Skip to content

9. Internationale Acappella-Woche: Open Air Konzert mit 5 vor der Ehe, Echte Kerle, Juicebox und Ganz schön feist.

Dieses Jahr gibt es etwas neues bei der internationale Acappella-Woche: Ein Open-Air Konzert auf dem Marktplatz. Vorgestern abend haben wir zu dritt uns noch einmal den Platz angeschaut und uns überlegt wo wohl die Bühne hinkommt, heute ist alles aufgebaut und wir bekommen gerade noch den Soundcheck von Ganz schön feist mit.
Um halb sechs Abends ist es trocken und sonnig - ideale Bedingungen für ein Open-Air-Konzert, und um sechs Uhr sind auch schon jede Menge Leute da. Roger begrüßt die bereits Anwesenden und kurz danach fängt die erste Gruppe an: 5 vor der Ehe sind eine Hannoveraner Gruppe, die schon etwas länger existiert und bei einer früheren Acappella-Woche mit RealGroup einen Meisterkurs machten. Jetzt sind sie gerade dabei eine neue CD zu produzieren und in knapp einem Monat wird es eine Single geben - eine Hymne auf Hannover, "Hannoverliebt".

Nach diesem Kurzauftritt kommt eine Gruppe aus Kassel dran - Echte Kerle. Ich kenne von ihnen bisher nur eine CD und ich bin gespannt zu sehen wie sie nun live sind.
Wie sich herausstellt sind die Lieder ähnlich wie auf der CD - gut zum Nebenher hören, aber für mich nichts was ich konzentriert hören kann und will. Mir gefällt durchaus die Melodie des Liedes, wo es um eine andere Acappella-Gruppe geht; das passt durchaus.

Als dritte Gruppe tritt Juicebox auf die Bühne - die Gruppe die wir bereits Montag gesehen hatten. Für sie war es das erste Mal vor so einem großen Publikum (knapp 3500 Leute!) zu singen - und das auch noch anfangs mit einem defekten Mikro. Aber sie kommen damit gut zurecht (Frank singt einfach erstmal ohne Mikro) und ziehen ihre Show durch - für mich war der Auftritt sogar besser als Montag; viel bessere Tonabstimmung und für mich klangen die Stimmen auch entspannter. Die Songauswahl ist auch sehr gut; erst langsame Stücke und zum Ende hin immer rockiger / fetziger; zwischendurch dann die beiden "Ecapella"-Stücke Diamonds und Sputnik, die auch gut reinpassten. Beim Piratensong (More, More, More) fehlt nur Steffen der Hut :-)
Das Publikum hat Juicebox auch gleich angenommen; nach dem ersten Takten fangen die Zuschauer schon an zu wippen und fordern am Ende noch Zugaben.

Ganz schön feist konnte die angeheizte Zuschauermenge dann gleich übernehmen und machen mit ihrem trockenen schwarzen Humor dann gleich weiter. Sie führen einige ältere Stücke sowie jede Menge Neue auf, die ich auch noch nicht kenne. Die meisten Leute sind natürlich wegen Ganz schön feist gekommen, aber es hat sich gelohnt; auch wenn es kurz(!) regnet. Es macht Spass und GSF stossen die Leute wie immer vor den Kopf, aber auf eine nette Weise - so dass man nicht verärgert wird.

Das Open Air ist ein voller Erfolg würde ich sagen - das Wetter hat mitgespielt, es waren jede Menge Leute da und die Leute die da sind haben ihren Spass. Ich hoffe das wird im nächsten Jahr auch wieder so!

9. Internationales Acapella-Festival in Hannover: Schola Gregoriana Pragensis

Das letzte "Auswärtskonzert" in diesem Jahr ist wieder im Kloster Mariensee bei Neustart an der Riebenbürge. Zum dritten Mal dürfen wir in diesem Kloster alte Gesänge hören - dieses Jahr vorgetragen von der Schola Gregoriana Pragensis. Dieses Ensemble gibt es seit fast 20 Jahren und hat sich darauf konzentriert, gregorianische Gesänge wieder aufleben zu lassen - aber auch die Moderne nicht unbeachtet zu lassen und Stücke des Vaters des Gründen mit in das Konzert einfliessen zu lassen.
Das Kloster selbst hat eine hervorragende Akustik für die Gesänge - die Leute sitzen von vorneherein ruhig da und warten freudig auf die Darbietung (selbst nach Rogers Begrüßung gab es kein Klatschen, sondern nur gespannte Erwartung).
Der erste Teil wird "nur" von den Sängern vorgetragen - alte, gregorianische Gesänge, ein- oder mehrstimmig wobei die Zusammensetzung sich oft ändert; einige Stücke werden solistisch vorgetragen. Sehr schöne, klare Stimmen, die schlagartig dafür sorgen dass wir selbst uns entspannen und ruhig die Lieder geniessen können - so etwas wie Hektik mag erst gar nicht aufkommen.
Im zweiten Teil werden moderne Stücke dazugenommen - der Klang und die Ruhe der Stimmen ändern sich nicht, aber mit der Orgel zusammen werden Tonfolgen intoniert die nicht aus dem Mittelalter stammen können. Trotzdem passen sie gut in den Rahmen hinein, sie sind zwar ungewohnt aber nicht weniger schön. Gerade hier wo der Hall gut wirken kann entfaltet diese Musik ihr Können - eine kleine Andersartigkeit die aber nicht negativ belegt wird, sondern sich harmonisch angleicht zu den vorher gehörten gregorianischen Gesängen.

Mir hat des viel Spass gemacht; ich hoffe ich werde sie wieder einmal hören können.

9. Internationales Acapella-Festival in Hannover: Ketsurat

Nach den guten Popkonzerten die letzten Tage sind wir nun wieder mal im "klassischen" Teil des Festivals angekommen - Ketsurat ist die erste Gruppe die in diesem Teil singen darf. Ketsurat, das sind sechs Frauen aus Finnland (der Name der Gruppe steht für das Wort "Frau" in den verschiedensten Altersstufen; Mädchen, Frau, Mutter, Tochter...) die eigene Lieder oder die Lieder anderer Regionen vortragen. Dabei sticht die "Schreiberin" durchaus heraus - sie hat eine sehr starke, hohe Stimme und hat meistens auch die Hauptstimme dabei.
Allerdings fand ich ihren Auftritt nicht so überzeugend wie ich es erwartet hätte - nachdem dies eines der ersten Konzerte war was ausverkauft war hätte ich erwartet dass sie gute, abwechslungsreiche Lieder abliefern. Irgendwie hatte ich aber eher den Eindruck dass zwar die Lieder unterschiedlich sind, aber auf dieselbe Weise vorgetragen werden - entweder als keifende Frauen (zumindest klangen die Stimmen oft so :-) oder als trauende Frau. Selbst wenn die Lieder aus Ungarn oder Rumänien stammten war der Klang der Stimmen immer ähnlich.
Nach der Pause wurde das allerdings besser - die Lieder wurden abwechslungsreicher und auch der Klang wurde schöner. Das warten darauf hat sich dann doch gelohnt und wir haben die Lieder dann doch gut geniessen können.
Alles in Allem würde ich sagen sind sie nicht so abwechslungsreich wie Aquabella und ich weiss nicht ob ich ein zweites Konzert direkt hören wollte, aber es hat sich trotzdem gelohnt hinzugehen.

9. Internationales Acapella-Festival in Hannover: Juicebox

Nach dem gestrigen Konzert in Schloß Landestrost sind wir heute wieder in der Landeshauptstadt Hannover. Im Kulturzelt beim Haus der Jugend sind dieses Jahr "Juicebox" zu Gast - eine Gruppe aus Hannover, die sich erst 2008 gegründet hat. Damals hat sie Roger Cericius bei einem Festival gehört und direkt beschlossen sie für das Acappella-Festival einzuladen - wie ich meine eine sehr gute Idee.
Inzwischen haben die sechs Sängerinnen und Sänger ein abendfüllendes Programm; bis auf ein Lied ist alles selbstgeschrieben (meist von Achim), was ich für eine sehr große Leistung halte. Die Zuschauer haben es durchaus gedankt; die Stimmung war ganz schnell auf einem Höhepunkt und sie haben die Leute gefesselt bekommen.
Ich hatte die Ehre, bereits morgens die sechs Mitglieder der Gruppe kennenzulernen, während sie Schülern eines hannoveraner Gymnasiums beibrachten ein Stück zu lernen, eine Solostimme (und Text) zu erstellen, Rhythmus dazu zu packen und eine Dramaturgie zu schreiben - und das alles in nur drei Zeitstunden! Ich fand es spanennd wie sie mit den Kindern dabei umgingen - einige Sachen wurden einfach als "das wird schon klappen" übergangen und gleich die schwierigen Aufgaben angeschaut, bei anderen Stellen wurde gleich bei Kleinigkeiten aufgepasst dass die richtig sind. Aber es zeigte dass sie selbst durchaus wissen was wichtig ist und wie sie es zeigen können.

Ihre eigenen Lieder kann ich zumindest bisher keiner echten Stilart zuordnen; dafür gibt es zuviele Richtungen die sie abdecken. Das beginnt mit Balladen und Jazz, geht über Shanties bis hin zu Techno (ähnlich wie Mauf), wobei sie auch oft schon eine gute Choreographie dabei haben; was man gerade bei einer Zugabe sehr gut merkt; "More, more, more"

Mich haben sie sehr schnell begeistert und überzeugt. Ein wenig können sie noch dran arbeiten, dass die Freude und Charisma, das Lucie versprüht auch von den anderen kommt; aber ich denke das werden sie auch sehr schnell hinbekommen. Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf ihre CD (falls sie eine machen) und hoffe dass sie auch mehr in Deutschland zu sehen sein werden, nicht nur in Hannover und dem hohen Norden!

9. Internationales Acapella-Festival in Hannover: Tonalrausch

Nach dem fulminanten Start der Acappella-Woche geht es gleich am Sonntag weiter: Tonalrausch, eine Gruppe mit Sängern aus Leipzig und Berlin treten in Schloß Landestrost auf. Wir sind rechtzeitig da um gute Karten zu bekommen und können daher in aller Ruhe den Einmarsch der Zuschauer geniessen; wie üblich ist das Konzert ausverkauft. Auch die anderen alten Bekannten die zu vielen Konzerten kommen sind wieder da und wir begrüßen uns freundlich und bringen uns auf den neuesten Stand der Gerüchteküche.
Pünktlich wird das Konzert eröffnet und die Gruppe Tonalrausch kommt auf die Bühne. Tonalrausch, das sind drei Jungen und zwei Mädels aus Leipzig und Berlin welche seit knapp 2 1/2 Jahren als Gruppe zusammen proben und auf der Bühne stehen. Ihr Repertoire ist hauptsächlich durch Jazz bestimmt, wird aber durch Soul- und Funk-Interpretationen abgerundet. Sie singen größtenteils Covers, die sie für sich umgeschrieben haben.
Die Stimmen klingen toll und auch die Stücke sind gut auf sie zugeschnitten; die Auswahl ist schon beeindruckend; das geht von "Afro Blue" über "Meet the Flintstones" bis hin zu "Waterfalls" von TLC (wobei die Konzertversion noch einiges anders / nicht so brav klingt wie das Beispiel auf der Webseite ;-)
Was mir negativ aufgefallen ist ist dass zwischen den Stücken die Moederationen nicht sauber funktionieren - ich vermute sie haben ihre Probezeit hauptsächlich mit den Stücken verbracht, weniger mit Choreographie oder was man sonst alles beachten kann / sollte. Bei einer Diskussion später stellte sich auch heraus dass sie erst seit kurzem wieder proben konnten weil einer von ihnen längere Zeit ausgefallen war.
Davon abgesehen war die Stimmung gut und auch die Aftershow"party" wurde gemütlich wo wir uns noch mit ihnen unterhalten konnten. Ich bin sehr gespannt ob die CD hält was die Stimmen versprechen :-)

9. Internationales Acapella-Festival in Hannover: Rock4

Nach der Pause geht es im Pavillon weiter: Rock4 aus den Niederlanden treten auf. Ich habe sie bisher "nur" einmal in Dortmund im Westfalenpark gesehen und einmal in Stuttgart, aber sie sind es einfach wert. Vier Leute (ein Baß, ein Beatboxer, ein Tenor und der Lead-Sänger) schaffen es Stücke von Queen oder Sting oder anderen bekannten Größen zu covern - auf ihre eigene Art. Die Lieder sind alle gut erkennbar, aber man merkt dass sie für diese Gruppe angepasst wurden.
Die Stimme des Hauptsängers kann man schwer beschreiben; sein Stimmumfang ist schon gut und die Lautstärke die er dabei produzieren kann ist genial; er kann sehr leise sanfte Samttöne von sich geben, aber auch so gewaltig und laut singen (er muss dabei nicht schreien!) wie Freddy Mercury zu seiner besten Zeit, und das merkt man.
Die Lieder kommen gut an; auch wenn es vielen Leuten teilweise zu laut ist (zumindest den Leuten hinter uns :-) macht es riesig Spass zuzuhören und einfach die Stimme von Luc wirken zu lassen. Unterstützt wird dabei die Show (wobei die Sänger kaum Choreographie haben, eher auf die kleinen Einsätze achten) gut vom Lichtmischer unterstützt wird - die Stimmung wird durch seine Lichtmaschinerie hervorgehoben oder abgedämpft, genau wie es gebraucht wird.
Die gesamte Atmosphäre die aufgebaut wird, passt gut für die Show - es entsteht immer mehr Spannung die dann zum Ende hin gut abgebaut wird.

Als Abschluß des Abends haben dann noch Viva Voce und Rock4 gemeinsam "Stand by me" gesungen - was durchaus witzig war weil man sonst nicht zwei Bässe und zwei Beatboxer auf der Bühne hat. Aber das hat gut geklappt und war ein schöes Finale.

Diese beiden Gruppen gemeinsam als Auftakt ist ein gelungener Start in die Acapella-Woche dieses Jahr. Bei dem Gespräch danach sagt auch Roger dass es gut gepasst hat und er glücklich ist dass man die beiden Gruppen kombinieren konnte. Ich bin gespannt wie es weitergeht!

9. Internationales Acapella-Festival in Hannover: Viva Voce

Dieses Jahr beginnt das Acappella-Festival im Pavillon am Raschplatz - der Platz, in den viele Leute reinpassen, in dem meistens Newcomer oder kleiner / unbekanntere Bands präsentiert wurden.
Dieses Jahr ist es anders, und das merkt man: Auch wenn der Einlaß erst um 19:30 Uhr beginnt sind die ersten Leute bereits um 18 Uhr da um vor dem Eingang zu warten - natürlich Groupies, aber es ist bemerkenswert wie früh sie da sind.
Ich selbst komme erst gegen 18:30 Uhr an; ich habe mich leicht verschätzt wie schnell ich von meiner Unterkunft aus dort bin. Aber das macht nix, so kann ich mich mit den Leuten um mich herum unterhalten und bin erstaunt, wie schnell die Schlange vor dem Eingang füllt - schnell sind das mal eben 20 Meter geworden.
Schon schnell wird klar dass das Konzert fast ausverkauft ist - es gibt nur noch Stehplatzkarten an der Kasse. Die Schlange wird also schnell aufgeteilt zwischen den Steh- und den Sitzplatzleuten; wobei lustigerweise auch innen noch kontrolliert wird ob man den richtigen Stempel bekommen hat. Im Foyer treffen wir auf Sandra und Roger (die Organisatoren) die schon selbst gespannt sind, auch wenn Roger sich eine heftige Erkältung zugezogen hat.
Viva Voce habe ich zuletzt auch auf der internationalen Acappella-Woche gesehen; damals aber bei den Newcomern. Das ist nun drei Jahre her und sie waren gemeinsam mit dem Medlz auf der Bühne.
Heute durften sie nach der Begrüßung durch Roger ihr Können zeigen - und sie haben uns bewiesen dass sie die drei Jahre nicht ungenutzt gelassen haben. Sie haben sich weiterentwickelt und probieren auch Sachen neben dem Mainstream aus - Funk und Soul singen sie mit Bravour und versuchen auch nicht mehr auf Teufel komm raus witzig zu sein, im Gegenteil. Dafür wirkt ihre Show stimmig und rundum gut, es macht Spass sie dabei tanzen und singen zu sehen. Die Stimmung der Leute ist gut, die teilweise selbstgeschriebenen Lieder sind gut und auch das (obligatorische) Franken-Lied macht Spass - insbesondere weil sie zur fränkischen Hymne die Mikros weglassen und ohne Mikros diese vortragen. Da kommen die Knabenchörler aus ihnen raus ;-)
Und unsere Einschätzung von vor drei Jahren hat sich definitiv bewahrheitet: "Gebt ihnen noch 3 Jahre und sie sind gut". Im Gegensatz zu den Medlz haben sie ihre eigene Geschichte gemacht und nicht versucht abzukupfern - und das hat ihnen gutgetan.

U-Bahn-Kontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern

Dieses Jahr beginnen wir das Acapella-Festival bereits einen Tag früher: Die U-Bahn-Kontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern machen ihre Abschiedstournee und sind am Donnerstag in Dortmund. Das Konzert findet im Haus der Jugend statt - für mich sehr praktisch weil es knapp 10 Minuten Fußmarsch vom Hauptbahnhof entfernt ist.
Thomas und ich treffen uns bereits vorher und machen noch einen kleinen Spaziergang um Dortmund etwas kennenzulernen. Als wir (noch vor Einlaß!) vor dem Haus der Jugend eintreffen sehen wir schon eine Schlange an Leuten die geduldig warten - die Fans in Dortmund scheinen zahlreich zu sein.
Da wir nicht in die ersten Reihen wollen ist der Eingang eher Stressfrei - in aller Ruhe suchen wir uns eine Reihe wo in der Mitte noch jede Menge Sitzplätze frei sind. Nach und nach füllt sich der Saal mit Leuten die gespannt auf das Konzert sind - einige Leute sehen sie wohl zum ersten Mal und sind gespannt was sie da zu sehen bekommen.

Der Opener ist einer den ich selbst auch schon kenne; den nutzten schon früher; die Mönche die sich dann zu Kühen verwandeln. Mit dem Stück haben sie dem Publikum schonmal gut angeheizt.
Während des Konzerts gehen die Kontrollöre mehr oder minder durch die verschiedenen Kategorien ihrer Lieder, wobei ich teilweise den Eindruck hatte, dass die Witze langsam anstrengend werden - die Reinhard-Mey-Coverversion fand ich nicht wirklich gut im Gegensatz zu den früheren Liedern. Vielleicht weil der Spass selbst einfach weg ist und das "Neue" fehlte. Auch beim HitRadio sind die Witze (leider?) oft vorhersehbar. Aber trotzdem gut vorgetragen :-)

Nach der Pause kamen die Poppigen / Rockigen Lieder die eher mit viel Action und Laut verbunden sind - die waren wieder witzig und bringen das Publikum fast zum Kochen, auch wenn die Lautsprecher nicht ganz mithalten können; die Bässe wummern ganz schon.

Zum Ende hin werden die Lieder wieder etwas ruhiger, nur um bei den Zugaben wieder die Leute anzustacheln - bei Biene Maja aber auch kein Wunder. Da gibt es dann aber auch Leute die sich eine eigene Biene-Maja-Maske gebastelt haben (was einfach geht mit zwei Fliegenklatschen ;-) und beim abschließenden "Mama Loo" bleiben die Leute einfach stehen nachdem sie Standing Ovations anfangen.

Auch wenn nach 17 Jahren jetzt das Ende der Kontrollöre eingeleitet wird - sie haben viel und lange durchgehalten in der Originalbesetzung und zumindest von dreien der Fünf ist bereits bekannt was sie in Zukunft machen wollen - aber lassen wir uns überraschen ob sie da auch erfolgreich bei sein werden. Ich wünsche es ihnen zumindest :-)

Acappella: Die Füenf mit der Show Uäh

Ich kenne die Füenf jetzt schon recht lange, aber zu ihrer Show "Uäh" habe ich es leider bisher nicht geschafft. Nach König Gugubo Mitte Februar haben Tim und ich beschlossen die Gelegenheit zu nutzen und gleich Karten für die Show zu kaufen - die letzten beiden nebeneinander :-)
Die Show steht unter dem Motto "Acappollapep" und sie machen sich einen Spass daraus, Lieder zu covern oder eigene Lieder zu schreiben und diese interessant zu interpretieren. Nachdem genau am Freitag offiziell bekannt wurde dass Spencer die Band verlassen wird war dies zumindest für mich ein besonderes Konzert. Es wurde ein bunter Potpourri an Liedern vorgetragen - das unbekannte Musical "Teeth" wurde in Auszügen gespielt, Roger Whittakers Liedversuche wurden vorgetragen und Vegetarier versuchen die Welt von fleischlosem Essen zu überzeugen. Die Füenf gehen sehr locker und spassig mit ihren Liedern um (es ist bei dieser Aufführung jede Menge schiefgelaufen), können improvisieren (was macht man wenn eine Feder von ganz oben langsam herunterschwebt und eigentlich die Aufführung stört... :-) und das Publikum geht gut mit.
Auch die Lieder wo früher Laszlo die Hauptstimme gesungen hat kommen gut rüber (es gibt einige Lieder aus dem alten Programm Südfrüchte), also hat der Tausch mit Caruso letztendlich sehr gut geklappt - Hut ab für diese Leistung!
Und ich freu mich wenn die DVD und/oder CD bald rauskommt, angeblich Ostern :-)

Ein Abschiedskonzert: Clemens verlässt die Wise Guys

Eigentlich wollte ich gar nicht zu dem Konzert; es gibt viel zuviele Fans die dort etwas Aktion zeigen wollen und ich dachte das wird eher chaotisch bis grauenhaft: Einer der Wise Guys verlässt die Gruppe aus privaten Gründen und ein Nachfolger wird ab 2009 mitsingen. In Essen ist nun das letzte Konzert in der "alten" Formation (wenn man vergisst dass Ferenc schon der zweite Bass ist :-) und das Konzert ist schon lange ausverkauft. Ich war mit einer Bekannten sowieso auf dem Weg ins Ruhrgebiet (ich wollte zu meinem Bruder) und mittendrin bekomme ich den Anruf und die Frage ob ich noch eine Karte will. Nun ja, mein Bruder hat eh genügend zu tun, also kann ich das Konzert doch mitnehmen.

Der Kartenkauf hat gut geklappt - die Halle ist voll mit Fans, meinstens Kids mit ihren Eltern. Viele jugendliche Fans die sehr aufgeregt sind, aber das ist in Ordnung. Mit den Freunden mit denen ich unterwegs bin, treffe ich mich auch noch im Konzertsaal (grtoße Halle wo rechts und Links Leinwände aufgestellt sind) und finde noch andere nette Bekannte (die meisten sind sehr überrascht mich zu sehen :-).
Eine Stunde vor Konzertbeginn werden noch Szenen mit Clemens auf den Leinwänden gezeigt - Test-Aufnahmen, Outtakes und ähnliches.
Der erste Teil des Konzerts war erstaunlich gut - die Intonation der Fünf ist sehr sehr gut, deutlich besser als beim letzten Konzert in Stuttgart was ich miterlebt habe. Es werden viele Lieder gesungen wo Clemens die Hauptstimme hat; auch viele ältere Lieder. Das Publikum geht durchaus mit, aber nicht enthusiastisch und nicht so schlimm wie befürchtet.
In der Pause gibt es laut sab eine Aktion von Hardcore-Fans, die aber nicht weiter stört - sie fallen zumindest nicht wirklich auf und wirken auch nicht störend dabei.

Der zweite Teil des Konzerts wurde insofern spannend, alss dass Nils (der Neue) sich zeigte und zum ersten Mal offiziell vor Fan-Publikum zwei neue Lieder sang - ein Cover (mit dem er sich bei den Wise Guys vorstellte) und ein eigens für ihn geschriebenes Lied. Mein Eindruck ist dass er gut die Bühne für sich einnimmt und auch zumindest mit diesen Liedern Punkte sammeln konnte. Dän meinte später zu mir innerhalb der Gruppe passt er sich gut ein, da werde ich mal hören wie das wird.

Der letzte Teil des Konzerts wurde ein wenig wehmütig - es gab lange Standing Ovations für Clemens (ich fand ein wenig zu lang), aber nicht zu lange; Clemens sah man durchaus an dass er mit einem lachenden und einem weinenden Auge dieses Lob genoss. Die Abschlusslieder waren trotzdem hervorragend; gut ausgesucht so dass er auch mit seinem Bravourstück (nur für dich) abschließen konnte.

Beim Afterglow ist Clemens auch wirklich geblieben bis alle Fans sich von ihm verabschieden konnten. Meine Bekannten wollte, also durften wir lange warten :-) Aber ich glaube das wars auch durchaus wert.

Maybebop: Weihnachtskonzert mit "Schenken"

Maybebop haben rechtzeitig Mitte November ihre zweite Weihnachts-CD herausgebracht und sie machen auch eine entsprechende Tour - Weihnachtslieder, gesungen von einer Acappella-Gruppe. Schon auf der ersten CD gab es spannende Variationen bekannter klassischer Weihnachtslieder und auch freche eigene Stücke, aber zu der Zeit waren sie nicht in der Gegend. Dieses Mal treten sie in Waiblingen auf - derselbe Ort wo wir die Inseltour gemacht haben :-) Der Saal im Erdgeschoss fasst ungefähr 200 Personen und hat eine kleine Bühne. Das ganze Konzert ist unbestuhlt was für kleinere Personen eher ein Nachteil ist, aber wir finden doch gute Plätze für uns.
Die Show der vier Sänger ist gut - die Akustik ist hervorragend und das Licht wird gut eingesetzt; gerade bei einem Lied (Das Ritual) macht das Lied sehr viel Spannung aus. Die Stimmung ist sehr schnell auf das Publikum übergegangen, wir singen zwar nicht mit aber geniessen die Lieder; gerade die Lieder die sich eher selbstironisch mit Weihnachten beschäftigen; Weihnachten für die Kinder von heute (Der Rest für das Fest) oder (keine) weisse Weihnacht (Was ist das für ein Winter).
Die Mitmachsingteile sind gut gemacht; der erste ist ein Lied was eher in den Bereich Volksmusik gehört, welche von den vieren adaptiert und mit dem Publikum zusammen (genauer gesagt: aufgeteilt in Frauen und Männer) gesungen wird, der zweite Teil ist gleichzeitig der Abschluß: Stille Nacht, von allen Leuten gesungen. Ein ruhiges Ende für einen ähnlich gemütlichen Abend

Die Füenf: das ungefähr 1001ste Konzert

Caro hatte mich drauf aufmerksam gemacht: Die Füenf haben ihr ungefähr tausendunderstes Konzert zu feiern - und machen dies mit einer Gala im Theaterhaus. Mit dabei waren bisherigen Mitglieder der Band (bis auf den allerersten Baß Base) und einige Gäste. Das heisst neben Memphis, Spencer, Justice, Karuso und Pelvis waren Freytag, Laszlo und Dottore Basso dabei, die dann nacheinander auch auftraten und die Stücke zeigten wo sie brillierten.
Zusätzlich gab es auch Gäste: Eure Mütter (die im T2, also nebenan, ihre eigene Show machten, daher die ersten Gäste waren), die am Ende ihrer Show auch wiederkamen zur Verabschiedung - was zeigt wie lange die Gala selbst ging; Timo Brunke, Poetry-Slammer der ersten Stunde, mit dem sie eine gemeinsame Geschichte haben, dann Roland Baisch und die kleine Tierschau. Zwischendurch sind sie mit ihren eigenen Liedern aus ihrer Schaffenszeit (und den entsprechenden Kostümen ;-) aufgetreten; sehr auffällig war dann die Kostümierung von "Südfrüchte" weil das einfach sehr bunt und grün ist.
Die Lieder waren gut ausgesucht und spassig - auch von der aktuellen Uäh-Tour war einiges dabei und ich muss unbedingt in die Show rein ;-)

Ich fand die Show auf jeden Fall unterhaltsam, die Stimmung war sehr gut (nicht so ekstatisch wie bei den Wise Guys, wo hinter uns dauernd Leute alles mitsangen), es war komisch aber nicht niveaulos - einfach ein schöner Abend. Was will man mehr? :-)

Akademischer Chor der Uni Stuttgart singt Phoebus und Pan

Nun bin ich seit einigen Wochen in einem Chor - dem akademischen Chor der Universität Stuttgart. Lustiger Haufen mit netten Leuten, die auch spanennde Projekte in Angriff nehmen.

Letzte Woche wurde ein Stück aus dem alten Semester noch einmal aufgeführt: Phoebus und Pan, eine Kantate von J.S. Bach. Die Besonderheit: Es war einerseits ein Kinderkonzert (mit sehr moderaten Eintrittspreisen), andererseits war die Kantate szenisch, das heisst wir hatten Sänger (das war zu erwarten) aber auch Schauspieler dabei, die mit Figuren hantierten.

Die Solisten waren hervorragend; die Stimmen waren hervorragend besetzt und konnten genau den Ton ansetzen den ich so mag - die Sopranistin als Vogel mit einer trillernden Stimme (wobei ich weiss dass sie das nicht machen muss sondern einfach nur kann); Patrick Zielke von den Füenf als Pan der immer gerne ein wenig schräg singt und so weiter.
Das akademische Orchester hat dazu begleitet und auch gut gespielt und wir alle hatten unseren Spass damit, gerade beim Kinderkonzert wo dann auch die Kinder anfingen dem Pan zuzujubeln oder den Phoebus auszubuhen - nicht zu vergessen, die Figuren zu beklatschen wenn es gut geklappt hat.

Die Plattenläden und die kleinen Künstler

Nachdem ich ja auf der Mütternacht Spezial war dachte ich mir, ich könnte ja auch zu den Künstlern mir mal einige CDs oder DVDs anschauen. Auf deren Homepages sind die ja alle angezeigt und auch als kaufbar angegeben.

Nun ja, ich wurde eines besseren belehrt. Ich lief gestern durch die Königsstrasse in Stuttgart und ging durch die Läden.

Zumindest "Eure Mütter" war ihnen ein Begriff, auch wenn sie von denen nichts da hatten. Martina Schwarzmann hatten sie auch schonmal gehört.

Aber der Rest?

Also ich konnte keine DVD der Kleinkünstler bekommen; "nur" eine CD der Mütter habe ich entdeckt.

Bin ich da eigentlich zu kleinkariert dass ich erwarte dass lokale Künstler (Zumindest Eure Mütter kommen ja aus Stuttgart) auch vertreten sind bei den Plattenläden?

(Okay, Amazon hat die ganzen Sachen. Aber ich wollte eigentlich nicht den Versandhändler bemühen dafür).

Also bleibt entweder bei den Künstlern selbst bestellen oder bei Konzerten (wo es alle wollen) oder hoffen. Oder habe ich kleine Läden einfach übersehen?

Mütternacht Spezial: Ole Lehmann, Martina Schwarzmann, Bülent Ceylan und Bodo Wartke

Ich habe relativ spontan beschlossen (also letzte Woche) doch auf die Mütternacht spezial zu gehen. Das ist ein Comedyabend mit vier Gästen, welches auf der Freilichtbühne Killesberg stattfand.
Auch wenn es anfangs der Woche nicht nach gutem Wetter aussah; gestern abend war es wunderbar. Wir waren rechtzeitig am Eingang um gute Plätze zu bekommen und warteten einfach ab.
Ich sollte dazu sagen dass ich "Die Mütter" bisher nur von Plakaten kannte. Ich habe ihr Programm bisher nicht gesehen, fand aber die Plakate eher ... seltsam.

Jedenfalls machen sie seit 2 Jahren in der Rosenau einen Comedy-Club; jeden ersten Dienstag im Monat gibt es dort einen Kabarettisten, wobei die Zuschauer bis zum Auftritt nicht wissen wer auftritt; das ist also eine Überraschung. Zum Jubiläum haben sie sich vorgenommen, nicht nur einen sondern vier Künstler auftreten zu lassen und (weil der Raum mehr Leute fasst) das ganze auf dem Killesberg stattfinden zu lassen.

Nach einem Opener von den Müttern darf Ole Lehmann erstmal von seiner Arbeit auf dem Urlaubsschiff der Aida Diva erzählen - etwas derb, aber gut gemacht und mit viel Witz und Spass auf die Kosten der Heterosexuellen. Zumindest manchmal ;-) Ich kannte ihn vor diesem Auftritt nicht, aber seine 20 Minuten hat er gut genutzt um sich vorzustellen; ich denke wenn er wieder hier in der Gegend sein sollte ist das ein guter Tip.

Martina Schwarzmann kenne ich wiederum von einigen Auftritten die im Fernsehen übertragen wurden - Pantheon, Live aus dem Schlachthof und anderes. Sie redet "echtes", teilweise schwer zu verstehendes Bayrisch (also schwer zu erstehen für Hamburger würde ich sagen ;-) wobei sie von Gelegenheiten erzählt die sich ihr im Laufe ihres Leben ergaben und ergeben. Dazu singt sie dann zwei Lieder die teilweise einen bitterbösen Text haben - einfach schön um ein wenig zu stänkern ;-) Sie macht das aber auf eine nette Art, dass sich niemand beleidigt fühlt. Es macht auf jeden Fall Spass ihr zuzuhören.

Nach einer kurzen Einlage der Mütter geht es in die Pause und danach kommt der "Quoten-Ausländer" (nachdem Martina Schwarzmann wohl nicht galt) - Bülent Ceylan. In Wirklichkeit ist er allerdings in Mannheim geboren und redet auch problemlos in dem Dialekt wenn er will. Er wechselt während seines Auftrittes durchaus die Rollen (und damit auch die Provokationen) und hat manchmal das Problem sein Programm jugendfrei zu halten (in der ersten Reihe sassen 12jährige)... aber das hat nicht weiter gestört. Zumindest war er sehr unterhaltsam und witzig und hat die Zuschauer immer wieder neu überrascht; ich glaube ein Besuch seines Programms wird sich lohnen.

Bodo Wartke ist quasi der bekannteste Kabarettist des Abends und damit auch der Höhepunkt. Er ist zwar genauso wie die anderen Künstler "nur" 20 Minuten auf der Bühne, aber er fängt die Leute sofort ein und eigentlich wollen sie ihm alle länger zuhören. Seine Lieder sind aus seiner aktuellen Show (und natürlich auf den CDs drauf ;-) aber live sind sie halt doch ein klein bisschen schöner; und wenn man nur die Hoffnung hat dass er sich einmal ein klein wenig verspielt. Das Liebeslied wurde ein wenig gekürzt, dafür gab es (für mich) neue Sprachen wie Chinesisch, Türkisch und Kreuzbergerisch dabei.

Durchaus ein spannender und angenehmer Abend; ich glaube ich werde mir mindestens einmal die Mütter mit einem ihrer Programme und dann auch ihren Überraschungsabend geben; mal sehen ob diese genau so interessant werden.