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9. Internationale Acappella-Woche: Meisterkurs The Idea of North

Am Samstag nachmittag sind The Idea of North zu Gast in der Hochschule für Musik und Theater; einerseits für ein Konzert aber auch um den Chor "Class" ein wenig zu unterstützen - dies ist ein recht junger Chor, knapp 50 Frauen und Männer, die eher Pop / Jazz-Melodien im Repertoire haben.

Wir haben das Glück, die Mitglieder von The Idea of North zu sehen bevor sie in die Hochschule gingen - so konnten wir schon einen kurzen Eindruck von ihnen bekommen.
Drinnen haben wir uns gute Plätze fürs Zuhören gesucht - einerseits für jetzt, andererseits auch für heute abend, damit die Akustik stimmt. Wir finden uns vor dem Mischpult wieder, ein guter Platz weil dort gut abgemischt sein dürfte.
Zuerst treten The Idea of North alleine auf und singen zwei Lieder von sich vor, einfach um sich aufzuwärmen und ein wenig zu zeigen dass sie wissen wovon sie reden - die Jazz-Stücke kommen leicht rüber und machen Spass.
Nach einer kurzen Vorstellung des Quartetts wird er Chor auf die Bühne gebeten; nach einer kurzen Phase finden auch alle Mitglieder einen bequemen Platz.
Zuerst machen die vier Sänger mit dem Chor Aufwärm-Übungen: Nachsingen, Nachsprechen und das ganze auch in englisch. Mit eine der letzten Übungen ist das Zählen - Alle singen Zahlen bzw. deren Notenhöhen auf und ab (1, 1 2 1, 1 2 3 2 1, 1 2 3 4 3 2 1 und so weiter), wobei das mit jedem Durchgang schwieriger wird. Erst wird mit vier Stimmen gearbeitet, danach werden einzelne Tonhöhen einfach weggelassen. Wer das schafft und gut durchkommt ist definitiv wach und fit :-)

Danach werden die Lieder des Chores angehört und durchgesprochen. Die Art der vier ist ganz anders als Robert an die Stücke herangeht - sie versuchen die Leute eher zu motivieren selbst zu singen (und sich nicht auf den Nachbarn zu verlassen) und damit einen guten gemeinsamen Ton hinzubekommen. Das geht auch soweit dass alle Leute sich anders stellen sollen - so dass zB keine zwei Soprane nebeneinander stehen.

Der Meisterkurs ist kurzweilig und durchaus spannend, wenn auch weniger "lehrreich" für mich da die angesprochenen Sachen mehr auf einen Chor passen denn auf ein Ensemble - und mein Traum ist ja immer noch im Ensemble auch Acappella-Stücke zu singen, zum Beispiel was von Idea of North :-)

9. Internationale Acappella-Woche: Meisterkurs Robert Hollingworth

Dieses Jahr gibt es Samstag morgen einen Meisterkurs mit dem Dirigenten von Il Fagiolini, Robert Hollingworth. Er hat die Absicht vier Ensembles, die sich dafür qualifiziert haben, zu unterrichten und ihnen zu zeigen was sie in ihrer Darstellung verbessern können - entweder textlich oder auch gesangsmäßig.
Als erstes müssen alle vier Gruppen vortragen was sie bisher geprobt und/oder aufgeführt haben. Schon da zeigen sich erste Unterschiede; einige Gruppen können schon gut vortragen und bei ihnen muss nur noch an Detailfragen gedreht werden, andere Gruppen müssen erstmal das "Zusammensingen" üben.
Wir als passive Zuhörer haben unseren Spass; wir können Robert lauschen und seinen Ausführungen, insbesondere weil er die Texte auch in den zeitlichen Zusammenhang setzt - das Hohelied zum Beispiel erklärt er recht gut, woraus sich auch eine ganz andere Interpretation des Textes für die Sänger ergibt - sie werden lebhafter, teilweise frecher.

Am nächsten Tag gehen die Proben morgens weiter und man merkt schon dass einige Gruppen das schon umsetzen was Robert ihnen erklärt hat - sie wirken selbstbewusster, intonieren ihre Stücke anders, stehen nicht mehr ganz so verloren auf der Bühne herum. Bei dem Abschlußkonzert in der Markuskirche können dann alle Gruppen in einer Matinee vortragen was sie erarbeitet haben - wir erkennen durchaus die Unterschiede zwischen "Vor dem Meisterkurs" und "nach dem Meisterkurs" - da liegen durchaus Welten zwischen.

Und für uns hat sich der Kurs auch gelohnt, ich habe zumindest viel mitgenommen an Ideen und Erklärungen.

9. Internationale Acappella-Woche: Il Fagiolini

Nach dem grandiosen Open-Air-Konzert gestern abend ist heute ein Ruhetag angesagt - es ist Feiertag und man kann ganz gemütlich draussen spazierengehen.
Es kommt wieder ein Konzert aus dem Bereich "Klassik / Renaissance" dran - Il Fagiolini aus Oxford tragen in der Marktkirche ihr aktuelles Programm vor, Lieder und Kantaten von Monteverdi und seinen Zeitgenossen.
Die Besonderheit dieses Konzertes besteht darin, dass einige Lieder szenisch dargestellt werden - in Anlehnung an die Commedia dell'Arte; wobei auch die Zuschauer mit einbezogen werden.
Unsere Plätze waren anfangs nicht die besten, wodurch wir nicht ganz soviel von den Gestiken mitbekamen, aber durch ein Umsetzen haben wir dann den wunderbaren Klang der Stücke im Ohr und können uns in der Akustik ganz den Stücken hingeben. Die drei Männer und zwei Frauen, die heute abend vortragen, klingen klar und angenehm und schaffen es, die Zuschauer für die Renaissance-Musik zu begeistern (wer das noch nicht vorher schon war).
Der Leiter des Ensembles, Robert Hollingworth, spricht ein klares Deutsch (nach einer Weile geht er allerdings zu englisch über) und erklärt die Stücke die sie singen werden. Es macht Spass, daraufhin die Lieder zu hören wenn man weiss wovon sie handeln.

Alles in Allem ein schöner Abend, wenn auch ein wenig durch den Feuerwerkslärm von draussen getrübt.

9. Internationale Acappella-Woche: Open Air Konzert mit 5 vor der Ehe, Echte Kerle, Juicebox und Ganz schön feist.

Dieses Jahr gibt es etwas neues bei der internationale Acappella-Woche: Ein Open-Air Konzert auf dem Marktplatz. Vorgestern abend haben wir zu dritt uns noch einmal den Platz angeschaut und uns überlegt wo wohl die Bühne hinkommt, heute ist alles aufgebaut und wir bekommen gerade noch den Soundcheck von Ganz schön feist mit.
Um halb sechs Abends ist es trocken und sonnig - ideale Bedingungen für ein Open-Air-Konzert, und um sechs Uhr sind auch schon jede Menge Leute da. Roger begrüßt die bereits Anwesenden und kurz danach fängt die erste Gruppe an: 5 vor der Ehe sind eine Hannoveraner Gruppe, die schon etwas länger existiert und bei einer früheren Acappella-Woche mit RealGroup einen Meisterkurs machten. Jetzt sind sie gerade dabei eine neue CD zu produzieren und in knapp einem Monat wird es eine Single geben - eine Hymne auf Hannover, "Hannoverliebt".

Nach diesem Kurzauftritt kommt eine Gruppe aus Kassel dran - Echte Kerle. Ich kenne von ihnen bisher nur eine CD und ich bin gespannt zu sehen wie sie nun live sind.
Wie sich herausstellt sind die Lieder ähnlich wie auf der CD - gut zum Nebenher hören, aber für mich nichts was ich konzentriert hören kann und will. Mir gefällt durchaus die Melodie des Liedes, wo es um eine andere Acappella-Gruppe geht; das passt durchaus.

Als dritte Gruppe tritt Juicebox auf die Bühne - die Gruppe die wir bereits Montag gesehen hatten. Für sie war es das erste Mal vor so einem großen Publikum (knapp 3500 Leute!) zu singen - und das auch noch anfangs mit einem defekten Mikro. Aber sie kommen damit gut zurecht (Frank singt einfach erstmal ohne Mikro) und ziehen ihre Show durch - für mich war der Auftritt sogar besser als Montag; viel bessere Tonabstimmung und für mich klangen die Stimmen auch entspannter. Die Songauswahl ist auch sehr gut; erst langsame Stücke und zum Ende hin immer rockiger / fetziger; zwischendurch dann die beiden "Ecapella"-Stücke Diamonds und Sputnik, die auch gut reinpassten. Beim Piratensong (More, More, More) fehlt nur Steffen der Hut :-)
Das Publikum hat Juicebox auch gleich angenommen; nach dem ersten Takten fangen die Zuschauer schon an zu wippen und fordern am Ende noch Zugaben.

Ganz schön feist konnte die angeheizte Zuschauermenge dann gleich übernehmen und machen mit ihrem trockenen schwarzen Humor dann gleich weiter. Sie führen einige ältere Stücke sowie jede Menge Neue auf, die ich auch noch nicht kenne. Die meisten Leute sind natürlich wegen Ganz schön feist gekommen, aber es hat sich gelohnt; auch wenn es kurz(!) regnet. Es macht Spass und GSF stossen die Leute wie immer vor den Kopf, aber auf eine nette Weise - so dass man nicht verärgert wird.

Das Open Air ist ein voller Erfolg würde ich sagen - das Wetter hat mitgespielt, es waren jede Menge Leute da und die Leute die da sind haben ihren Spass. Ich hoffe das wird im nächsten Jahr auch wieder so!

9. Internationales Acapella-Festival in Hannover: Schola Gregoriana Pragensis

Das letzte "Auswärtskonzert" in diesem Jahr ist wieder im Kloster Mariensee bei Neustart an der Riebenbürge. Zum dritten Mal dürfen wir in diesem Kloster alte Gesänge hören - dieses Jahr vorgetragen von der Schola Gregoriana Pragensis. Dieses Ensemble gibt es seit fast 20 Jahren und hat sich darauf konzentriert, gregorianische Gesänge wieder aufleben zu lassen - aber auch die Moderne nicht unbeachtet zu lassen und Stücke des Vaters des Gründen mit in das Konzert einfliessen zu lassen.
Das Kloster selbst hat eine hervorragende Akustik für die Gesänge - die Leute sitzen von vorneherein ruhig da und warten freudig auf die Darbietung (selbst nach Rogers Begrüßung gab es kein Klatschen, sondern nur gespannte Erwartung).
Der erste Teil wird "nur" von den Sängern vorgetragen - alte, gregorianische Gesänge, ein- oder mehrstimmig wobei die Zusammensetzung sich oft ändert; einige Stücke werden solistisch vorgetragen. Sehr schöne, klare Stimmen, die schlagartig dafür sorgen dass wir selbst uns entspannen und ruhig die Lieder geniessen können - so etwas wie Hektik mag erst gar nicht aufkommen.
Im zweiten Teil werden moderne Stücke dazugenommen - der Klang und die Ruhe der Stimmen ändern sich nicht, aber mit der Orgel zusammen werden Tonfolgen intoniert die nicht aus dem Mittelalter stammen können. Trotzdem passen sie gut in den Rahmen hinein, sie sind zwar ungewohnt aber nicht weniger schön. Gerade hier wo der Hall gut wirken kann entfaltet diese Musik ihr Können - eine kleine Andersartigkeit die aber nicht negativ belegt wird, sondern sich harmonisch angleicht zu den vorher gehörten gregorianischen Gesängen.

Mir hat des viel Spass gemacht; ich hoffe ich werde sie wieder einmal hören können.

9. Internationales Acapella-Festival in Hannover: Ketsurat

Nach den guten Popkonzerten die letzten Tage sind wir nun wieder mal im "klassischen" Teil des Festivals angekommen - Ketsurat ist die erste Gruppe die in diesem Teil singen darf. Ketsurat, das sind sechs Frauen aus Finnland (der Name der Gruppe steht für das Wort "Frau" in den verschiedensten Altersstufen; Mädchen, Frau, Mutter, Tochter...) die eigene Lieder oder die Lieder anderer Regionen vortragen. Dabei sticht die "Schreiberin" durchaus heraus - sie hat eine sehr starke, hohe Stimme und hat meistens auch die Hauptstimme dabei.
Allerdings fand ich ihren Auftritt nicht so überzeugend wie ich es erwartet hätte - nachdem dies eines der ersten Konzerte war was ausverkauft war hätte ich erwartet dass sie gute, abwechslungsreiche Lieder abliefern. Irgendwie hatte ich aber eher den Eindruck dass zwar die Lieder unterschiedlich sind, aber auf dieselbe Weise vorgetragen werden - entweder als keifende Frauen (zumindest klangen die Stimmen oft so :-) oder als trauende Frau. Selbst wenn die Lieder aus Ungarn oder Rumänien stammten war der Klang der Stimmen immer ähnlich.
Nach der Pause wurde das allerdings besser - die Lieder wurden abwechslungsreicher und auch der Klang wurde schöner. Das warten darauf hat sich dann doch gelohnt und wir haben die Lieder dann doch gut geniessen können.
Alles in Allem würde ich sagen sind sie nicht so abwechslungsreich wie Aquabella und ich weiss nicht ob ich ein zweites Konzert direkt hören wollte, aber es hat sich trotzdem gelohnt hinzugehen.

9. Internationales Acapella-Festival in Hannover: Juicebox

Nach dem gestrigen Konzert in Schloß Landestrost sind wir heute wieder in der Landeshauptstadt Hannover. Im Kulturzelt beim Haus der Jugend sind dieses Jahr "Juicebox" zu Gast - eine Gruppe aus Hannover, die sich erst 2008 gegründet hat. Damals hat sie Roger Cericius bei einem Festival gehört und direkt beschlossen sie für das Acappella-Festival einzuladen - wie ich meine eine sehr gute Idee.
Inzwischen haben die sechs Sängerinnen und Sänger ein abendfüllendes Programm; bis auf ein Lied ist alles selbstgeschrieben (meist von Achim), was ich für eine sehr große Leistung halte. Die Zuschauer haben es durchaus gedankt; die Stimmung war ganz schnell auf einem Höhepunkt und sie haben die Leute gefesselt bekommen.
Ich hatte die Ehre, bereits morgens die sechs Mitglieder der Gruppe kennenzulernen, während sie Schülern eines hannoveraner Gymnasiums beibrachten ein Stück zu lernen, eine Solostimme (und Text) zu erstellen, Rhythmus dazu zu packen und eine Dramaturgie zu schreiben - und das alles in nur drei Zeitstunden! Ich fand es spanennd wie sie mit den Kindern dabei umgingen - einige Sachen wurden einfach als "das wird schon klappen" übergangen und gleich die schwierigen Aufgaben angeschaut, bei anderen Stellen wurde gleich bei Kleinigkeiten aufgepasst dass die richtig sind. Aber es zeigte dass sie selbst durchaus wissen was wichtig ist und wie sie es zeigen können.

Ihre eigenen Lieder kann ich zumindest bisher keiner echten Stilart zuordnen; dafür gibt es zuviele Richtungen die sie abdecken. Das beginnt mit Balladen und Jazz, geht über Shanties bis hin zu Techno (ähnlich wie Mauf), wobei sie auch oft schon eine gute Choreographie dabei haben; was man gerade bei einer Zugabe sehr gut merkt; "More, more, more"

Mich haben sie sehr schnell begeistert und überzeugt. Ein wenig können sie noch dran arbeiten, dass die Freude und Charisma, das Lucie versprüht auch von den anderen kommt; aber ich denke das werden sie auch sehr schnell hinbekommen. Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf ihre CD (falls sie eine machen) und hoffe dass sie auch mehr in Deutschland zu sehen sein werden, nicht nur in Hannover und dem hohen Norden!

9. Internationales Acapella-Festival in Hannover: Tonalrausch

Nach dem fulminanten Start der Acappella-Woche geht es gleich am Sonntag weiter: Tonalrausch, eine Gruppe mit Sängern aus Leipzig und Berlin treten in Schloß Landestrost auf. Wir sind rechtzeitig da um gute Karten zu bekommen und können daher in aller Ruhe den Einmarsch der Zuschauer geniessen; wie üblich ist das Konzert ausverkauft. Auch die anderen alten Bekannten die zu vielen Konzerten kommen sind wieder da und wir begrüßen uns freundlich und bringen uns auf den neuesten Stand der Gerüchteküche.
Pünktlich wird das Konzert eröffnet und die Gruppe Tonalrausch kommt auf die Bühne. Tonalrausch, das sind drei Jungen und zwei Mädels aus Leipzig und Berlin welche seit knapp 2 1/2 Jahren als Gruppe zusammen proben und auf der Bühne stehen. Ihr Repertoire ist hauptsächlich durch Jazz bestimmt, wird aber durch Soul- und Funk-Interpretationen abgerundet. Sie singen größtenteils Covers, die sie für sich umgeschrieben haben.
Die Stimmen klingen toll und auch die Stücke sind gut auf sie zugeschnitten; die Auswahl ist schon beeindruckend; das geht von "Afro Blue" über "Meet the Flintstones" bis hin zu "Waterfalls" von TLC (wobei die Konzertversion noch einiges anders / nicht so brav klingt wie das Beispiel auf der Webseite ;-)
Was mir negativ aufgefallen ist ist dass zwischen den Stücken die Moederationen nicht sauber funktionieren - ich vermute sie haben ihre Probezeit hauptsächlich mit den Stücken verbracht, weniger mit Choreographie oder was man sonst alles beachten kann / sollte. Bei einer Diskussion später stellte sich auch heraus dass sie erst seit kurzem wieder proben konnten weil einer von ihnen längere Zeit ausgefallen war.
Davon abgesehen war die Stimmung gut und auch die Aftershow"party" wurde gemütlich wo wir uns noch mit ihnen unterhalten konnten. Ich bin sehr gespannt ob die CD hält was die Stimmen versprechen :-)

9. Internationales Acapella-Festival in Hannover: Rock4

Nach der Pause geht es im Pavillon weiter: Rock4 aus den Niederlanden treten auf. Ich habe sie bisher "nur" einmal in Dortmund im Westfalenpark gesehen und einmal in Stuttgart, aber sie sind es einfach wert. Vier Leute (ein Baß, ein Beatboxer, ein Tenor und der Lead-Sänger) schaffen es Stücke von Queen oder Sting oder anderen bekannten Größen zu covern - auf ihre eigene Art. Die Lieder sind alle gut erkennbar, aber man merkt dass sie für diese Gruppe angepasst wurden.
Die Stimme des Hauptsängers kann man schwer beschreiben; sein Stimmumfang ist schon gut und die Lautstärke die er dabei produzieren kann ist genial; er kann sehr leise sanfte Samttöne von sich geben, aber auch so gewaltig und laut singen (er muss dabei nicht schreien!) wie Freddy Mercury zu seiner besten Zeit, und das merkt man.
Die Lieder kommen gut an; auch wenn es vielen Leuten teilweise zu laut ist (zumindest den Leuten hinter uns :-) macht es riesig Spass zuzuhören und einfach die Stimme von Luc wirken zu lassen. Unterstützt wird dabei die Show (wobei die Sänger kaum Choreographie haben, eher auf die kleinen Einsätze achten) gut vom Lichtmischer unterstützt wird - die Stimmung wird durch seine Lichtmaschinerie hervorgehoben oder abgedämpft, genau wie es gebraucht wird.
Die gesamte Atmosphäre die aufgebaut wird, passt gut für die Show - es entsteht immer mehr Spannung die dann zum Ende hin gut abgebaut wird.

Als Abschluß des Abends haben dann noch Viva Voce und Rock4 gemeinsam "Stand by me" gesungen - was durchaus witzig war weil man sonst nicht zwei Bässe und zwei Beatboxer auf der Bühne hat. Aber das hat gut geklappt und war ein schöes Finale.

Diese beiden Gruppen gemeinsam als Auftakt ist ein gelungener Start in die Acapella-Woche dieses Jahr. Bei dem Gespräch danach sagt auch Roger dass es gut gepasst hat und er glücklich ist dass man die beiden Gruppen kombinieren konnte. Ich bin gespannt wie es weitergeht!

9. Internationales Acapella-Festival in Hannover: Viva Voce

Dieses Jahr beginnt das Acappella-Festival im Pavillon am Raschplatz - der Platz, in den viele Leute reinpassen, in dem meistens Newcomer oder kleiner / unbekanntere Bands präsentiert wurden.
Dieses Jahr ist es anders, und das merkt man: Auch wenn der Einlaß erst um 19:30 Uhr beginnt sind die ersten Leute bereits um 18 Uhr da um vor dem Eingang zu warten - natürlich Groupies, aber es ist bemerkenswert wie früh sie da sind.
Ich selbst komme erst gegen 18:30 Uhr an; ich habe mich leicht verschätzt wie schnell ich von meiner Unterkunft aus dort bin. Aber das macht nix, so kann ich mich mit den Leuten um mich herum unterhalten und bin erstaunt, wie schnell die Schlange vor dem Eingang füllt - schnell sind das mal eben 20 Meter geworden.
Schon schnell wird klar dass das Konzert fast ausverkauft ist - es gibt nur noch Stehplatzkarten an der Kasse. Die Schlange wird also schnell aufgeteilt zwischen den Steh- und den Sitzplatzleuten; wobei lustigerweise auch innen noch kontrolliert wird ob man den richtigen Stempel bekommen hat. Im Foyer treffen wir auf Sandra und Roger (die Organisatoren) die schon selbst gespannt sind, auch wenn Roger sich eine heftige Erkältung zugezogen hat.
Viva Voce habe ich zuletzt auch auf der internationalen Acappella-Woche gesehen; damals aber bei den Newcomern. Das ist nun drei Jahre her und sie waren gemeinsam mit dem Medlz auf der Bühne.
Heute durften sie nach der Begrüßung durch Roger ihr Können zeigen - und sie haben uns bewiesen dass sie die drei Jahre nicht ungenutzt gelassen haben. Sie haben sich weiterentwickelt und probieren auch Sachen neben dem Mainstream aus - Funk und Soul singen sie mit Bravour und versuchen auch nicht mehr auf Teufel komm raus witzig zu sein, im Gegenteil. Dafür wirkt ihre Show stimmig und rundum gut, es macht Spass sie dabei tanzen und singen zu sehen. Die Stimmung der Leute ist gut, die teilweise selbstgeschriebenen Lieder sind gut und auch das (obligatorische) Franken-Lied macht Spass - insbesondere weil sie zur fränkischen Hymne die Mikros weglassen und ohne Mikros diese vortragen. Da kommen die Knabenchörler aus ihnen raus ;-)
Und unsere Einschätzung von vor drei Jahren hat sich definitiv bewahrheitet: "Gebt ihnen noch 3 Jahre und sie sind gut". Im Gegensatz zu den Medlz haben sie ihre eigene Geschichte gemacht und nicht versucht abzukupfern - und das hat ihnen gutgetan.

U-Bahn-Kontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern

Dieses Jahr beginnen wir das Acapella-Festival bereits einen Tag früher: Die U-Bahn-Kontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern machen ihre Abschiedstournee und sind am Donnerstag in Dortmund. Das Konzert findet im Haus der Jugend statt - für mich sehr praktisch weil es knapp 10 Minuten Fußmarsch vom Hauptbahnhof entfernt ist.
Thomas und ich treffen uns bereits vorher und machen noch einen kleinen Spaziergang um Dortmund etwas kennenzulernen. Als wir (noch vor Einlaß!) vor dem Haus der Jugend eintreffen sehen wir schon eine Schlange an Leuten die geduldig warten - die Fans in Dortmund scheinen zahlreich zu sein.
Da wir nicht in die ersten Reihen wollen ist der Eingang eher Stressfrei - in aller Ruhe suchen wir uns eine Reihe wo in der Mitte noch jede Menge Sitzplätze frei sind. Nach und nach füllt sich der Saal mit Leuten die gespannt auf das Konzert sind - einige Leute sehen sie wohl zum ersten Mal und sind gespannt was sie da zu sehen bekommen.

Der Opener ist einer den ich selbst auch schon kenne; den nutzten schon früher; die Mönche die sich dann zu Kühen verwandeln. Mit dem Stück haben sie dem Publikum schonmal gut angeheizt.
Während des Konzerts gehen die Kontrollöre mehr oder minder durch die verschiedenen Kategorien ihrer Lieder, wobei ich teilweise den Eindruck hatte, dass die Witze langsam anstrengend werden - die Reinhard-Mey-Coverversion fand ich nicht wirklich gut im Gegensatz zu den früheren Liedern. Vielleicht weil der Spass selbst einfach weg ist und das "Neue" fehlte. Auch beim HitRadio sind die Witze (leider?) oft vorhersehbar. Aber trotzdem gut vorgetragen :-)

Nach der Pause kamen die Poppigen / Rockigen Lieder die eher mit viel Action und Laut verbunden sind - die waren wieder witzig und bringen das Publikum fast zum Kochen, auch wenn die Lautsprecher nicht ganz mithalten können; die Bässe wummern ganz schon.

Zum Ende hin werden die Lieder wieder etwas ruhiger, nur um bei den Zugaben wieder die Leute anzustacheln - bei Biene Maja aber auch kein Wunder. Da gibt es dann aber auch Leute die sich eine eigene Biene-Maja-Maske gebastelt haben (was einfach geht mit zwei Fliegenklatschen ;-) und beim abschließenden "Mama Loo" bleiben die Leute einfach stehen nachdem sie Standing Ovations anfangen.

Auch wenn nach 17 Jahren jetzt das Ende der Kontrollöre eingeleitet wird - sie haben viel und lange durchgehalten in der Originalbesetzung und zumindest von dreien der Fünf ist bereits bekannt was sie in Zukunft machen wollen - aber lassen wir uns überraschen ob sie da auch erfolgreich bei sein werden. Ich wünsche es ihnen zumindest :-)

Thilo Weichert im Morgenmagazin

Also ich weiss nicht. Ich habe heute morgen beim Fitnessen Thilo Weichert im Morgenmagazin erleben dürfen - und war ziemlich erschreckt. Bisher kannte ich ihn durchaus als jemanden der Klartext spricht und auch offen Sachen anspricht. Heute hat er eher wie ein Politiker geredet - ausweichend, nicht auf Fragen eingehend.
Die Moderatorin hat ihn zweimal gefragt (aufgrund der Lidl-Affäre, wo Krankendaten der Mitarbeiter aufgeschrieben wurden) ob die Mitarbeiter ihrem Arbeitgeber überhaupt diese Informationen geben müssen - eine wie ich finde sehr wichtige Information für den normalen Angestellten.

Thilo Weichert ist auf diese Frage beide Male gar nicht eingegangen. Er hat gesagt dass diese Datensammlung rechtswidrig war, dass Lidl da bereits reagiert hätte und dass er hoffe dass nun ein Datenschutzgremium kommen würde. Aber die korrekte Antwort (die da im übrigen "Nein" lautet, der Arbeitgeber darf so etwas nicht fragen) hat er nicht gegeben.

Das stimmt mich nachdenklich. Hat Thilo Weichert die Frage einfach nicht verstanden?

FFG 2009: Kleiner aber feiner Kongress

Dieses Jahr hatte ich mir für die Frühjahrsfachgespräche vorgenommen, selbst (wieder) einen Vortrag einzureichen. Zuerst war die Überlegung etwas zu nagios, doch dann habe ich meinen zweiten "Zweig" mir überlegt - und Datenschutz für Systemadministratoren angegeben. Zu meiner Überraschung wurde der Vortrag angenommen.

Nun hatte ich durch ein Projekt in der Firma leider nur Zeit, am Donnerstag und Freitag hinzugehen - mein eigener Vortrag war erst am Freitag abend dran, daher hatte ich genug Zeit mir die anderen Vorträge anzuschauen und mich mit Freunden zu treffen; einen großen Teil auch als Besucher der FFG.
Die Vorträge waren sehr bunt gemischt - das fing an mit Netzwerk-Themen wie "best practices für Härten von Ciscos" und ging über social Engineering und die psychologische Seite davon bis hin zum Thema Datenschutz. Virtualisierung gab es auch in vielen Facetten; dabei reichte aber auch das Niveau von "Werbeveranstaltung" bis hin zum Hardcore-Virtualisierer der wirklich jede Frage beantworten konnte. Sofern seine Virtualisierung funktionierte :-)

Mein eigener Vortrag (Datenschutz für Administratoren) lief erstaunlich gut - knapp 50 Leute da, es gab eine interessante Diskussion die - zum Glück - nicht pauschalisiert wurde. Es gab einige Frage zu konkreten Setups, einige eher ethische Fragen, aber alles in allem lief das eigentlich recht gut. Ich hatte zumindest meinen Spass dabei und die Zuhörer wohl auch.

iTerm: Backspace in Screens

Seit kurzem nutze ich iTerm unter MacOS um meine Command-Line Tasks zu machen. Es gefällt mir sehr gut; Fullscreen, recht gut erweiterbar. Was mich aber störte war dass die Backspace-Taste nicht funktionierte wenn auf der Gegenseite in einem screen gearbeitet wurde. Warum auch immer.
Eine kurze Suche fand diesen Artikel: Einfach in den Properties Backspace auf Hex Code 8 umsetzen und schon tuts :-)

Nagios: Testen verschiedener Netzwerk-Interface am selben Rechner

Wir haben eine recht große Webserver-Infrastruktur aufgebaut, wo jeder Rechner mehrere Interface hat - eines für administrative Zwecke, eines für Webserver und so weiter. Mit Nagios kann man so etwas schlecht abbilden; es kennt "nur" eine IP-Adresse pro Rechner. Da ich aber nicht mehrere Rechner definieren wollte um zum Beispiel HTTP und SSH checken zu können bin ich auf einen Trick verfallen.

Bei unseren Rechnern sind der erste, zweite und der vierte Teil des Quadrupels immer gleich - nur das dritte Teil ändert sich, je nachdem in welchem Netz das Interface hängt.

Also hat zum Beispiel ein Webserver die IP 10.10.5.20 im Admin-Netz und 10.10.10.20 im Webserver-Netz. Nagios wurde definiert mit der IP-Adresse des Webserver-Bereiches (da sind einfach mehrere Checks nötig :), so dass ein check_ssh auch auf 10.10.10.20 gehen würde - wo aber gar kein sshd lauscht.

Also habe ich einen Wrapper geschrieben, der die IP-Adresse bekommt, umschreibt und dann den Check selbst ausführt. Das geht recht einfach:


#!/bin/bash

HOST=$1
NEWHOST=`echo $HOST | /bin/awk -F"." '{print $1 "." $2 ".10." $4 }'`
/usr/local/nagios/libexec/check_ssh -H $NEWHOST


Nun geht der ssh-Check auf das administrative Interface und es wird sauber dargestellt.