestimmten Tonhöhen erklingen; wobei Tino dann Franziska immer andere Schläuche gibt damit die Tonhöhe zum Lied (Sting; Rain will fall auf deutsch) passt; oder auch abwechselnd auf Flaschen blasen und singen...
Einfach schade dass dies ihr letztes Konzert ist - sie sind bei jedem Konzert das ich erleben durfte immer besser geworden! Geschadet hat ihnen die personelle Veränderung nicht; dass sie nur noch drei Leute ist, im Gegenteil, sie haben es kreativ umgesetzt und auch eine Live-Improvisation eingebaut; sie gehen ins Publikum und fragen die Leute nach Tonfolgen oder
Sätzen ("ich war in der Hängematte"), die sie dann im Loop immer wieder spielen und was draus machen. Das lockert einerseits die Stimmung auf und bietet andererseits immer wieder Überraschungen, was sie nun daraus machen.
Ich würd mir ja wünschen dass sie a) eine Live-DVD rausbringen (Quadrastique und Triopolis sind durchaus so eine DVD wert meiner Meinung nach; aber es hat wohl niemand ein Konzert von ihnen aufgenommen) und b) durchaus noch ein paar Mal auftreten... ihr Konzept zumindest begeistert mich und wohl viele Andere auch wie die Zuschauer gezeigt haben. Es gibt Standing Ovations für sie als sie mit ihrer Show fertig sind; die Zuschauer lassen sie nur ungern gehen ;-)

Gütersloher Acappella-Nacht: Zwei Gruppen wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten...

Heute war ein besonderer Tag; Hop o' my thumb und The Buddhas treten in Gütersloh bei einer Acappella-Nacht auf. Für mich hiess das, schon frühmorgens mich in Richtung Bielefeld aufzumachen (nachdem die Nacht schon recht kurz war). Die Bahn hat mich heute dafür positiv überrascht: Nachdem wir in Stuttgart erst mit 10 Minuten Verspätung loskamen (Weichenstörung) hatten wir diese bis Köln wieder rausgeholt. Okay, nachdem Umsteigen hatten wir wieder ein wenig, aber das war nichts worüber man sich aufregen muss. Insofern konnte dem großen Ereignis heute abend nichts mehr im Wege stehen; wir spielten noch ein wenig "San Juan" bevor wir uns auf den Weg nach Gütersloh machten.