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9. Internationales Acapella-Festival in Hannover: Juicebox

Nach dem gestrigen Konzert in Schloß Landestrost sind wir heute wieder in der Landeshauptstadt Hannover. Im Kulturzelt beim Haus der Jugend sind dieses Jahr "Juicebox" zu Gast - eine Gruppe aus Hannover, die sich erst 2008 gegründet hat. Damals hat sie Roger Cericius bei einem Festival gehört und direkt beschlossen sie für das Acappella-Festival einzuladen - wie ich meine eine sehr gute Idee.
Inzwischen haben die sechs Sängerinnen und Sänger ein abendfüllendes Programm; bis auf ein Lied ist alles selbstgeschrieben (meist von Achim), was ich für eine sehr große Leistung halte. Die Zuschauer haben es durchaus gedankt; die Stimmung war ganz schnell auf einem Höhepunkt und sie haben die Leute gefesselt bekommen.
Ich hatte die Ehre, bereits morgens die sechs Mitglieder der Gruppe kennenzulernen, während sie Schülern eines hannoveraner Gymnasiums beibrachten ein Stück zu lernen, eine Solostimme (und Text) zu erstellen, Rhythmus dazu zu packen und eine Dramaturgie zu schreiben - und das alles in nur drei Zeitstunden! Ich fand es spanennd wie sie mit den Kindern dabei umgingen - einige Sachen wurden einfach als "das wird schon klappen" übergangen und gleich die schwierigen Aufgaben angeschaut, bei anderen Stellen wurde gleich bei Kleinigkeiten aufgepasst dass die richtig sind. Aber es zeigte dass sie selbst durchaus wissen was wichtig ist und wie sie es zeigen können.

Ihre eigenen Lieder kann ich zumindest bisher keiner echten Stilart zuordnen; dafür gibt es zuviele Richtungen die sie abdecken. Das beginnt mit Balladen und Jazz, geht über Shanties bis hin zu Techno (ähnlich wie Mauf), wobei sie auch oft schon eine gute Choreographie dabei haben; was man gerade bei einer Zugabe sehr gut merkt; "More, more, more"

Mich haben sie sehr schnell begeistert und überzeugt. Ein wenig können sie noch dran arbeiten, dass die Freude und Charisma, das Lucie versprüht auch von den anderen kommt; aber ich denke das werden sie auch sehr schnell hinbekommen. Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf ihre CD (falls sie eine machen) und hoffe dass sie auch mehr in Deutschland zu sehen sein werden, nicht nur in Hannover und dem hohen Norden!

9. Internationales Acapella-Festival in Hannover: Tonalrausch

Nach dem fulminanten Start der Acappella-Woche geht es gleich am Sonntag weiter: Tonalrausch, eine Gruppe mit Sängern aus Leipzig und Berlin treten in Schloß Landestrost auf. Wir sind rechtzeitig da um gute Karten zu bekommen und können daher in aller Ruhe den Einmarsch der Zuschauer geniessen; wie üblich ist das Konzert ausverkauft. Auch die anderen alten Bekannten die zu vielen Konzerten kommen sind wieder da und wir begrüßen uns freundlich und bringen uns auf den neuesten Stand der Gerüchteküche.
Pünktlich wird das Konzert eröffnet und die Gruppe Tonalrausch kommt auf die Bühne. Tonalrausch, das sind drei Jungen und zwei Mädels aus Leipzig und Berlin welche seit knapp 2 1/2 Jahren als Gruppe zusammen proben und auf der Bühne stehen. Ihr Repertoire ist hauptsächlich durch Jazz bestimmt, wird aber durch Soul- und Funk-Interpretationen abgerundet. Sie singen größtenteils Covers, die sie für sich umgeschrieben haben.
Die Stimmen klingen toll und auch die Stücke sind gut auf sie zugeschnitten; die Auswahl ist schon beeindruckend; das geht von "Afro Blue" über "Meet the Flintstones" bis hin zu "Waterfalls" von TLC (wobei die Konzertversion noch einiges anders / nicht so brav klingt wie das Beispiel auf der Webseite ;-)
Was mir negativ aufgefallen ist ist dass zwischen den Stücken die Moederationen nicht sauber funktionieren - ich vermute sie haben ihre Probezeit hauptsächlich mit den Stücken verbracht, weniger mit Choreographie oder was man sonst alles beachten kann / sollte. Bei einer Diskussion später stellte sich auch heraus dass sie erst seit kurzem wieder proben konnten weil einer von ihnen längere Zeit ausgefallen war.
Davon abgesehen war die Stimmung gut und auch die Aftershow"party" wurde gemütlich wo wir uns noch mit ihnen unterhalten konnten. Ich bin sehr gespannt ob die CD hält was die Stimmen versprechen :-)

9. Internationales Acapella-Festival in Hannover: Rock4

Nach der Pause geht es im Pavillon weiter: Rock4 aus den Niederlanden treten auf. Ich habe sie bisher "nur" einmal in Dortmund im Westfalenpark gesehen und einmal in Stuttgart, aber sie sind es einfach wert. Vier Leute (ein Baß, ein Beatboxer, ein Tenor und der Lead-Sänger) schaffen es Stücke von Queen oder Sting oder anderen bekannten Größen zu covern - auf ihre eigene Art. Die Lieder sind alle gut erkennbar, aber man merkt dass sie für diese Gruppe angepasst wurden.
Die Stimme des Hauptsängers kann man schwer beschreiben; sein Stimmumfang ist schon gut und die Lautstärke die er dabei produzieren kann ist genial; er kann sehr leise sanfte Samttöne von sich geben, aber auch so gewaltig und laut singen (er muss dabei nicht schreien!) wie Freddy Mercury zu seiner besten Zeit, und das merkt man.
Die Lieder kommen gut an; auch wenn es vielen Leuten teilweise zu laut ist (zumindest den Leuten hinter uns :-) macht es riesig Spass zuzuhören und einfach die Stimme von Luc wirken zu lassen. Unterstützt wird dabei die Show (wobei die Sänger kaum Choreographie haben, eher auf die kleinen Einsätze achten) gut vom Lichtmischer unterstützt wird - die Stimmung wird durch seine Lichtmaschinerie hervorgehoben oder abgedämpft, genau wie es gebraucht wird.
Die gesamte Atmosphäre die aufgebaut wird, passt gut für die Show - es entsteht immer mehr Spannung die dann zum Ende hin gut abgebaut wird.

Als Abschluß des Abends haben dann noch Viva Voce und Rock4 gemeinsam "Stand by me" gesungen - was durchaus witzig war weil man sonst nicht zwei Bässe und zwei Beatboxer auf der Bühne hat. Aber das hat gut geklappt und war ein schöes Finale.

Diese beiden Gruppen gemeinsam als Auftakt ist ein gelungener Start in die Acapella-Woche dieses Jahr. Bei dem Gespräch danach sagt auch Roger dass es gut gepasst hat und er glücklich ist dass man die beiden Gruppen kombinieren konnte. Ich bin gespannt wie es weitergeht!

9. Internationales Acapella-Festival in Hannover: Viva Voce

Dieses Jahr beginnt das Acappella-Festival im Pavillon am Raschplatz - der Platz, in den viele Leute reinpassen, in dem meistens Newcomer oder kleiner / unbekanntere Bands präsentiert wurden.
Dieses Jahr ist es anders, und das merkt man: Auch wenn der Einlaß erst um 19:30 Uhr beginnt sind die ersten Leute bereits um 18 Uhr da um vor dem Eingang zu warten - natürlich Groupies, aber es ist bemerkenswert wie früh sie da sind.
Ich selbst komme erst gegen 18:30 Uhr an; ich habe mich leicht verschätzt wie schnell ich von meiner Unterkunft aus dort bin. Aber das macht nix, so kann ich mich mit den Leuten um mich herum unterhalten und bin erstaunt, wie schnell die Schlange vor dem Eingang füllt - schnell sind das mal eben 20 Meter geworden.
Schon schnell wird klar dass das Konzert fast ausverkauft ist - es gibt nur noch Stehplatzkarten an der Kasse. Die Schlange wird also schnell aufgeteilt zwischen den Steh- und den Sitzplatzleuten; wobei lustigerweise auch innen noch kontrolliert wird ob man den richtigen Stempel bekommen hat. Im Foyer treffen wir auf Sandra und Roger (die Organisatoren) die schon selbst gespannt sind, auch wenn Roger sich eine heftige Erkältung zugezogen hat.
Viva Voce habe ich zuletzt auch auf der internationalen Acappella-Woche gesehen; damals aber bei den Newcomern. Das ist nun drei Jahre her und sie waren gemeinsam mit dem Medlz auf der Bühne.
Heute durften sie nach der Begrüßung durch Roger ihr Können zeigen - und sie haben uns bewiesen dass sie die drei Jahre nicht ungenutzt gelassen haben. Sie haben sich weiterentwickelt und probieren auch Sachen neben dem Mainstream aus - Funk und Soul singen sie mit Bravour und versuchen auch nicht mehr auf Teufel komm raus witzig zu sein, im Gegenteil. Dafür wirkt ihre Show stimmig und rundum gut, es macht Spass sie dabei tanzen und singen zu sehen. Die Stimmung der Leute ist gut, die teilweise selbstgeschriebenen Lieder sind gut und auch das (obligatorische) Franken-Lied macht Spass - insbesondere weil sie zur fränkischen Hymne die Mikros weglassen und ohne Mikros diese vortragen. Da kommen die Knabenchörler aus ihnen raus ;-)
Und unsere Einschätzung von vor drei Jahren hat sich definitiv bewahrheitet: "Gebt ihnen noch 3 Jahre und sie sind gut". Im Gegensatz zu den Medlz haben sie ihre eigene Geschichte gemacht und nicht versucht abzukupfern - und das hat ihnen gutgetan.

U-Bahn-Kontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern

Dieses Jahr beginnen wir das Acapella-Festival bereits einen Tag früher: Die U-Bahn-Kontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern machen ihre Abschiedstournee und sind am Donnerstag in Dortmund. Das Konzert findet im Haus der Jugend statt - für mich sehr praktisch weil es knapp 10 Minuten Fußmarsch vom Hauptbahnhof entfernt ist.
Thomas und ich treffen uns bereits vorher und machen noch einen kleinen Spaziergang um Dortmund etwas kennenzulernen. Als wir (noch vor Einlaß!) vor dem Haus der Jugend eintreffen sehen wir schon eine Schlange an Leuten die geduldig warten - die Fans in Dortmund scheinen zahlreich zu sein.
Da wir nicht in die ersten Reihen wollen ist der Eingang eher Stressfrei - in aller Ruhe suchen wir uns eine Reihe wo in der Mitte noch jede Menge Sitzplätze frei sind. Nach und nach füllt sich der Saal mit Leuten die gespannt auf das Konzert sind - einige Leute sehen sie wohl zum ersten Mal und sind gespannt was sie da zu sehen bekommen.

Der Opener ist einer den ich selbst auch schon kenne; den nutzten schon früher; die Mönche die sich dann zu Kühen verwandeln. Mit dem Stück haben sie dem Publikum schonmal gut angeheizt.
Während des Konzerts gehen die Kontrollöre mehr oder minder durch die verschiedenen Kategorien ihrer Lieder, wobei ich teilweise den Eindruck hatte, dass die Witze langsam anstrengend werden - die Reinhard-Mey-Coverversion fand ich nicht wirklich gut im Gegensatz zu den früheren Liedern. Vielleicht weil der Spass selbst einfach weg ist und das "Neue" fehlte. Auch beim HitRadio sind die Witze (leider?) oft vorhersehbar. Aber trotzdem gut vorgetragen :-)

Nach der Pause kamen die Poppigen / Rockigen Lieder die eher mit viel Action und Laut verbunden sind - die waren wieder witzig und bringen das Publikum fast zum Kochen, auch wenn die Lautsprecher nicht ganz mithalten können; die Bässe wummern ganz schon.

Zum Ende hin werden die Lieder wieder etwas ruhiger, nur um bei den Zugaben wieder die Leute anzustacheln - bei Biene Maja aber auch kein Wunder. Da gibt es dann aber auch Leute die sich eine eigene Biene-Maja-Maske gebastelt haben (was einfach geht mit zwei Fliegenklatschen ;-) und beim abschließenden "Mama Loo" bleiben die Leute einfach stehen nachdem sie Standing Ovations anfangen.

Auch wenn nach 17 Jahren jetzt das Ende der Kontrollöre eingeleitet wird - sie haben viel und lange durchgehalten in der Originalbesetzung und zumindest von dreien der Fünf ist bereits bekannt was sie in Zukunft machen wollen - aber lassen wir uns überraschen ob sie da auch erfolgreich bei sein werden. Ich wünsche es ihnen zumindest :-)

Thilo Weichert im Morgenmagazin

Also ich weiss nicht. Ich habe heute morgen beim Fitnessen Thilo Weichert im Morgenmagazin erleben dürfen - und war ziemlich erschreckt. Bisher kannte ich ihn durchaus als jemanden der Klartext spricht und auch offen Sachen anspricht. Heute hat er eher wie ein Politiker geredet - ausweichend, nicht auf Fragen eingehend.
Die Moderatorin hat ihn zweimal gefragt (aufgrund der Lidl-Affäre, wo Krankendaten der Mitarbeiter aufgeschrieben wurden) ob die Mitarbeiter ihrem Arbeitgeber überhaupt diese Informationen geben müssen - eine wie ich finde sehr wichtige Information für den normalen Angestellten.

Thilo Weichert ist auf diese Frage beide Male gar nicht eingegangen. Er hat gesagt dass diese Datensammlung rechtswidrig war, dass Lidl da bereits reagiert hätte und dass er hoffe dass nun ein Datenschutzgremium kommen würde. Aber die korrekte Antwort (die da im übrigen "Nein" lautet, der Arbeitgeber darf so etwas nicht fragen) hat er nicht gegeben.

Das stimmt mich nachdenklich. Hat Thilo Weichert die Frage einfach nicht verstanden?

FFG 2009: Kleiner aber feiner Kongress

Dieses Jahr hatte ich mir für die Frühjahrsfachgespräche vorgenommen, selbst (wieder) einen Vortrag einzureichen. Zuerst war die Überlegung etwas zu nagios, doch dann habe ich meinen zweiten "Zweig" mir überlegt - und Datenschutz für Systemadministratoren angegeben. Zu meiner Überraschung wurde der Vortrag angenommen.

Nun hatte ich durch ein Projekt in der Firma leider nur Zeit, am Donnerstag und Freitag hinzugehen - mein eigener Vortrag war erst am Freitag abend dran, daher hatte ich genug Zeit mir die anderen Vorträge anzuschauen und mich mit Freunden zu treffen; einen großen Teil auch als Besucher der FFG.
Die Vorträge waren sehr bunt gemischt - das fing an mit Netzwerk-Themen wie "best practices für Härten von Ciscos" und ging über social Engineering und die psychologische Seite davon bis hin zum Thema Datenschutz. Virtualisierung gab es auch in vielen Facetten; dabei reichte aber auch das Niveau von "Werbeveranstaltung" bis hin zum Hardcore-Virtualisierer der wirklich jede Frage beantworten konnte. Sofern seine Virtualisierung funktionierte :-)

Mein eigener Vortrag (Datenschutz für Administratoren) lief erstaunlich gut - knapp 50 Leute da, es gab eine interessante Diskussion die - zum Glück - nicht pauschalisiert wurde. Es gab einige Frage zu konkreten Setups, einige eher ethische Fragen, aber alles in allem lief das eigentlich recht gut. Ich hatte zumindest meinen Spass dabei und die Zuhörer wohl auch.

Acappella: Die Füenf mit der Show Uäh

Ich kenne die Füenf jetzt schon recht lange, aber zu ihrer Show "Uäh" habe ich es leider bisher nicht geschafft. Nach König Gugubo Mitte Februar haben Tim und ich beschlossen die Gelegenheit zu nutzen und gleich Karten für die Show zu kaufen - die letzten beiden nebeneinander :-)
Die Show steht unter dem Motto "Acappollapep" und sie machen sich einen Spass daraus, Lieder zu covern oder eigene Lieder zu schreiben und diese interessant zu interpretieren. Nachdem genau am Freitag offiziell bekannt wurde dass Spencer die Band verlassen wird war dies zumindest für mich ein besonderes Konzert. Es wurde ein bunter Potpourri an Liedern vorgetragen - das unbekannte Musical "Teeth" wurde in Auszügen gespielt, Roger Whittakers Liedversuche wurden vorgetragen und Vegetarier versuchen die Welt von fleischlosem Essen zu überzeugen. Die Füenf gehen sehr locker und spassig mit ihren Liedern um (es ist bei dieser Aufführung jede Menge schiefgelaufen), können improvisieren (was macht man wenn eine Feder von ganz oben langsam herunterschwebt und eigentlich die Aufführung stört... :-) und das Publikum geht gut mit.
Auch die Lieder wo früher Laszlo die Hauptstimme gesungen hat kommen gut rüber (es gibt einige Lieder aus dem alten Programm Südfrüchte), also hat der Tausch mit Caruso letztendlich sehr gut geklappt - Hut ab für diese Leistung!
Und ich freu mich wenn die DVD und/oder CD bald rauskommt, angeblich Ostern :-)

Die Gesundheitskarte und die Sicherheit

Gerade im IRC gelesen:

jetzt wird der server von der swiss post betrieben, und das erste was mich
anspringt, ist eine sql injection

da machen wir unssorgen, ob mit der elektronischen gesundheitskarte unsere
daten auch wirklich sicher sind... pah, hier liegen versichertennummern, namen,
bilder und alles andere

Die neue Cyber-Überwachung

Ich lese gerade bei Heise den neuen Artikel zum Bundestrojaner und finde einen Satz daraus bemerkenswert:


Dieser sei aber nicht Thema der Veranstaltung. Als großes Hindernis bei der Aufklärung von Verbrechen im Internet machte der Vorstandsvorsitzende der DATEV den Einsatz von Verschlüsselungstechniken durch Angreifer aus: "Wenn nur die Kryptographie nutzen, die etwas verbergen wollen, haben wir ein Riesenproblem."


Ich weiss nicht ob der Vorstandsvorsitzende der DATEV das so ausdrücken wollte, aber ich bin auch der Meinung es sollte möglichst viel verschlüsselten Datenverkehr geben - und zwar unabhängig davon was man macht. Ob Chatten, Mails schreiben, im web surfen - alles sollte verschlüsselt sein. Es fehlen nur die entsprechenden Kommunikationspartner - also IRC mit SSL verschlüsselt (okay, bringt nicht viel..), SMTP-Server die SSL verschlüsseln (also nicht nur die Nachricht selbst verschlüsseln mit GnuPG sondern den Transportweg auch), HTTPS nutzen so oft wie möglich und auch alles andere nur über einen verschlüsselten Tunnel machen.

Macht es!

Der Shopblogger und seine Videoanlage

Das ich den Shopblogger gerne lese ist eine Sache. Das ich in Kommentaren bei ihm geschrieben habe dass ich es für zweifelhaft halte hochauflösende Videoaufnahmen seiner Kunden zu machen ohne diese zu informieren und eine Haltefrist zu setzen hatte ich zwar nicht hier geschrieben, aber dies doch getan.

Und was lese ich nun in einem neuen Artikel? Er nutzt die Videoanlage um Kunden zu identifizieren und ihnen etwas zurückzugeben. Und verfolgt deren Weg durch den Laden damit. Er erwähnt sogar dass er dafür die Videoanlage missbraucht.

Wenn schon der normale Bürger das macht, warum sollten das die Wachdienste oder "Aufpasser" öffentlicher Kameras anders halten? Ich überlege gerade ernsthaft den Bremer Datenschützer darauf anzusprechen und den Shopblogger zu fragen ob er für die Kamera-Installation eine entsprechende Verfahrensliste hat, wo drinsteht mit welchem Ziel er sie aufgebaut hat. Auch wenn meine entsprechende Frage bei ihm vermutlich einfach ignoriert wird.

25C3: Ein weiterer Kongress in Berlin

Der Chaos Computer Congress hat dieses Jahr ein Vierteljahrhundert-Jubiläum - einerseits erstaunlich dass er sich so lange gehalten hat, andererseits wird er immer größer und voller.

Am Besten kann man die Bekanntheit daran erkennen dass bereits am ersten Tag (27ster) die Dauerkarten ausverkauft waren - das dürften so um die 3500-4000 Tickets gewesen sein. Auch während des Kongresses konnte man dies gut sehen; das BCC war so gut besucht dass praktisch alle Vorlesungen überfüllt waren. Ich glaube die einzige Ausnahme waren die eher Europa-politischen Talks wo es viele Interessierte Zuhörer gab, aber weniger Überfüllung.
Für mich bedeutete das letztendlich, die Vorträge per Stream zu sehen oder einfach zu warten bis fem fertig ist mit den offiziellen Streams. Stattdessen habe ich mich darauf konzentriert, viele Bekannte wieder zu treffen - S0krates, Risktaker, Tempo und andere Leute des Ministry of Information, wie auch die anderen Chaoten die sich immer wieder beim Congress wiedersehen.

Eine Richtung sieht man beim Congress sehr stark: Für viele Leute wird einfach aus praktischen Erwägungen das Treffen viel interessanter als die Vorträge. Für letztere muss man entweder den ganzen Tag in einem Saal bleiben oder halt Streams mitnehmen. Stände wie in früheren Jahren (Wikipedia zB) gab es diesmal weniger; was ich persönlich eher schade finde. Ich habe zwar auch einige Wikipedianer getroffen, aber leider viel zu kurz :-)
Im Hackcenter wurde - meinem Empfinden nach - durchaus auf gute Luft geachtet; zumindest den aus früheren Zeiten mir bekannten Geruch nach Gras oder ähnlichem habe ich dort nicht gefunden (okay, den einen speziellen Raum habe ich auch nicht betreten :-) dafür konnte man dort wohl ganz gut sitzen.

Mich haben besonders die Mikrokopter interessiert - eine tolle Variante des Modellbaus und ich überlege hier einen davon zu bauen. Mal sehen wann und wie :-)

Letztendlich sehe ich (so wie in früheren Jahren :-) das bcc als zu klein für den Kongress an - vielleicht aber auch das ganze Konzept. Ich denke man sollte den Congress teilen: Ein Teil Hackcenter (eine Turnhalle oder ähnliches?) für den man relativ wenig Geld verlangt und einen Teil Vorträge + Workshops + Diskussionsrunden für den man mehr zahlt, dafür gibt es mehr Tracks gleichzeitig. Beides zusammen dann für 100EUR oder so? :-) Ich zumindest fände das als Experiment interessant; wieviele Leute würden beides machen wollen und wieviele "nur" Hackcenter oder "nur" Vorträge?

Ein Abschiedskonzert: Clemens verlässt die Wise Guys

Eigentlich wollte ich gar nicht zu dem Konzert; es gibt viel zuviele Fans die dort etwas Aktion zeigen wollen und ich dachte das wird eher chaotisch bis grauenhaft: Einer der Wise Guys verlässt die Gruppe aus privaten Gründen und ein Nachfolger wird ab 2009 mitsingen. In Essen ist nun das letzte Konzert in der "alten" Formation (wenn man vergisst dass Ferenc schon der zweite Bass ist :-) und das Konzert ist schon lange ausverkauft. Ich war mit einer Bekannten sowieso auf dem Weg ins Ruhrgebiet (ich wollte zu meinem Bruder) und mittendrin bekomme ich den Anruf und die Frage ob ich noch eine Karte will. Nun ja, mein Bruder hat eh genügend zu tun, also kann ich das Konzert doch mitnehmen.

Der Kartenkauf hat gut geklappt - die Halle ist voll mit Fans, meinstens Kids mit ihren Eltern. Viele jugendliche Fans die sehr aufgeregt sind, aber das ist in Ordnung. Mit den Freunden mit denen ich unterwegs bin, treffe ich mich auch noch im Konzertsaal (grtoße Halle wo rechts und Links Leinwände aufgestellt sind) und finde noch andere nette Bekannte (die meisten sind sehr überrascht mich zu sehen :-).
Eine Stunde vor Konzertbeginn werden noch Szenen mit Clemens auf den Leinwänden gezeigt - Test-Aufnahmen, Outtakes und ähnliches.
Der erste Teil des Konzerts war erstaunlich gut - die Intonation der Fünf ist sehr sehr gut, deutlich besser als beim letzten Konzert in Stuttgart was ich miterlebt habe. Es werden viele Lieder gesungen wo Clemens die Hauptstimme hat; auch viele ältere Lieder. Das Publikum geht durchaus mit, aber nicht enthusiastisch und nicht so schlimm wie befürchtet.
In der Pause gibt es laut sab eine Aktion von Hardcore-Fans, die aber nicht weiter stört - sie fallen zumindest nicht wirklich auf und wirken auch nicht störend dabei.

Der zweite Teil des Konzerts wurde insofern spannend, alss dass Nils (der Neue) sich zeigte und zum ersten Mal offiziell vor Fan-Publikum zwei neue Lieder sang - ein Cover (mit dem er sich bei den Wise Guys vorstellte) und ein eigens für ihn geschriebenes Lied. Mein Eindruck ist dass er gut die Bühne für sich einnimmt und auch zumindest mit diesen Liedern Punkte sammeln konnte. Dän meinte später zu mir innerhalb der Gruppe passt er sich gut ein, da werde ich mal hören wie das wird.

Der letzte Teil des Konzerts wurde ein wenig wehmütig - es gab lange Standing Ovations für Clemens (ich fand ein wenig zu lang), aber nicht zu lange; Clemens sah man durchaus an dass er mit einem lachenden und einem weinenden Auge dieses Lob genoss. Die Abschlusslieder waren trotzdem hervorragend; gut ausgesucht so dass er auch mit seinem Bravourstück (nur für dich) abschließen konnte.

Beim Afterglow ist Clemens auch wirklich geblieben bis alle Fans sich von ihm verabschieden konnten. Meine Bekannten wollte, also durften wir lange warten :-) Aber ich glaube das wars auch durchaus wert.