Menschenleben zählen nicht in der Universität Bielefeld
Das Folgende ist ein Rant, also bitte - seid gewarnt.
Der Senat der Universität Bielefeld hat entweder mächtig Angst oder keine Hemmungen mehr: In einer Senatssitzung wurde soeben beschlossen, dass der Feueralarm auf lautlos gestellt wird, der komplette A-Turm (wichtiger Notfluchtweg) verkettet wird - also alle Türen sind gesperrt, und die Feuerwehr die Anweisung bekommt, bei Alarmmeldungen nicht zu reagieren.
Das bedeutet: Wenn jetzt irgendeine Katastrophe passiert (Feuerausbruch, Stromausfall, Gasaustritt, was auch immer) - die im Gebäude arbeitenden Personen (Mitarbeiter der Hochschule, Dozenten, aber auch Studenten) kriegen nicht einmal mit dass ein Notfall herrscht, geschweige denn gibt es entsprechende Fluchtwege die man nutzen kann - die auf den Notfallplänen eingezeichneten Fluchtwege sind versperrt. Sehr gute Idee bei Paniksituationen. Und die Feuerwehr dreht derweil Däumchen - weil sie soll ja erst gar nicht ausrücken.
Hintergrund ist dass in derselben Senatssitzung beschlossen werden soll, dass die Studiengebühren ab sofort 500€ betragen sollen.
Das heisst, "nur" weil der Senat Angst vor wütenden Studenten hat werden hier mal eben Menschenleben aufs Spiel gesetzt.
Angst hat der Senat übrigens durch ein Flugblatt, in dem zu Maßnahmen gegen diese Sitzung aufgerufen wird. Ich gebe zu dass der Text sehr reißerisch ist und man sich (bei dem Tonfall) durchaus Gedanken machen kann und sollte wie man die Sitzung ordentlich durchführen kann - aber diese Maßnahmen gehen einfach zu weit; insbesondere weil der Senat sich diesen Tonfall selbst zuzuschreiben hat - von ihm aus gab es nämlich so gut wie nie Diskussionsinteresse mit den Studierenden; es wird einfach nur beschlossen und die Interessensvertreter der Studierenden wurden - wenn überhaupt - vor vollendete Tatsachen gestellt. Kein Wunder dass der Ton da schärfer geworden ist.
Für alle interessierten Studierenden gibt es immerhin schon eine Übertragung auf Großleinwand.
Die Studierenden sind im Übrigen bisher zwar laut mit Pfeifkonzerten, aber sonst friedlich.
Bisher ist nicht gesagt worden wie lange diese Maßnahmen dauern werden. Allerdings frage ich mich was der Brandschutzbeauftragte dazu sagt - und was gemacht wird, wenn wirklich ein Feuer ausbricht? Ist dem Senat tatsächlich lieber, es gibt da ein paar Tote als "nur" Studenten die (ob berechtigt oder nicht) wütend durch die Gegend laufen und lautstark protestieren?
---UPDATE---
Ich habe gerade ein mp3-File mit der Pressekonferenz bekommen, wo Studierende der Universität Bielefeld das Rektorat "besetzt" hatten; dort gibt es auch einen Überblick über die Aktionen die im letzten halben Jahr dort gelaufen sind.
Der Senat der Universität Bielefeld hat entweder mächtig Angst oder keine Hemmungen mehr: In einer Senatssitzung wurde soeben beschlossen, dass der Feueralarm auf lautlos gestellt wird, der komplette A-Turm (wichtiger Notfluchtweg) verkettet wird - also alle Türen sind gesperrt, und die Feuerwehr die Anweisung bekommt, bei Alarmmeldungen nicht zu reagieren.
Das bedeutet: Wenn jetzt irgendeine Katastrophe passiert (Feuerausbruch, Stromausfall, Gasaustritt, was auch immer) - die im Gebäude arbeitenden Personen (Mitarbeiter der Hochschule, Dozenten, aber auch Studenten) kriegen nicht einmal mit dass ein Notfall herrscht, geschweige denn gibt es entsprechende Fluchtwege die man nutzen kann - die auf den Notfallplänen eingezeichneten Fluchtwege sind versperrt. Sehr gute Idee bei Paniksituationen. Und die Feuerwehr dreht derweil Däumchen - weil sie soll ja erst gar nicht ausrücken.
Hintergrund ist dass in derselben Senatssitzung beschlossen werden soll, dass die Studiengebühren ab sofort 500€ betragen sollen.
Das heisst, "nur" weil der Senat Angst vor wütenden Studenten hat werden hier mal eben Menschenleben aufs Spiel gesetzt.
Angst hat der Senat übrigens durch ein Flugblatt, in dem zu Maßnahmen gegen diese Sitzung aufgerufen wird. Ich gebe zu dass der Text sehr reißerisch ist und man sich (bei dem Tonfall) durchaus Gedanken machen kann und sollte wie man die Sitzung ordentlich durchführen kann - aber diese Maßnahmen gehen einfach zu weit; insbesondere weil der Senat sich diesen Tonfall selbst zuzuschreiben hat - von ihm aus gab es nämlich so gut wie nie Diskussionsinteresse mit den Studierenden; es wird einfach nur beschlossen und die Interessensvertreter der Studierenden wurden - wenn überhaupt - vor vollendete Tatsachen gestellt. Kein Wunder dass der Ton da schärfer geworden ist.
Für alle interessierten Studierenden gibt es immerhin schon eine Übertragung auf Großleinwand.
Die Studierenden sind im Übrigen bisher zwar laut mit Pfeifkonzerten, aber sonst friedlich.
Bisher ist nicht gesagt worden wie lange diese Maßnahmen dauern werden. Allerdings frage ich mich was der Brandschutzbeauftragte dazu sagt - und was gemacht wird, wenn wirklich ein Feuer ausbricht? Ist dem Senat tatsächlich lieber, es gibt da ein paar Tote als "nur" Studenten die (ob berechtigt oder nicht) wütend durch die Gegend laufen und lautstark protestieren?
---UPDATE---
Ich habe gerade ein mp3-File mit der Pressekonferenz bekommen, wo Studierende der Universität Bielefeld das Rektorat "besetzt" hatten; dort gibt es auch einen Überblick über die Aktionen die im letzten halben Jahr dort gelaufen sind.
Trackbacks
Möhrenfeld am : UNI Bielefeld - Verhinderung von Protesten wichtiger als Menschenleben
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An der UNI Bielefeld wird wie an vielen anderen Stellen protestiert. Die Studenten protestieren gegen die Einführung von Studiengebühren.
In Bielefeld hat man nun aber zu sehr gefährlichen Maßnahmen gegriffen um die Proteste einzuschränken: Man hat kurze
Kommentare
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Teilani am :
Trotzdem weiß ich nicht, ob das der beste Weg ist. Klar wollen wir nicht in solch einer Entscheidung übergangen werden, aber dem Senat laufend Dinge zu unterstellen und unsachlich zu argumentieren kann's ja auch irgendwie nicht sein...
grübel
Schwieriges Thema...
Rince am :
Aber es gab wohl heute keine Ausschreitungn, nur laute Pfiffe der Studierenden und den Wachschutz.