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Niniwe im Theaterhaus - genialer Auftritt

Niniwe ist eine Gruppe aus Berlin - vier Frauen, die ihren eigenen Musikstil entwickelt haben. Ich habe sie bereits einmal 2005 in Hannover erlebt - damals nur als ein kleiner Teil des Abends; knapp 30 Minuten. Heute sind sie zwar die Vorgruppe von Rockapella, aber haben ziemlich genau eine Stunde Zeit ihre Lieder zu singen - und ich bin begeistert. Ihre Lieder sind im Jazz-Stil und sie nutzen eine Loop-Maschine, um ihre Stimmen "weiterzunutzen" - sprich, einen Beat anzusetzen oder Hintergrund-Begleitung zu singen während sie im Vordergrund die Lieder vierstimmig weitersingen. Mir gefällt dieser Stil sehr - einige Lieder kenne ich noch von damals, aber diese wurden neu arrangiert oder erweitert so dass für mich auch viel neues zu hören gab.
Das Publikum hat wohl eher verhalten reagiert; die meisten sind vermutlich eher wegen Rockapella gekommen und haben sich darauf gefreut - für mich sind Niniwe einfach der Star des Abends; dieser Ohrenschmaus hat einfach Spass gemacht. Ich kann die Gruppe nur empfehlen. Sie ist nicht was für jeden Tag (also kein Mainstream ;-) aber wer erfrischende Musik hören will - und dabei immer neues entdecken will - der ist bei Niniwe gut aufgehoben.

Die Bahn: Der Service tut...

Man kann ja viel schimpfen auf die deutsche Bahn und deren Mitarbeiter (Streik, Verspätungen...) aber ihr Service hat mich zumindest diese Woche sehr positiv überrascht.

Ich bin Montag morgen nach Ulm gefahren (Datenschutz Kurs zweite Woche) und das ganze im schlaftrunkenen Zustand - nur so kann ich mir erklären dass ich den Koffer im IC habe liegen gelassen; oben in der Gepäckablage. Normalerweise achte ich auf sowas...
Mitbekommen habe ich es etwa fünf Minuten später als ich mir einen Kaffee holte und mich wunderte was da wohl fehlte....
Der Service-Point hat dann zuerst versucht den Zugführer zu erreichen und dann das Fundbüro in München; der IC fuhr weiter bis Salzburg. Da das nichts half hat die Dame am Schalter mir die Visitenkarte des Fundbüros der Bahn gegeben und die zwei Telefonnummern von München aufgeschrieben; mit etwas Glück würde der Koffer vorher auffallen und dort schon abgeladen.
Der Kurs ging los und in der Pause rief ich in München an - Fehlanzeige. Auch mittags war dort noch nichts aufgetaucht. Dann habe ich versucht die Service-Hotline der Bahn anzurufen; aber die 0900er Nummer (per Handy) schreckte mich zuerst. Als ich dann aber sah dass man via Internet nur ein pdf runterladen; ausdrucken; einscannen und dann via Mail (oder Fax oder Post) verschicken konnte habe ich dann doch den direkten Weg über die Hotline genommen.
Ein bisschen warten in der Schleife und ich kam dran. Ich sagte in welchem Zug ich war, welcher Sitzplatrz, was in dem Koffer alles drin ist und so weiter - und sie gab mir erst einmal "nur" die Bearbeitungsnummer.
Meine Überraschung war umso größer als knapp 10 Minuten später mein Handy klingelte - der Mensch aus München war dran; der Koffer sei soeben abgegeben worden! Er hatte sich woihl auch an mich erinnert; er hatte gerade die Verlustmeldung auch reinbekommen. Ich hatte vorher schon mit dem Hotel telefoniert - für die war das kein Problem wenn der Koffer per Nachnahme zu mir geschickt wurde. Also kurz per Telefon die Adresse durchgegeben. Der Mensch in München war sich nicht sicher ob der Koffer rechtzeitig ankommen würde (der sollte erst Dienstag per Post rausgehen), aber mal schauen.
Und was soll ich sagen? Gestern war der Koffer auch pünktlich im Hotel! Das mit der Nachnahme hat geklappt, dem Koffer ging es gut und es war noch alles drin.
Und ich war natürlich glücklich. Es geht also doch ;-)

Spannende Probleme mit S9y...

Sehr komisch. S9Y scheint seine Macken zu haben. Ich konnte bis vor kurzem nicht mit Firefox neue Einträge schreiben. Und RSS scheint irgendwie auch broken zu sein. Nicht nur bei mienem Blog sondern auch bei den Verbalsadismus-Sachen. Mal sehen ob ich da rausfinde warum...

Lars Reichow in der Rosenau

Gestern abend bin ich recht spontan (ich brauchte Ablenkung) in die Rosenau in Stuttgart gegangen - einen Laden den ich bisher mehr durch Brunchen und Poetry Slam kannte; weniger durch Konzerte. Aber ich fand nachmittags heraus dass abends Lars Reichow, der Klaviator auftreten würde. Lars Reichow habe ich bereits Mitte der 90er Jahre gesehen, da ist er bei 3Sat im Zeltival oder einer ähnlichen Veranstaltung aufgetreten und ich hatte ihn im Fernsehen dann gesehen. Besonders ein Lied von ihm (Du bist wie, auch gecovered von Yellow and Green) ist mir noch in Erinnerung geblieben.
Eine Karte habe ich schnell reserviert und da das Konzert erst um 20:30 Uhr anfängt komme ich auch gut nach der Spätschicht hin ;-)
Der Saal ist recht voll, aber es gibt noch einen guten Platz an der Seite. Der Raum selbst ist "relativ" groß, ich würd sagen für 150 Leute etwa ausgelegt. Einlaß ist ab 18:30 Uhr, das ist für die Leute gedacht die noch abendessen wollen - es gibt soweit ich sehen kann eine reichhaltige Karte.
Bis kurz vor Konzertbeginn gibt es auch Getränke, während des Konzertes selbst wird allerdings nichts ausgeschenkt.
Lars Reichow selbst sitzt oder steht auf einer Bühne die gut von dem Saal abgehoben ist; Lautsprecher verstärken ihn nur ein wenig, eigentlich braucht er diese Hilfe nicht, der Saal ist klein genug. Allerdings arbeitet er ein wenig mit Playback, daher ist die Verstärkung sinnvoll.
Lars Reichow kommt aus Mainz und hat sich auf Klavierkabarett spezialisiert - er wechselt Lieder mit Sprechbeiträgen ab. Seine Sprechbeiträge sind sehr spitz (Wir sind hier in Deutschland, wo 90% der Leute ihren Nachbarn lieber anzeigen als ihn zu einem Wein einzuladen. Man könnte ja beides verbinden; erst zum Wein einladen und dann den Nachbarn wegen Hausfriedensbruch anzeigen...), seine Lieder sind teilweise amüsant, teilweise zum dran gewöhnen - er hat seinen eigenen Stil um Texte in Liedform zu verpacken. Etwas ungewöhnlich, aber mir macht es Spaß.
Das Programm dieses Jahr heisst "Glücklich in Deutschland" - und in dem Programm zeigt er auf dass sich die Deutschen meistens unnötig aufregen oder denken alles sei schlecht - auch und gerade während der Fußball-WM letztes Jahr. Er bringt dabei durchaus spanennde und überraschende Beispiele; ich kann den Besuch des Programms nur empfehlen ;-)

Kunden und ihre Probleme...

Eigentlich ist dieser Eintrag eher was für den Sysadmin, aber warum nicht auch hier ;-)
Gestern hatte ich ein Kundenerlebnis der besonderen Art.

Wir haben bei uns Applikationen laufen an die Kunden sich per TCP/IP verbinden. Aber nicht via Internet sondern per dedizierten Leitungen. Auf ihrer Seite Firewalls, auf unserer Seite Firewalls, verschiedene Abteilungen die da beteiligt sind; die Applikationsentwickler, die Nutzer, die Netzwerker. Auf beiden Seiten natürlich.

Normalerweise geht das bei einem Neuanschluß recht einfach - wir haben dafür Checklisten gebaut so dass unsere Netzwerker schon sagen können was sie brauchen, wir das dem Kunden erklären, uns von den Netzwerkern des Kunden schonmal die Telefonnummer geben lassen (direkt geht schneller) und der Kunde bekommt natürlich die Protokollspezifikationen, damit seine Applikation überhaupt mit unserem Serversystem ordentlich reden kann.

Gestern nachmittag wurde ich von unserem Applikationsteam angerufen - ich sollte dringend in eine Telefonkonferenz dazukommen; ein Neukunde behauptet unser Testsystem wäre nicht in Ordnung. Nun gut. Die Applikationsleute fragen noch nach ob ich englisch kann (ich sagte erst im Scherz ich könne es nicht und mein Kollege überlegte dann fieberhaft wie gut er übersetzen kann :-)

Als ich dazukomme gibt es gerade eine Diskussion zwischen unserem Netzwerker und deren Applikationsentwicklern weil diese versuchen sich an unsere Applikation zu verbinden. Eine gute Idee - aber ich schaue kurz nach und sehe dass sie bereits mit allen 3 notwendigen Ports verbunden sind. Das bedeutet aber dass es nutzlos ist sich neu verbinden zu wollen; die Ports sind ja bereits belegt. Also muss unser Kunde erstmal seine Applikation ausschalten.

Nachdem dies passiert ist geht auch der telnet-Versuch. Was jetzt erst klar wird; der Kunde scheint zu erwarten dass unsere Applikation sowas wie ein "Hallo!" schickt; diese wartet aber (richtig laut Protokoll) darauf dass der Kunde sich via Username und Paßwort direkt identifiziert. Nachdem ich das dem Kunden erklärt habe (zwischendurch gabs noch Probleme mit seiner Fireweall, die wohl Verbindungen nicht sauber abbaut) schlage ich vor, dass er einfach via telnet nochmal sich an uns ranhängt und ich auf dem Port "mitlausche" um zu sehen ob überhaupt Daten ankommen - das bezweifelt der Kunde bisher nämlich. Ein typischer Kunde halt; er denkt dass er alles richtig gemacht hat und nur wir falsch arbeiten. Okay, darf er gerne denken.

Mit dem tcpdump sehe ich dass der Kunde wirklich bei uns ankommt und Daten überträgt - damit fällt unseremm Netzwerker schonmal ein Stein vom Herzen, diesem hat der Kunde nänmlich nicht geglaubt dass netzwerkmäßig alles klappt.

Warum aber schweigt sich unsere Applikation gegneüber dem Kunden aus? Nun muss ich doch noch tiefer in die tcpdump-Trickkiste greifen und den Datenstrom nicht nur als Statistik sehen sondern den Inhalt mir anzeigen lassen. Als erstes fällt mir auf dass die XML-Nachricht an sich okay aussieht - aber das Paßwort was mitgeliefert wird sieht künstlich aus. Eine kurze Rückfrage bei der Applikationsabteilung bestätigt dass das Paßwort falsch ist - quasi das erste Mal wo wir dem Kunden zeigen können dass er nicht genau gearbeitet hat.Kurz danach ist das Paßwort richtig gesetzt, aber unsere Applikation reagiert trotzdem nicht; nicht einmal Einträge in die Debug-Logfiles. Normalerweise ist das ein Zeichen dafür dass das Protokoll nicht eingehalten wird; irgendwo ist da noch ein Fehler.

So gut kenne ich das Protokoll nicht, aber ich erinnere mich daran dass wir schonmal einen Kunden hatten der die Nachricht falsch abschloß. Ich frage die Applikationsabteilung und auch die müssen erst einmal in die Spezifikation gucken (die der Kunde natürliuch auch hat). Und tatsächlich: in der Spezifikation steht drin dass die Nachrichten mit einem Nullbyte abgeschlossen werden müssen - der Kunde hat aber gedacht, den Message-Tag abzuschliessen reicht. Nachdem ich hier auch noch die Entwickler des Kunden korrigieren konnte klappte plötzlich auch die Verbindung.

Auch wenn der Kunde noch längst nicht soweit ist sich ans Produktivsystem zu verbinden - erstmal sind wir an allem schuld bis zum Beweis des Gegenteils. Immerhin kann er jetzt nicht mehr viel (netzwerkmäßig) falsch machen und die Applikationslogik muss er dann selbst kennen.

(Der Kolleg ein der Applikationsabteilung erzählte mir am Ende des Gesprächs dass der Netzwerker und er schon 2 Stunden mit dem Kunden am telefonieren gewesen sind weil sie Fehler suchten und suchten... ich glaub ich bin froh das sich erst so spät dazugekommen bin....

Der CCC untersucht die Hamburger Wahlstifte

Der CCC hat erneut Wahlcomputer getestet - wieder mit einem niederschmetternden Ergebnis.
Diesmal sollen Wahlstifte benutzt werden - sehen aus wie Kugelschreiber, fühlen sich so an, werden dann aber in eine Ladestation gesteckt.

Eine Prüfung der Software und des Verfahrens gibt es nicht, Innentäter werden per Dekret ausgeschlossen. Warum eigentlich? Knapp 70% der Computersabotage kommt von Innentätern - diese haben nunmal Zugriff und sind auch Menschen. Es reicht wenn jemand verärgert ist um empfänglich zu sein für Ideen. Und es reicht eine Person die eine solche Manipulation zulässt; bei einer Papierwahl wären das mehrere Leute.

Ach ja: bei einer Differenz zwischen den Papierwahlzetteln und der Computersammlung wird automatisch die Computerzahl genommen. Warum eigentlich?
Ich mein, es reichen sagen wir mal 5 Leute die sich diese Wahlstifte besorgen, entsprechend präparieren und den Laptop in 5 Wahllokalen damit infizieren. Wenn man es geschickt anstellt verändert der Wahlstift die Software auf dem Laptop unbemerkt und es werden einfach diverse Stimmen nicht gezählt. Oder anders gezählt. Oder einer anderen Partei zugeordnet. Die Differenz geht ja zugunsten der Computerzählung aus.

Nein, ich rufe nicht zu so einer Aktion auf, im Gegenteil. Aber ich finde es erschreckend, wie einfach so eine Manipulation gemacht wird. Und als Begründung dann kommt "es gibt keine Innentäter" oder "so eine Manipulation findet nicht statt denn sie ist ja verboten". Das klingt für mich einfach naiv. Dann würde es auch keine Kreditkartendaten-Diebstähle, Bankraub oder Entführungen geben, das ist auch alles verboten.

Sprachlos...

Kann das so stimmen? Hier wird ein Beschluß zitiert wo ein Richter des Bundesgerichtshofs der Meinung ist dass unter Folter erzwungene Geständnisse ausreichen um Ermittlungen zu beginnen. Die Folterspuren werden dabei als "Folgen der Sprengstoffexplosion" angesehen....

Juristen, was haltet Ihr davon? Glaubt Ihr dass dieser Beschluß so existiert und Bestand hat?

Sommerakademie des ULD: Erfolgreich und unterhaltsam

Nachdem ich die letzte Woche in Hamburg Urlaub gemacht habe war es naheliegend, den Urlaub um einen Tag zu verlängern um in Kiel der Sommerakademie des Unabhängigen Landszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein beizuwohnen; insbesondere wo Carola und Boris dort auch hinwollten, ich also nicht einmal eine Zugfahrt respektive Übernachtungsmöglichkeit suchen musste - sehr praktisch ;-)
Wir kamen rechtzeitig um im zweiten Saal Platz zu nehmen - nach der Anmeldung war der erste Saal bereits voll mit Interessierten, während der zweite Saal fast leer war, wir über Beamer und Lautsprecher den Referaten gut folgen konnten.
Der Begrüßung von Thilo Weichert (angenehme, lockere Rede) folgte ein Vortrag von Uwe Döring (Justizminister), der im großen und ganzen die beiden "Seiten" bat doch mit den Extrem-Positionen aufzuhören sondern auch aufeinander einzugehen. Eine - meiner Meinung nach - vernünftige Haltung. Leider kam direkt danach der Präsident des BKAs, Jörg Ziercke, der wiederum der Meinung war dass alles gemacht werden müsse was gemacht werden könne - und rhetorisch geschickt (ohne dies explizit zu erwähnen!) einflocht dass das Prinzip der Unschuldsvermutung nicht mehr länger gültig sein dürfe.
Soren Duus von IBM stellte dann die von IBM entwickelten Systeme zum Thema Datenschutz und Überwachung/Patientenschutz vor. In mir hinterliess der Vortrag ein ungutes Gefühl - wirklich überzeugt hat mich keine seiner Lösungen wo behauptet wurde der Patient wäre der Herr seiner Daten; die Daten werden doch weiterhin zentral gespeichert...
Zwei Mitarbeiter der deutschen Telekom AG haben dann gut und etwas provokant dargestellt was die kommende Vorratsdatenspeicherung für die Firmen bedeutet - einerseits an Kosten die "mal eben" bewältigt werden müssen, andererseits wie oft sie für welche Straftaten benutzt werden wird wenn man die bisherigen Anfragen mal als Quelle nimmt. Terrorismus macht da 0.42% der Anfragen aus; etwas mehr als die Hälfte der Anfragen kommen wegen Betrugsdelikten. Und für diese 0.42% gibt man dann soviel Geld aus?
Prof. Douwe Korff beschreibt in seinem Vortrag wie die Überwachungssituation in England aussieht - auf 14 Personen zum Beispiel kommt eine Kamera, pro Tag wird man 300 mal von Kameras erfasst. Die Engländer überlegen auch, in die Bobby-Hüte Kameras einzubauen um alles filmen zu können. Zusätzlich wurde von vielen Leuten grundlos(!) eine DNS-Probe genommen und gespeichert - ebenso von vielen Neugeborenen. Wie die letzten Tage bekannt wurde wurden die Daten dafür aber schlampig gespeichert - falsche Namen bzw. Zuordnungen sind wohl bei jeder siebten Probe gespeichert worden.
Zu guter Letzt kommt Dr. h.c. Burkhard Hirsch zu Wort der darüber sinniert wie sich die Gesellschaft verändert wenn sie merkt dass sie überwacht wird.

Die Infobörsen fand ich ein wenig zu kurz, aber vielleicht auch zu unübersichtlich; es lagen leider nirgendwo Programme aus und der Beamer am Infotisch war öfters einfach durch Personen "verdeckt" und änderte seine Anzeige zu oft als dass man da hätte in Ruhe draufschauen können. Okay, im Netz war das Programm und so musste mein Handy als Programm herhalten. Für die Infobörsen war die Anzeige auch nicht ganz ideal; gut war dass jeder Infobörsenraum seine Farbe hatte, schlecht war dass nicht immer ein Raum und dessen Belegung auf einmal zu erkennen war - das hätte ich übersichtlicher gefunden.

Meine erste Infobörse war zum Thema Datenschutzmanagement am Beispiel der Polizei. Der Vortrag selbst war relativ unspannend - es wurde erklärt wie eine BSI-Sicherheitsprüfung mit möglichst wenig Personen bundesweit durchgeführt werden kann; jedes Land überprüft ein anderes Land nach formalen Kriterien. Der erste Versuch war wohl gut, aber verbesserungswürdig, die zweite (gerade ablaufende) scheint sehr viel besser zu funktionieren.

Meine zweite Infobörse hörte ich dann zum Thema Anonymität und digitale Identitäten; wo aufgezeigt wurde welche Firmen oder Stellen Daten versuchen zu sammeln, wo und wie man seine Identität besser schützen beziehungsweise so modellieren kann dass die verschiedenen Identitäten nicht verknüpft werden können.

Zu guter Letzt gab es noch eine Podiumsdiskussion, die zwar spannend aber weniger informativ war - auch wenn die von Herrn Bix gestellten Fragen gut und treffsicher waren, gab es doch bei den Zuhörern und -Fragern mehr Kommentare zu einem anderen Thema; nämlich ob sich die Gesellschaft oder der Staat gerade in der Hinsicht verändert dass die Politik sich immer mehr von den Menschen und deren Willen entfernt.

Den Abschluß macht dann Prof. Albert von Mutius, der in seiner halben Stunde gekonnt alle Vorträge und Redner zusammenfasst und den Zeigefinger erhob -aber auf eine Art die auch Nicht-Juristen klarmacht was in dem jeweiligen Vortrag das Problem war (wobei v. Mutius dabei meines Erachtens selbst objektiv blieb, er ist also wirklich auf jeden Vortrag kritisch eingegangen) und auch die Teilnehmer der Podiumsdiskussion dabei nicht ausließ.

Alles in Allem war diese Veranstaltung viel wert - ich habe einige Leute wiedertreffen können, die Vorträge waren spannend und die Vortragsfolien sind durchaus zum Lesen zu empfehlen - gerade der Vortrag von den Herren Döring und Korff kann ich nur empfehlen. Die Vortragsfolien gibt es natürlich beim ULD.

Hörbücher mal in grauenhaft... audible.de

Carola hat mir in Hamburg ein Hörspiel vorgespielt (Leben hoch drei - die Hörspiel-WG), weil dort ein gemeinsamer Bekannter mitspricht.
Leider war die eine CD bei einem Track fehlerhaft, daher wollte ich mal nach Alternativen schauen. Nachdem der lokale Hamburger Buchhandel die CDs nicht da hatte bin ich im Netz fündig geworden: Audible.de bietet dieses Hörspiel an - als MP3, laut der Werbung. Ich bin begeistert - ich kann das Hörspiel direkt kaufen und anhören. Dachte ich.

Falsch gedacht.

Nachdem ich die Sachen bei audible.de gekauft habe kam plötzlich die Frage nach meinem mp3-Player. Mein Handy wird nicht aufgeführt, nur mein iPod. Seltsam.
Doch dann stellt sich heraus, dass audible gar keine mp3s anbietet! Was man bruacht ist auf einmal iTunes für den PC! Aber okay, dachte ich, Du hast ein Windows, Du hast ein iTunes, notfalls brennst du die Sachen halt auf CD bzw. lässt sie von iTunes in mp3 umwandeln, wenn es keine sind.

Was dann kam waren sogenannte .aa-Dateien - ein neuer Kopierschutz, mpeg 4 mit DRM dabei. iTunes konnte es zwar abspielen, aber nicht in mp3 umwandeln.
Wenn man es brennen wollte (könnte man ja wollen) kann man dafür den audible Audio Manager installieren. Der zeigt dann auch die Hörspiele an - und auch die Qualität: Mono, 16 Bit oder so; also auf keinen Fall CD-Qualität.

Hallo? Was soll das?

Das angebotene Nero 7 (was man direkt dazubekommt) kann zwar angeblich aus den Hörspielen CDs machen - aber die Qualität ist dann ja deutlich schlechter als die Originale. Ganz abgesehen davon dass das Virtual Drive auf das man schreiben kann auch keine .iso-CDs generiert sondern irgendwas komisches.

Fazit der Geschichte: Ich kann zwar jetzt eine qualitativ schlechtere Version des Hörspiels auf meinem iPod "geniessen" (okay, Vorteil des .aa-Formats; ich habe Hörspiel-Kapitel) - aber die Qualität hat nix mit CD-Qualität zu tun und ich kann nicht mal eben auch unter Linux diese Sachen hören. Amarok kann mit dem .aa-Format auch nix anfangen, zumindest bei mir.
Unter diesen Umständen schaffe ich mir wohl doch eher die CDs als Original an und werfe audible wieder weg. War ein schönes Spiel, aber offensichtlich will audible die Leute eher vergraulen. Zumindest ist dieses DRM alles andere als gut zu bedienen und/oder benutzerfreundlich.

Hamburg: Miniatur-Wunderland

Nachdem ich früher mit Eisenbahnen gespielt habe und mein Vater auch noch eine recht große Anlage zuhause hat ist natürlich ein Besuch im Miniatur-Wunderland quasi Pflicht-Programm. Ich habe gestern abend mir eine Karte vorreservieren lassen (obwohl es früh aufmacht ist das Wunderland gut bis sehr gut besucht), was dazu führt dass ich recht schnell an die Kasse komme und mir eine Karte kaufen kann. Abgesehen von dem seltsamen Verhalten des Kassierers ("Aus welchem Bundesland kommen Sie denn?" "Muss ich ihnen das sagen?" "Wir kommen sie schon nicht besuchen, also welches?") gefällt mir die Anlage - die einzelnen Abschnitte (ursprünglich waren nur zwei geplant, es sind jetzt vier fertig und es sind fünf weitere geplant) sind gut ausgedacht und brillieren durch Details.





Hier ist ein Teil von Amerika zu sehen; genauer gesagt Las Vegas.

In schöner Regelmäßigkeit wird das Licht gedimmt und die Anlage geht in den "Nachtmodus" - was bedeutet dass alle Fahrzeuge - auf Schiene, auf der Straße, im Wasser - ihre Lichter alle anmachen und wirklich ein Nacht-Feeling aufkommt. Auch die Modellbauhäuser sind dann beleuchtet und das sieht durchaus witzig aus.
Zusätzlich gibt es bei jedem Abschnitt Gimmicks - ob das das Fällen der Bäume in Amerika, das Haus des Lehrers auf der Deutschland-Platte, das Feuer im Schloß (mit viel Feuerwehr und Polizei) oder das Ufo ist. Man sieht einfach mit wieviel Arbeit die Leute hier arbeiten und gearbeitet haben.














Dies ist der Eurotunnel - von Amerika nach Hamburg einfach unter dem Boden durch ;-)

Und hier fahren die Züge vom Boden hoch auf den Abschnitt.
Hier sieht man das ganze bei Nacht - im Hintergrund ist das Haus des Lehrers zu erkennen.

Nach dem "generellen" drüberschauen mache ich noch eine einstündige Führung mit - wir gehen hinter den Kulissen lang und bekommen noch einiges an Hintergrundinfos, wie zum Beispiel die Autos aufgeladen und gesteuert werden; wie die Schiffe ihr eigenes GPS quasi kriegen und wieviele Figürchen absichtlich nur hinten zu sehen sind...









Fazit: Für mich ein lohnender Besuch. Ich habe problemlos sechs Stunden dort verbracht - okay, es war anfangs nicht soviel los, so konnte ich mich auf Kleinigkeiten konzentrieren. Unter der Woche hinzugehen dürfte sich dabei wirklich lohnen; am Wochenende dürfte einfach zuviel los sein. Und die Führung hinter den Kulissen macht auch viel Spass. Insofern: Hingehen, es macht Spass.

Hamburg: Gewürzmuseum

Es ist klein, aber fein: Das Hamburger Gewürzmuseum. Soweit mir bekannt ist das einzige auf der Welt. Man kommt herein - und staunt erst einmal ob der Gerüche; es vermengt sich Nelkengeruch mit Thymian, Koreander mit Salbei und alle möglichen Küchenkräuter suchen sich den Weg in die Nase um er-rochen zu werden.
Das Gewürzmuseum hat zwar "nur" ein Stockwerk, aber dieses wird gut genutzt. Es wird schon beim Eintritt darum gebeten dass man die Gewürze nicht nur in die Hand nimmt sondern sie zerreibt - gerade um die ätherischen Öle freizusetzen die ja den Witz bei der Sache ausmachen. Und die Gewürze stehen da in großen Säcken herum, wie als wären sie gerade vom Schiff gekommen. Zu jedem Gewürz gibt es eine Tafel auf der beschrieben ist wo das Gewürz ursprünglich herkommt, wer es heutzutage anbaut und wofür man es üblicherweise verwendet.
Und um die ganzen Gewürze wuseln Kinder, denen es Spass macht zu riechen. Teilweise andächtig stehen sie da wenn sie sich konzentrieren und genau den Thymian erriechen den sie gerade zerrieben haben - ich glaube für viele Kinder ist das eine ganz neue Erfahrung, das Gewürz so "pur" zu erleben. Ich zumindest geniesse diese Düfte und lasse mir da viel Zeit bei. Einfach weil ich das Museum alles andere als ungemütlich finde und gerne hier etwas verweile.
Fazit: Hier kann man öfters hingehen. Es wird nicht viel für die Augen geboten, aber dafür sehr viel mehr für die Nase und das gibt es viel zu selten.

Hamburg: Dungeon Hamburg

Nun ja, die nächsten Tage habe ich dann mit üblichen Touri-Sachen verbracht: Sehenswürdigkeiten anschauen. Angefangen habe ich in dem Fall beim Dungeon Hamburg - zum Glück hatte ich eine Karte vorher gekauft; dadurch bruachte ich nicht mehr in der Schlange anstehen. Von dieser Show habe ich bisher widersprüchliches gehört - Marketing sagt es gibt viele spannende Sachen zu entdecken, Leute die schon drin waren sind skeptisch.
Was man nicht erwarten darf ist eine korrekte Geschichtsschreibung die erzählt wird. Es ist einfach eine Show, die Spass machen soll - und größtenteils auch macht. Einige Schauspieler erzählen Auszüge aus der Geschichte Hamburgs und die Zuschauer dürfen einige "Abenteuer" erleben - ob es der schlüpfrige Fahrstuhl in die Hölle oder das Schiff von Störtebeker ist. Es macht durchaus Spass (auch wenn die Show für Jugendliche gemacht ist) und einige Sachen sind wirklich zum Erschrecken. Erst geht es um eine verfluchte Frau, später um den großen Brand in der Speicherstadt und danach um die Pest.
Beendet wird die Show mit einer Fahrt auf dem Wasser (Störtebecker halt) wo es noch ein wenig gruselig wird, bevor man durchs Restaurant wieder in die Speicherstadt "entschwinden" darf.
Fazit: Eine nette Show. Aber nichts was man ernst nehmen sollte ;-)

Rince in Hamburg...

Die letzten Wochen und Monate ist einiges turbulentes passiert - abgesehen davon dass ich plötzlich nicht mehr alleine bin (ein Grund warum ich weniger zum Bloggen komme) fahre ich gerade öfters in der Weltgeschichte umher. Letztens habe ich Aachen überfallen, jetzt bin ich gerade in Hamburg.
Wie es dazu kommt? Nun ja, Kris hat meine bessere Hälfte und mich zu einer Party nach Hamburg eingeladen. Da ich diese Woche sowieso in Hamburg sein wollte (_eigentlich_ Carola dazu animieren an einem Projekt weiter zu arbeiten) passte das ja gut für mich. Also fliege ich nach Hamburg (viel zu früh *gähn*), suche Carola im Büro auf (wo ich erstmal für Verwirrung sorge weil sie gar nicht da ist...) und koordiniere das weitere Vorgehen mit meiner besseren Hälfte - nach dem Einchecken im Hotel überfallen wir erst einmal die Stadt, wobei mir meine bessere Hälfte eine Stadtführung gibt - sie war schon öfters hier :-)
Am nächsten Tag machen wir eine Hafenrundfahrt - das klingt zwar klischeehaft, aber wir hatten eine gute Barkasse dafür und einen Käptn der wirklich wusste was er tat - nämlich nicht Schema 08/15 folgen sondern auch spontan einige Schlenker macht - entweder um ein richtig großes Tankschiff anzuschauen oder um die Aida besser sehen zu können. Das hat mir zumindest überraschend viel Spaß gemacht.
Nachmittags sind wir dann zu Carola zurückgegangen (sie sagte uns gerade noch rechtzeitig bescheid wann wir losfahren zur Party), wo wir mit zwei Autos in den Südwesten Hamburgs fuhren. Die Party war witzig (auch wenn ich wenige Leute vorher wirklich kannte, ich habe viele von ihnen schon gelesen und jetzt weiss ich auch wer hinter einigen Namen steckt :-) und lang. Beim Frühstück am Tag drauf haben wir uns viel Zeit gelassen, gemeinsam mit Kris und dem Rest der Leuts ;-) Abends sind wir dann noch zu fünft losgelaufen und wollten eigentlich zum Dom (Hamburgs Vergnügungspark) - aber angekommen sind wir dort nicht; der All-You-Can-eat-Sushi vorher sorgt dafür dass wir das nicht mehr schaffen.
Aber macht nix - wir haben trotzdem viel Spass gehabt, dann Tobias noch zur Bahn gebracht und ansonsten danach einen relativ ruhigen Abend verbracht :-)

Funacon 2007

Kris hat schon drüber geblogged - aber ich will trotzdem was zu dem Event sagen :-)
Nach meiner Schulungswoche in Berlin bin ich direkt nach Mülheim gefahren - sehr praktisch, so brauchte ich keinen Weg doppelt zu fahren. Während der Zugfahrt rief dann noch jemand an und wollte wissen wann ich denn da sie damit sie dann losfahren könne. Auch gut; so kann man das koordinieren.
Kaum komme ich bei der JuHe an kommt mir Kris entgegen der eh die nächste Woche in Mülheim sein musste (wofür hat man Kunden...).
An dem Abend passiert nicht wirklich viel; wir essen was, treffen die Bekannten Gesichter, quatschen und tauschen uns aus; auch der letzte Besuch trudelte gerade dann ein als Sammy und ich einen Nachtspaziergang machten :-)
Am nächsten Tag trudeln dann auch Franklins Frau Molly und die Kinder ein und bei dem guten Wetter gehts gleich in die Stadt, ein bisschen in Mittelalter- oder Fantasiegewändern die Läden überfallen. Während Kris eine 1.80m hohe Giraffe findet plündern wir den Buchladen (Kris: "Heute abend sag ich Dir wer übergelaufen ist"); Nemesis sucht noch nach Spielblöcken für Yu-Gih-Oh Online. Ja, das gibt es. Nein, ich habe es nicht gespielt ;-)
Nachmittags gibts dann eine schöne Rallye ums Gelände herum: "Harry Butter und der Gefangene der Autobahn"; wo wir als Rallyeteilnehmer Aufgaben lösen müssen wie das Pfeile-auf-Meisen-werfen, Quidditsch mit Besen spielen und ähnliches.
Zwischendurch haben wir dann ein für mich neues Rollenspiel ausprobiert: Prime Time Adventures; wir spielen eine Fernsehserie, wobei die Protagonisten erst einmal ausmachen was sie spieken wollen. Wir haben uns für den Vorabend von Pearl Harbour in Japan entschieden, Yakuza-Szenario. Ein Boss, eine Geliebte, ein Lehrer, ein Kampfmeister mit Truppe. Es hat tierisch Spass gemacht (auch am nächsten Tag) das Szenario aufzubauen und dann auszuspielen.
Abends hat Sammy dann noch ein Kerzenlabyrinth aufgebaut und angezündet während Franklin den großen Toon-Toaster gegen die Superhelden der Zeit wie Kakerlakenman et al antreten liess. Alles in allem en witziger und abwechslungsreicher Abend.
Am nächsten Tag gbs dann nach dem gemütlichen Aufstehen noch die Bewertung der Rallye wie auch der Sprüche beziehungsweise Gewänder. Nach dem Mittagessen haben wir dann noch weiter an unserer Fernsehserie gefeilt bevor Franklin und ich und dann abends (nach noch einigen gemütlichen Stunden mit lebendem Mensch-ärgere-Dich-nicht-Spielen und ein wenig kuscheln) wieder gen Stuttgart fuhren.