Die Aussage des Bundesverfassungsgerichts zur Vorratsdatenspeicherung ist zwar nicht überraschend aber für mich liest er sich wie ein guter Kompromiß: Das was der Staat wollte gibts so in der Form nicht (alle Daten für alles nutzen dürfen) und wenn jemand wirklich die Daten braucht muss er erstmal nachweisen können dass es keine anderen Wege gibt, die Straftat nachzuweisen.
Und die Musikindustrie wurde sehr deutlich in ihre Schranken verwiesen.
Auch wenn ich durch die Erfahrung mit der Telefonüberwachung was gegen Richtervorbehalte habe: ich glaube auch die Karlsruher Richter sind sich dieser Situation bewusst und formulieren daher ihre Urteile (oder Eilentscheidungen) so, dass auch den Richtern und Gesetzgebern klar sein muss dass ein Formblatt nicht ausreicht als Richtervorbehalt.
Vielleicht kommt der Gesetzgeber dann auch mal auf die Idee, wieder mehr Polizisten und Richter einzustellen damit die Arbeit auf mehr Leute verteilt werden kann und jeder Richter auch die Zeit bekommt die er benötigt um sich wirklich mit so einer Entscheidung zu befassen.
Insofern freut mich die heutige Eilentscheidung und ich bin gespannt auf das Ende des Jahres wenn die endgültige Entscheidung kommt.
Die modernen Möglichkeiten (Web 2.0, Interaktivität und so) lassen ja viel zu was man als Internetnutzer machen kann. Ein Freund von mir hat diese Woche in der VHS Aachen einen Kurs für Eltern und Kinder gemacht - um den Eltern zu zeigen, was die modernen Medien gerade für und mit Kindern können und für die Kinder, um ihnen auch die Gefahren vor Augen zu führen.
Ich finde der Vortrag ist gelungen; er hat mir erlaubt ihn auch zu veröffentlichen. Gut gemacht!
Der Redakteur hat mir doch tatsächlich auf Anfrage dann den Link zu dem Thementag geschickt: Dort der Beitrag zum Gläsernenen Benutzer - ich bin zwar nur ein paar Sekunden zu hören, aber besser als gar nichts
Gestern abend war mal wieder Vortragstermin beim CCCS - diesmal die von Kurt 'Pi' Jäger organisierte Stromwechselparty. Auch wenn durch den Streik beim VVS relativ wenig Leute anfnags da waren - es wurde durchaus interessant.
Der erste Redner stellte Greenepace-Energy eG vor - er selbst kommt nicht von der Gemeinschaft sondern ist Greenpeace-Aktivist, hat aber das Konzept (Strom aus mindestens 50% erneuerbaren Energien, maximal 50% Kraft-Wärme-Kopplung, nicht gewinnorientiert) gut vorgestellt und durchaus einige Leute zum Wechseln angeregt denke ich mal.
Als zweites hat jemand von Desertec das gleichnamige Projekt vorgestellt - es geht dabei darum, die in Afrika gut zu nutzende Solarenergie effektiv zu nutzen und nach Europa zu verkaufen - zu einem Preis der bis 2050 auch günstiger wird als wie wir es bisher beziehen, inklusive Kosten für den Transport von Afrika hierher. Sehr interessant, sehr spannend zu beobachten!
Die darauf folgende Diskussion wurde auch gut; es gab Anekdoten und Erfahrungsberichte wie das Grundversorgungsnetz zum Beispiel auch kostengünstig genutzt werden kann und dass Energieversorger diese wohl absichtlich hoch preisen damit sie diese nicht verkaufen / abgeben müssen. Vielleicht lässt sich aber auch für Stuttgart so etwas anleiern, mal schauen...
Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden: Das Gesetz in NRW zum Thema Online-Durchsuchung/Überwachung ist nichtig.
Im Gegensatz zu Heise oder Spiegel kann ich mich allerdings nicht so ganz freuen. Die Leitsätze und Begründungen lesen sich eher danach dass die Gesetze nur genau genug gefasst werden müssen - insbesondere ein Leitsatz, nämlich Nummer 2 bzw. ein Teil davon:
Die Maßnahme kann schon dann gerechtfertigt sein, wenn sich noch nicht mit hinreichender Wahrscheinlichkeit feststellen lässt, dass die Gefahr in näherer Zukunft eintritt, sofern bestimmte Tatsachen auf eine im Einzelfall durch bestimmte Personen drohende Gefahr für das überragend wichtige Rechtsgut hinweisen.
....legen bei mir den Verdacht nahe, dass es ausreicht genügend Angst zu schüren um dann doch durchsuchen zu dürfen. Und in Zeiten wo Richter für eine Telefonüberwachung quasi ein Formblatt mit Multiple-Choice-Charakter vorgelegt bekommen (man erinnere sich: die Telefonüberwachung war auch mal nur für Terroristenabwehr gedacht) ist der Richtervorbehalt in meinen Augen eher ein Witz.
Ich weiss nicht wie tief jetzt die Einschränkungen wirklich sind - wenn die Politiker den Schuß vor dem Bug als solchen ansehen und sich jetzt vernünftig überlegen was sie machen wollen (einzelne Fachleute reden wohl davon dass es sich nicht lohnt in diesen engen Grenzen den Aufwand zu machen) dann ist das Ziel erreicht. Aber ich bin da noch etwas skeptisch.
Noch eine Premiere: nachdem am Freitag das Interview wegen der Streiks im öffentlichen Dienst verschoben wurde ("Wegen des Streiks werden alle Leitungen gebraucht" kam heute das SWR3-Interview zum Thema "der gläserne Computerbenutzer" welches der SWR bei uns angefragt hatte.
Für mich war es was Neues; allerdings fühlte ich mich recht schnell wohl; insbesondere weil es auch die üblichen Probleme mit der Technik gab - die beiden Studios (eines in Stuttgart, eines in Baden-Baden) sind via ISDN miteinander verbunden, so dass man so auch gut Radio-Interviews machen kann. Allerdings war es zuerst nicht möglich die beiden Studios zu verbinden; die Telefonnummern passten wohl nicht ganz; zwischendurch waren wir kurz im Studio von "das Ding" gelandet.
Nach kurzer Zeit war aber auch mein Interviewpartner da und nach ein paar kurzen Aufwärmfragen (was machen Sie denn sonst so, was kommen gleich für Fragen) ging es auch schnell los - es wurde ein 10-Minuten-Interview was wir wohl auch gut mit Leben und Antworten füllen konnten.
In einigen Tagen soll ich hören was draus geworden ist beziehungsweise wann das ganze gesendet werden soll. Ich bin mal sehr gespannt
Eine Freundin von mir ist umgezogen. Prinzipiell ja kein Akt, aber es ging relativ schnell weil sie plötzlich eine passende Wohnung fand und auch gleich unterschrieb. Letzten Sonntag war dann der erste Teil des Umzugs - mit Kastenwagen und dem nötigsten - und am Samstag dann der "richtige" Umzug.
Wir waren am Freitag noch zu IKEA gegangen um einige Möbel zu besprechen (werden die Kleiderregale mitgenommen oder neugekauft, wie siehts aus mit Schreibtisch usw...) und haben dann nachts noch etwas gepackt; es hat tatsächlich auch so geklappt dass bis die Umzugshelfer kamen auch wirklich alles gepackt war
Für den Umzug selbst gab es dann noch eine Überraschung - der Autovermieter hat uns ein Upgrade verpasst; auf einmal hatten wir da einen 7,49t-Laster den wir befüllen durften. Für mich war es das erste Mal dass ich so einen Laster fahren durfte. Es war ungewohnt (natürlich) und gerade die Breite des Fahrzeugs machte mir dann durchaus zu schaffen - damit mal eben durch die Stadt zu kurven ist schon komisch. Aber man hat einen guten Ausblick und wenn die Gänge erstmal drin sind geht es auch ganz gut.
Der Umzug lief dann erstaunlich glatt - am selben Tag, aber vor uns zog wohl noch jemand anderes aus dem Haus aus was mich zuerst störte, aber bis wir mit dem Laster kamen waren die weg. Innerhalb von vier Stunden hatten wir tatsächlich alles aus der alten Wohnung heraus- und in die neue Wohnung hineingetragen. Ein voller Erfolg, gerade durch die vielen Helfer die da waren!
(Und ab jetzt traue ich mir auch sonst zu, so große Laster zu fahren
Ein kleiner und unbedeutender Schritt für die Menschheit, aber ein wichtiger Schritt für mich: Ich habe gestern die Bestätigung bekommen dass ich die Prüfungen bestanden habe. Ich habe damit die Ausbildung zum betrieblichen Datenschutzbeauftragten (nach dem Ulmer Modell) erfolgreich bestanden
Datenschutz hat in der heutigen Zeit zwar immer weniger Stellenwert, aber ich hoffe dass ich dazu beitragen kann dass dieser wieder höher angesehen wird in der Zukunft. Mal sehen ob und wie.
Ach ja: das Buch "Das Ende der Privatsphäre" von Peter Schaar kann ich nur empfehlen; es zeigt objektiv (nicht polarisierend und auf beide Seiten eingehend) die Einschnitte die nach und nach gemacht wurden.
Man hat einen Samba-Server auf dem verschiedene Dateien liegen. Es gibt immer wieder mal Telefonanrufe dass bestimmte Dokumente nicht schreibbar seien.
Erst beim dritten Versuch wird beiläufig was von "Paßwort" erwähnt und ich hake nach...
Es ist nicht das Filesystem welches Dateien schreibschützt. Es ist das Office-Paket dass für das Dokument eine Art Schreibschutz erstellen kann, das hat aber nichts mit dem Samba-Server zu tun...
ZFS ist ein "relativ" neues Filesystem, von SUN Microsystems. Es beinhaltet nicht nur Filesystem mit Volume Manager.
Daher ist es naheliegend, Datenbanken auch auf so ein Filesystem zu legen und Snapshots zu machen um damit Backups zu "erstellen".
Meine Idee war zuerst den Snapshot zu kreieren, ein mysqldump drauf loszulassen und die entstehenden Dump-Daten ins Backup zu schieben.
Nachdem ich aber gesehen habe dass mylvmbackup von Lenz Grimme auch "nur" .tar.gz-Dateien erstellt dachte ich fange ich mit folgendem Einzeiler auf der Shell an:
mysql -ufoo -h localhost -p mysql -e "flush tables with read lock" && \
zfs snapshot $pool/$volume@backup1 && \
mysql -ufoo -p mysql "unlock tables" && \
cd /$pool/$volume/.zfs/snapshot/backup/root/$datadir && \
tar cvf /backup/backup1.tar . && \
zfs destroy $pool/$volume@backup1
Natürlich kann man den destroy weglassen und den Snapshot behalten (und das ganze damit stagen). Ob und wie das performed werde ich mal nächstens testen.
**Update** Kris sagt mir gerade dass der flush tables with read lock nur bis zum Disconnect gilt - was natürlich doof ist. Also werde ich das ganze in Perl bauen müssen. mylvmbackup umbauen viellkeicht; wobei das deutlich mehr macht (weil lvm mehr Handling braucht).
Nachdem viele Leute sich gestern ihrem Ärger Luft gemacht hatten gab der Chef von Xing (Lars Hinrichs) die Erklärung raus, man könne ab heute die XING-Werbung abschalten. Und er hielt Wort: Seit heute nachmittag kann man in seinen Einstellungen unter Privatsphäre diese Einstellung deaktivieren.
Für XING ist das in meinen Augen das zweite Kommunikations-Desaster der letzten Monate: Erst wurde den Kunden einfach mal so das "Was gibts Neues bei den Kontakten" eingeschaltet ohne Vorwarnung und man musste es selbst deaktivieren, nun wurde ohne zu Fragen einfach Werbung geschaltet.
Ich weiss nicht ob hier jemand von Xing mitliest, aber: Wäre es nicht an der Zeit darüber nachzudenken wie die Kommunikation verbessert werden kann?
Oder die Benutzer(!) zu fragen was sie wollen? Die Wahl gestern (der umformulierte Termin) und die Unsubscribes heute sprechen ja eine deutliche Sprache - fast alle Benutzer wollen diese Art der Werbung nicht. Wie wäre es damit, so etwas vorzuschlagen und dann auch auf die Nutzer zu hören?
Und am besten auch Opt-In bei so etwas zu machen: Nur wer es wirklich will kann es sich anschalten; bei den anderen bleibt alles beim Alten.
Hmm, der Artikel von Kris stimmt mich nachdenklich - warum sollte ich es gut finden, dass plötzlich mit/in meinem Namen Werbung gemacht wird? Die Werbung wird gezeigt dort wo ich mich präsentiere - zwar bei Xing, aber die für den Benutzer relevanten Daten kommen von mir. Und auf dieser Seite wird auf einmal Werbung platziert - und damit für den Besucher mit meinen Daten verbunden. Das heisst quasi, das wofür da Werbung gemacht wird (und worauf ich keinen Einfluß habe) wird mit meinem "guten Namen" beworben. Keine schöne Sache.
Im Gegensatz zu der "Was gibts neues?" kann ich das noch nicht einmal abschalten. Von Abzocke will ich da nicht reden, aber ich fürchte wenn diese Werbung nicht verschwindet oder wahlweise abschaltbar gemacht wird oder ähnliches wird Xing ein ähnliches Schicksal erleiden wie Flickr vor einem Jahr - viele Leute werden gehen, das Portal wird unbedeutend.
Und warum auch nicht? Der bisherige Vorteil war der europäische Fokus der Besucher und Benutzer - aber LinkedIn ist nicht weit und vor allem scheint es für mich so, als würden immer mehr Personen auch dort zu finden sein. Vielleicht ist das auch ein Schritt um Xing zu zeigen dass einem die eigenen Daten mehr wert sind als die Firma die diese (zwar gut, aber in letzter Zeit mit immer mehr Abstrichen) präsentiert.
Dieses Jahr habe ich den Kongress "nur" als Besucher erlebt - die letzten Jahre war ich an den Infotresen (Ministry of Information) bzw. am Mitgliedertisch; dieses Jahr wollte ich nur Vorträge mir anschauen - das war die Idee.
Nun ja. Nachdem mir rithma meine Karte gekauft und ich mich mit Thomas Roessler getroffen hatte stellten wir fest dass es dieses Jahr nur wenige wirkliche Vorträge gab zu denen wir hingehen wollten - die politischen Themen sind dieses Jahr nur wenig vertreten gewesen und so gingen wir am ersten Tag in die neue deutsche Nationalgallerie am Potsdamer Platz
Der Rest des Kongresses lief nicht ganz so böse, aber ich war dieses Jahr mehr draussen denn drinnen; entweder Freunde besuchen, einen schönen Abend im Kreis von Bekannten verbringen und Spass haben oder mit Annette Mühlberger, tlr und anderen über ICANN und die europäischen Organisationen diskutieren. In dem Sinne war der Eintrittspreis vollauf gerechtfertigt um die Leute zu treffen, aber weniger um die Vorträge zu hören. Selbst wo ich dann Tempo noch gefunden habe - den ich gar nicht auf dem Kongress erwartet hätte.
Der Abschluß war dann allerdings Silvester in Forchheim - eine kleine aber feine Gruppe von Leuten, ein sehr leckeres Essen bei Konni und gemütlich in den Tag reinschlafen macht einfach Spass
Ich glaube zwar nicht dass allzuviele Leute diesen Artikel lesen, aber er bringt gute Denkanstöße, vielleicht auch um mit seinen Mitmenschen zu diskutieren...