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Acappella-Festival in Hannover: Acappella-Brunch

Dieses Jahr gibt es eine Premiere beim Festival: Ein Acappella-Brunch. Das Arabella-Sheraton-Hotel lud ein, ca. 150 Leute konnten am Brunch teilnehmen. Dafür wurde ein separater Speisesaal genommen, so dass die normalen Hotelgäste nicht gestört würden. Der Raum ist groß, hell und geräumig; die Leute werden zu sechst an Tischen gesetzt. Die Leute haben sich schnell verteilt und nach einer kurzen Zeit hat Roger quasi das Buffet eröffnet. Während viele Leute sich direkt aufs Buffet stürzen (es ist in er Mitte des Raumes aufgebaut) ist auf der einen Seite die Getränketheke aufgebaut; es gibt viele verschiedene Sorten Tee und einige Säfte; Kaffee steht direkt auf den Tischen. Ich glaub wir sind der einzige Tisch wo alle Leute Tee trinken.

Das Buffet besteht nicht nur aus Frühstück (Brötchen, Croissants, Brot mit jeder Menge Aufschnitt), sondern auch aus Mittagessen und Nachtisch - das heisst es war vorgeplant dass man sich beim Essen viel Zeit lassen kann. Alles sehr lecker und frisch.

Das Personal ist erstklassig - sobald man den Teller leergegessen hat (und etwas Zeit vergangen ist ;-) wird der Teller abgeräumt und man kann sich neue Sachen holen. Als die eine Trainee sah dass wir alle nur Tee tranken hat sie sogar noch (vielen Dank dafür!) einen lockeren Tee geholt den sie uns wärmstens empfohlen hat; ich fand die Empfehlung hervorragend ;-)

Nach einer Weile kommt dann Vocaldente in den Raum. Nachdem ich sie schon bei der Masterclass gehört hatte treten sie heute mit einem richtigen Programm auf; drei Blöcke a 30 Minuten. Die meisten Leute lassen das Essen Essen sein während sie dem Konzert lauschen - es gibt auch ein wenig Choreographie, so gut das auf der Bühne geht, aber das ist ok. Bei toller Sonne draussen (wobei dann die Raucher rausgehen) und der guten Atmosphäre macht es richtig Spass, den Sonntag so zu beginnen.
Nach dem Brunch (also etwa vier Stunden später) haben wir noch ein wenig im Pelikanviertel fotografiert bevor es zum Abschlußkonzert ging.

Acappella-Festival in Hannover: Camerata auf der Landesbühne

Ich hatte schon einige CDs gehört, aber noch nie live gesehen: Camerata aus Weißrussland, die den weitesten Anweg hatten (zwei Tage lang im Kleinbus, bis sie angekommen sind), sieben Sänger und ein Tontechniker. Sie treten auf der Landesbühne auf, normalerweise ein Ort für Sprechtheater; also trockene Umgebung. Das Konzert ist recht gut besucht und sehr schnell ist man von den Lieder der sieben Sängerinnen und Sänger gefangen. Auch wenn die erste Halbzeit etwas laut ist - die meistens selbstgeschriebenen Lieder beschreiben Landschaften oder Situationen so wunderbar, dass man sie alleine durchs Hören mit dem Ohr "sehen" kann. Die Stimmen sind sehr klar und ich bin erstaunt wie hoch die Frauen bei ihren Gesängen kommen (und trotzdem noch gut klingen!).
Zwischendurch singen sie auch "Evergreens" auf englisch, die zwar teilweise schwierig zu verstehen sind, aber doch mit einem guten Groove daherkommen.
Die Landesbühne war vielleicht nicht ganz so ideal für sie (sehr trockener Raum; die Mystik ihrer Lieder kommt dabei nicht ganz zum Tragen), aber die Atmosphäre war trotzdem deutlich zu spüren ;-)

Acappella-Festival in Hannover: Himlische Cantorey in der St. Osdag-Kirche

Heute war wieder ein Konzert außerhalb Hannovers geplant: In der St. Osdag-Kirche in Mandelsloh singt und spielt die Himlische Cantorey Musik um 1500 herum und Madrigale, die alle den Vogel als Thema haben.
Die Stimmung in der Kirche ist trotz des sturen Regenwetters draussen gut; locker, weil alle "alten Hasen" sich ein tolles Konzert versprechen; die Akustik in der Kirche ist einfach ideal für kleine Chöre oder Gruppen die singen wollen.
Die Himlische Cantorey wurde 1995 gegründet und macht laut eigenen Angaben explizit Projektarbeit - das heisst die Leute treffen sich um gezielt für ein Konzert zu proben, sie haben keine regelmäßigen Treffen bei denen sie Stücke gemeinsam einüben.
Ich glaube das wäre durchaus nötig. Auch wenn die Sängerinnen und Sänger technisch perfekt sind - die Lieder wurden leer, inhaltslos wiedergegeben. Fast immer haben die Vorsingenden in die Noten geschaut, mit dem Text den sie gesungen haben haben sie sich nicht wirklich befasst (oder wenn sie das getan haben, haben sie das nicht zeigen können); zumindest für mich klangen die Motetten bzw. Madrigale eher gelangweilt; so als müsse man das jetzt singen (und dabei noch nett lächeln), aber man ist nicht mit dem Herzen dabei.
Vielleicht hatten sie einen schlechten Tag. Vielleicht hatten wir auch zuviel erwartet (wir kannten die Gruppe vorher überhaupt nicht, wir hatten nur Rogers Ankündigungen gelesen und wussten dass in der Kirche immer sehr gute Konzerte stattfanden), aber wir sind eher enttäuscht aus diesem Konzert herausgegangen. Morgen wirds wieder besser, da bin ich sicher ;-)

Acappella-Festival in Hannover: The Hilliard Ensemble

Mit dem gestrigen Abend wurde sagen wir mal der moderne Teil der Acappella-Woche abgeschlossen; ab heute abend sind eher ältere Lieder und Klänge zu hören. Das heutige Konzert findet in der Markuskirche statt - für mich sehr praktisch weil es in Laufweite ist, auch bei Regen. Ich bin viel zu früh da und kann uns daher noch gute Plätze besorgen, ziemlich weit vorne.
Während mal Roger ohne Mikrofon in dieser Umgebung nur sehr schwer versteht (es hallt zu stark) ist das Hilliard Ensemble bei seinem Auftritt deutlich und klar zu hören. Die vier Sänger aus England singen Lieder, die unter anderem von Guillaume Dufay geschrieben wurden. Dufays Messe "Se la Face ay Pale" wird durch Motetten von Josquin des Prés und Werken aus dem St. Martial-Manuskripts umsungen.
Die Musik ist erst einmal ungewohnt - die vorigen Tage war Jazz, Comedy oder Pop angesagt, auf einmal Klänge zu hören die um 1400 nach Christi Geburt entstanden sind war eine deutliche Änderung, in die man sich erst einmal einhören musste. Aber nach einer Weile ging das aber sehr gut und wir konnten die Lieder geniessen, insbesondere weil sie sehr klar und gut intoniert vorgetragen wurde. Mich persönlich hat etwas gestört dass das Publikum nach fast jedem Lied geklatscht hat, aber das scheint dabei wohl üblich zu sein. Ich denke das Hilliard Ensemble kann man sich öfters anhören; mal sehen ob sie auch einmal in Stuttgart auftreten.

Acappella-Festival in Hannover: The Hilliard Ensemble

Mit dem gestrigen Abend wurde sagen wir mal der moderne Teil der Acappella-Woche abgeschlossen; ab heute abend sind eher ältere Lieder und Klänge zu hören. Das heutige Konzert findet in der Markuskirche statt - für mich sehr praktisch weil es in Laufweite ist, auch bei Regen. Ich bin viel zu früh da und kann uns daher noch gute Plätze besorgen, ziemlich weit vorne.
Während mal Roger ohne Mikrofon in dieser Umgebung nur sehr schwer versteht (es hallt zu stark) ist das Hilliard Ensemble bei seinem Auftritt deutlich und klar zu hören. Die vier Sänger aus England singen Lieder, die unter anderem von Guillaume Dufay geschrieben wurden. Dufays Messe "Se la Face ay Pale" wird durch Motetten von Josquin des Prés und Werken aus dem St. Martial-Manuskripts umsungen.
Die Musik ist erst einmal ungewohnt - die vorigen Tage war Jazz, Comedy oder Pop angesagt, auf einmal Klänge zu hören die um 1400 nach Christi Geburt entstanden sind war eine deutliche Änderung, in die man sich erst einmal einhören musste. Aber nach einer Weile ging das aber sehr gut und wir konnten die Lieder geniessen, insbesondere weil sie sehr klar und gut intoniert vorgetragen wurde. Mich persönlich hat etwas gestört dass das Publikum nach fast jedem Lied geklatscht hat, aber das scheint dabei wohl üblich zu sein. Ich denke das Hilliard Ensemble kann man sich öfters anhören; mal sehen ob sie auch einmal in Stuttgart auftreten.

Acappella-Festival in Hannover: The Hilliard Ensemble

Mit dem gestrigen Abend wurde sagen wir mal der moderne Teil der Acappella-Woche abgeschlossen; ab heute abend sind eher ältere Lieder und Klänge zu hören. Das heutige Konzert findet in der Markuskirche statt - für mich sehr praktisch weil es in Laufweite ist, auch bei Regen. Ich bin viel zu früh da und kann uns daher noch gute Plätze besorgen, ziemlich weit vorne.
Während mal Roger ohne Mikrofon in dieser Umgebung nur sehr schwer versteht (es hallt zu stark) ist das Hilliard Ensemble bei seinem Auftritt deutlich und klar zu hören. Die vier Sänger aus England singen Lieder, die unter anderem von Guillaume Dufay geschrieben wurden. Dufays Messe "Se la Face ay Pale" wird durch Motetten von Josquin des Prés und Werken aus dem St. Martial-Manuskripts umsungen.
Die Musik ist erst einmal ungewohnt - die vorigen Tage war Jazz, Comedy oder Pop angesagt, auf einmal Klänge zu hören die um 1400 nach Christi Geburt entstanden sind war eine deutliche Änderung, in die man sich erst einmal einhören musste. Aber nach einer Weile ging das aber sehr gut und wir konnten die Lieder geniessen, insbesondere weil sie sehr klar und gut intoniert vorgetragen wurde. Mich persönlich hat etwas gestört dass das Publikum nach fast jedem Lied geklatscht hat, aber das scheint dabei wohl üblich zu sein. Ich denke das Hilliard Ensemble kann man sich öfters anhören; mal sehen ob sie auch einmal in Stuttgart auftreten.

Acappella-Festival in Hannover: Medlz und Viva Voce

Heute ist die große Acappella-Nacht im Pavillon am Raschplatz, heute dürfen Medlz und Viva Voce ihr Können zeigen.
Schon vor dem Einlaß ist eine Schlange vor den Türen, was gut zeigt dass viele Leute zu diesem Konzert gehen wollen; beide Gruppen bedienen eher sagen wir mal die Jugendlichen oder Junggebliebenen mit ihren Popgesängen. Ich schaffe es, für uns drei gute Sitzplätze direkt neben dem Tonmischer zu ergattern (mir ist es lieber ich kann gut hören denn gut sehen, zumindest bei den beiden Gruppen wo ich vermute dass die Gesichtsmimik nicht ganz so wichtig ist).
Zuerst treten Medlz auf. Die Mädchengruppe aus Dresden, die sich früher Nonets nannten. Zu der Zeit traten sie mit einer bunten Mischung aus Covers und selbstgeschriebenen Stücken auf, auch in Stuttgart. Sie haben mir durchaus gut gefallen, aber der Namenswechsel und damit verbunden auch der Konzeptwechsel hat sich (in meinen Augen) nicht gut ausgewirkt. Die Zielgruppe dürften Teenies sein, zumindest sehen sie so aus (sind natürlich Hingucker), aber weder die Moderation noch die Stücke reissen mich wirklich vom Hocker; meistens stehen sie "nur" auf der Bühne rum, die sie nicht ausfüllen können; irgendwie wirkt die Bühne trotz den Fünfen leer. Die Intonation ist halbwegs gut, aber das Zusammensingen ist noch nicht so wie es sein könnte; da war der Stuttgarter Auftritt deutlich besser.
Im Gegensatz zu den Medlz haben Viva Voce das Publikum ziemlich schnell im Griff und erzeugen eine Stimmung mit ihren Liedern, die richtig Spaß macht. Ich kannte sie bisher nur von ihrer CD "Gefühlsecht" und war gespannt auf ihren Auftritt.
Nach der Pause wird alles dunkel und ohne dass die fünf Jungs auf der Bühne stehen beginnen sie zu singen - ein Thema aus dem Film "Matrix", auf den es durch einige Einwürfe (Neo) auch bezug genommen wird. Stimmungstechnisch durchaus ein guter Opener, gerade weil die Bühne auch beim Einlauf nur vorne blau ausgeleuchtet bleibt und so Viva Voce nicht zu erkennen ist. Erst zum zweiten Lied hin wird das Licht quasi "eingeschaltet" und man sieht sie auf der Bühne stehen und tanzen zur Musik; vieles davon ist selbstgeschrieben. Sie haben einiges an Utensilien mitgebracht (Holzboxen) die sie auch während der "verkürzten" Bühnenshow nutzen; einmal sind sie sich nicht sicher ob sie von Madonna "Like a Prayer" oder "Like a Virgin" singen wollen und versuchen sich dann durch die höhere Box gegenseitig zu übertrumpfen... eine nette Idee, gut umgesetzt. Auch das Zusammensingen (auch während sie sich nicht sehen) klappt gut. Ich glaube sie wären auch ein guter Kandidat für die Masterclass gewesen ;-)

Nach diesem Konzert gab es einen schönen Afterglow in Harrys New-York Bar im ArabellaSheraton-Hotel, wo beide Gruppen auch noch ein Lied zum Besten gaben (Medlz ohne Mikro fand ich deutlich besser als mit; auch wenn klar ist dass sie so einen Raum nicht wirklich beschallen können...).

Acappella-Festival in Hannover: Java Five in Concert

Eine der Dinge die ich am Acappella-Festival so sehr mag ist die Bandbreite der Bands die dort auftreten dürfen. Bisher wurden "fast" nur bekannte Musik-Stile vorgetragen (Jazz, Pop, Fun), heute abend hören wir im Schloss Landestrost eine Premiere: Swing in Acappella; Java Five, eine Gruppe aus Halle tritt auf. Sie hat sich dem Swing verschrieben; nicht nur den Liedern nach sondern auch der Kleidung und dem Auftreten nach.
Alle Lieder werden von einer Gitarre begleitet, die sie nur dabei haben weil sie den Glanz nicht missen möchten - auch wenn ihre Schuhe fast genau so hell glänzen wie die schwarze Gitarrre. Die Stimmen sind gut (wenn auch leider immer gleich laut), die Lieder sind gut auswählt und sehr unterhaltsam; insbesondere wenn sie Instrumente imitieren. Ich war vorher einfach nur neugierig wie man einen Abend "nur" swing singen kann - aber das geht problemlos; es gibt genügend Lieder die dann eine Person oder ein Ereignis besingen und trotzdem immer unterschiedlich klingen können. Java Five schafft es gut, die Leute einzufangen und ihnen was zum Erleben zu geben.

Acappella-Festival in Hannover: Masterclass Abschlußkonzert

Zum Abschluß der beiden Workshoptage dürfen alle teilnehmenden Gruppen drei Lieder vorführen, am besten die Lieder die auch im Workshop näher untersucht wurden. Leider können weder Vivid Voices noch Maybebop wirklich etwas vorführen; maybebop haben ihre Tournee und sind gebucht für heute abend und bei Vivid Voices fehlen zuviele Stimmen um wirklich aufzutreten.

Wieder im Kammermusikraum, der jetzt bis zum letzten Stuhl gefüllt ist moderieren die drei Trainer die vier Gruppen an die auftreten: Vocaldente,
Inner City Voices,
Fünf vor der
Ehe
und Vivid Voices.
Vocaldente existiert als Gruppe jetzt knapp seit einem Jahr (letztes Jahr hatte ich sie in einem Spontanauftritt gehört); sie haben sich seitdem deutlich verbessert und sind aktiver
geworden - ich mochte den Auftritt der mit viel Elan erledigt wurde; man merkt dass sie schon eine kleine Konzert-Tournee hinter sich haben und mit den Zuschauern als "Stressfaktor" gut klarkommen und eher mit ihnen spielen.
Nach Vocaldente kommt die zweite Gruppe die ohne Mikrofon arbeitet; Inner City Voices.
Ein Freizeitchor, der schon seit ca. 20 Jahren existiert und mit verschiedenen
Stilrichtungen experimentiert - einerseits Gospel, aber auch Jazz und
Musik-Theater führen sie auf. Heute abend tragen sie technisch durchaus
schwierige Gospels und Irish-Folk Lieder auf.
Nach dieser Gruppe kommen die Mikrofone ins Spiel: "5 vor der Ehe" ist ein Quintett, was auch erst seit knapp einem Jahr existiert, seine eigenen Lieder schreibt und mit viel Energie und Elan die Mikrofone bedient. Sie singen zwei selbstgeschriebene Lieder und ein Cover, wobei das Lied über Hannover selbst natürlich gut bei den Einheimischen ankommt und die Stimmung anheizt.
Zu guter Letzt tritt Sevening auf - das ist die Gruppe die heute morgen die größten Anlaufschwierigkeiten hatte. Aber heute abend merkt man was ihnen der Workshop gebracht hat - sie singen die drei Stücke vor die heute morgen auch geprobt wurden; aber der Unterschied ist wie Nacht zu Tag; die Lieder sind mitreißend, die Sänger und die Band fangen ihre Zuschauer in ihren Bann und zeigen daß sie Spaß dran haben, ihre Stücke vorzutragen. Auch wenn dieses Konzert "relativ" kurz war; für die Leute die bei der Masterclass dabei waren hat sich die Mühe auf jeden Fall gelohnt; so schnell bekommt man mit wie viel die Musiker von dem Workshop mitgenommen und gleich umgesetzt haben. Ich bin gespannt was die Gruppen in der Zukunft schaffen und wie es bei ihnen weitergeht.

Masterclass Tag 2: Sevenin, Maybebop und Vivid Voices

Heute wird der Workshop mit The Real Group fortgesetzt - nur noch mit drei Mitgliedern, da die anderen beiden bereits gestern abend zurückgeflogen sind. Geblieben sind Johanna, Peder und Anders. Als ich den Kammermusikraum betrete, sind die Mitglieder von Sevening (vier Sänger, ein Bassist, ein Pianist und ein Schlagzeuger) fleissig mit den Aufbauten beschäftigt; sie müssen sich wohl erst dran gewöhnen mit Mikrofonen und Monitorboxen zu arbeiten. Die ersten Eindrücke ihres Gesanges zeigen dass hier momentan vier Sänger stehen die ein Stück zum Besten geben und hinter ihnen die Band.
Innerhalb der nächsten zwei Stunden schaffen die Trainer eine Stimmung und ein Gefühl bei den Sängern herauszukitzeln, dass sie auf einmal als Gruppe agieren und auch gut wirken - das vorher und nachher war wie ein Quantensprung! Vorher waren sie Solisten die zufällig gerade eine Band da haben; unsicher beim Notenlesen und beim Singen (wollen sich teilweise lieber irgendwo verkriechen anstatt stolz zu sein über das was sie geschafft haben), aber nach den zwei Stunden sind sie richtig präsent und zeigen sich stolz dem Publikum; das ist eine gewaltige Veränderung!
Mittags wird der Raum gewechselt und wir tapern rüber in die Musikhochschule, wo nun Maybebop als Quartett auftreten um sich Rat und Tipps von den Profis zu holen. Zuerst wissen die Drei gar nicht was da verbessert werden kann / soll, aber sie finden doch noch Sachen wo sie mit dem Quartett spielen und experimentieren können; unter anderem mit anderen
Interpretationen der Stücke - selbst wo Peter und die anderen die Stücke gar nicht kennen (selbstgeschrieben mit deutschem Text), können sie doch trotzdem ein wenig kitzeln, was gerade auch den Zuschauern viel Spaß macht.
Zu guter Letzt ist heute ein Chor dran; Vivid Voices ist eine Gruppe von Musikstudenten die unter der Leitung einer Dirigentin Stücke aufführt und inzwischen sogar Preise einheimst.
Nach dem ersten Stück (Kiss from a Rose von Seal) bitten die Trainer die Dirigentin erst einmal, nicht zu dirigieren sondern einfach nur den Anfang zu geben und ansonsten den Chor sich selbst "dirigieren" zu lassen. Es ist gerade für den Zuschauer spannend zu erleben was dann passiert - auf einmal hören die Sänger aufeinander und (nachdem beim Text auch noch einiges
eingeübt wurde) das Stück bekommt einen ganz anderen Charakter, es fängt richtig an zu leben. Beim zweiten Stück beklagt die Dirigentin als Erfahrung dass entweder chorisch gesungen wird oder aber blues-maessig - bei letzterem gehe aber die Intonation flöten. Während Johanna das Klavier kurzerhand übernimmt um quasi dem Chor Hilfestellung zu geben, gruppieren Peder und Anders den Chor um, so dass der Tenor, der die Hauptstimme hat, zum Chor hin singt während aus jeder Stimme ein Anführer bestimmt wird, der quasi den Tenor "kopieren" muss. Auf einmal hört der Chor sich selbst und der Anführer der Tenöre kann seine eigenen Emotionen ausdrücken, die der Chor dann kopiert (Copy&Paste beim Singen ;-) Beim zweiten Durchgang mit etwas anderer Aufstellung lässt Johanna das Klavier immer mehr weg; trotzdem bleibt die Intonation gleich und das Lied blüht einfach auf - ein geniales Erlebnis.

Acappella-Festival in Hannover: Ganz schön feist im Capitol

Heute abend ist im Gegensatz zu gestern eine deutsche Gruppe dran - Ganz schön Feist aus Göttingen dürfen im Capitol ihr Bestes geben. Das Capitol ist voll, allerdings sind wir auch früh genug da um noch einen der Sitzplätze am Tisch zu bekommen - sehr praktisch; mit Barhocker sitzt man hoch genug um über die anderen Sitzenden drübersehen zu können, ausserdem können wir so prima den Toningenieur beobachten.
Ganz schön feist haben es sich nicht nehmen lassen, heute Abend viel Acappella zu singen, erfreulich ist, dass sie für heute abend auch ihre "normalen" Sachen umarrangiert haben. Wer die Gruppe noch nicht kennt, sollte sie sich anhören; feiner, aber beissender Humor gepaart mit guten Stimmen und netten Instrumentenideen kommen einfach gut an. Einige Texte sind ernst, aber die Betonung auf der Bühne selbst nimmt ihnen die Schärfe (wobei ich durchaus denke dass die Leute die mal über den Text nachdenken auch sich zwischendurch schütteln). Aber auch einige Klassiker waren dabei (der Junge mit der Barke...) die zumindest die Leute mitsingen konnten die entweder den Schlager aus den 70er-Jahren oder diese Coverversion kannten ;-)
Ich bin mal gespannt... nach zwei sehr sehr guten Konzerten quasi als Start, wie es morgen dann weitergeht...

Masterclass Tag 1: Vocaldente, 5 vor der Ehe

Carola und ich hatten uns zum Brunchen verabredet (dabei hatte ich das Marche neben dem Kröppke im Sinn, wo man zumindest früher gut brunchen konnte); nur hat das Marche wohl inzwischen den Besitzer gewechselt und macht erst um 10 Uhr auf. Nun ja, so sind wir zum Bahnhof ausgewichen, wo es (neben 7 Kameras im Cafe) leckeren Kaffee gab. Ein bisschen Einstimmungsquatschen, bevor wir uns auf den Weg zur Hochschule der Musik machen, wo heute die Masterclass-Kurse stattfinden. Wir waren nur passive Zuhörer, während sechs Gruppen in den zwei Tagen knapp 2 Stunden von den Mitgliedern der Real Group gecoached werden sollen.
Der Raum ist ein Kammermusikraum der Hochschule; ist also für Klavier, Streich- und Blasinstrumente geeignet, weniger für die Ausstattung die aufgebaut wurde: eine große PA, Monitorboxen und Mikrofone. Das wurde ein interessantes Experiment, was aber gut glückt.
Zuerst erzäheln die fünf Schweden knapp 3 Stunden über sich und ihre Übungstechniken, zwischendurch demonstrieren sie auch die erklärten Übungen anhand ihrem Arrangement von "Mystic" (sehr laut / sehr leise alles singen, aufeinander hören, verschiedene Tempi einfach mal ansingen...) was teilweise zu Lachausbrüchen führt, weil wenn alle Sänger das Lied so laut wie möglich singen klingt das halt völlig anders als man es gewohnt ist...
Schon dabei konnte ich viel an Hinweisen und Ideen für eine Gruppenarbeit mitnehmen; die Intonation kann man zum Beispiel sehr gut einüben indem man den ganzen Akkord auf dem Klavier zur richtigen Stelle anspielt; man hat dann später den Akkord im Gedächtnis und "hört" ihn dann bereits bevor man ihn singen muss.
Alles in Allem hat das schon sehr viel Spass gemacht. Jetzt hatten zwei Gruppen (Vocaldente und 5 vor der Ehe) die Möglichkeit, jeweils von Mitgliedern von The Real Group gecoached zu werden. Auch als bloßer Zuhörer hat man da viel von gehabt; Vocaldente und die fünf vor der Ehe dürften zumindest viel mitgenommen haben. Die letzte Gruppe (Inner City Voice) haben wir nicht mehr angehört, da wir heute abend Ganz schön feist hören wollen.

Acappella-Festival in Hannover: Ankunft und Eröffnungskonzert mit The Real Group

Nach der Ankunft in Hannover kann ich erstmal den Schlüssel für die Unterkunft mir abholen - das klappt sogar ganz gut, auch wenn ich vom hiesigen Wetter sehr überrascht werde; bei Ankunft Sonne, beim Einkaufen graue Wolken und danach Weltuntergang in Form von starken Windböen und heftigem Regen. Aber das war wohl auch vorhergesagt, ich habe das nur nicht mitbekommen ;-)

Abends hören wir die Real Group im Aegi: Quasi als Tradition beginnt das Eröffnungskonzert der internationalen Acappella-Woche verspätet. Aber letztendlich erscheint Roger auf der Bühne und begrüßt alle Personen im Saal und insbesondere alle Sponsoren.

Nach seiner kurzen Rede darf dann The Real Group auftreten: Ein Quintett, zwei Frauen, drei Männer, die fantastisch singen und auftreten können. Es braucht nur ein paar Takte und sie haben den Saal mit ihren Stimmen gefesselt. Sie tragen ihre Stücke mit einer Lässigkeit vor dass man einfach merkt dass sie schon länger auf der Bühne stehen (inzwischen sind es 21 Jahre) und diese Auftritte nicht als Arbeit sondern als Geschenk ansehen - für sich, dass sie ihre Stücke darbieten dürfen, aber auch für die Zuschauer welche die Stücke geniessen dürfen. Im Gegensatz zu einigen anderen Gruppen nutzen sie hin und wieder auch Effekte aus - Phasenverschiebung oder Verzerrer. Beide Male machen sie das aber nicht um des Effektes Willen (um zu zeigen dass sie so etwas können) sondern weil es gut zum Stück passt - wenn der Bassist plötzlich als verrückter Professor auf der Bühne steht der seine neueste Erfindung anpreist oder bei einem Beatles-Cover hört sich das einfach prima an, weil es dem Stück eine besondere Note gibt. Leider ist gerade das "Perpetual Motion machine thumb in bei Bob" nicht auf einer CD drauf...

Die Kehrseite der Acappella-Nacht: The Buddhas

Wie drückt man es am besten aus: Die Buddhas sind das krasse Gegenteil von Hop, zumindest bei diesem Konzert. Der Tonmischer hat einfach Mist gebaut, der Lichtmischer hat zu eher unpassenden Zeiten die Beleuchtung geändert, die Boxen haben wahnsinnig geklirrt und man hat trotzdem keine Bässe gehört, auch die Höhen waren so gut wie nicht vorhanden. Zu guter Letzt haben die Buddhas nicht einmal ihren Helfern (Ton- und Lichtmischer) von der Bühne aus gedankt... aber mal von Anfang an:
Die Buddhas sind ein Quintett, kommen aus Hamburg und gibt es (ähnlich wie Hop) auch schon recht lange, mehr als zehn Jahre. Natürlich hat sich die Band reformiert, es sind Leute dazugekommen und wurden welche ausgewechselt; auch der Musikstil hat sich (leicht) geändert. Früher war die Intonation und die Akkorde wichtig um die Zuhörer zu fesseln, das ist nun anders geworden - Beatboxing und Loopmachine wurde eingeführt; meiner Meinung nach ein großer Fehler.
Der Beatboxer war (bis auf die Zugabe) zu laut und konnte auch leider nicht wirklich gut mit deren Loop-Maschine umgehen; vielleicht sollte er wie Hop das Gerät auf ein Podest stellen und per Hand bedienen statt mit Fuß, zumindest finde ich es auch störend wenn er da extra mit dem Fuß tippen muß; bei E-Gitarren geht das weil die sich kaum von der Stelle bewegen, aber zumindest zur Show von den Buddhas gehört dass sie sich (tanzend) bewegen; da passt diese Bewegung mit dem Fußtritt einfach nicht...
Zumindest ist es kein guter Beginn eines Konzerts wenn der erste Loop leicht holprig wirkt - das kann man zwar überdecken, aber dieses Unruhe wirkt sich einfach weiter auf das Lied aus.
Dieser Eindruck ist leider während des gesamten Konzerts geblieben - der Beatboxer war generell zu laut (da weiss ich nicht obs jetzt Schuld des Tonmixers oder des Künstlers war); eine sinnvolle Abstimmung der Stimmen untereinander fand nicht wirklich statt; ich empfand das Konzert einfach nur als "laut" und nicht als "schön".
Sie haben erst kürzlich eine Frau mit in das Quintett aufgenommen - das ist meiner Meinung nach ein positiver Schritt; sie kann gut singen und auch die Stimmen gegen die Männer halten. Aber das kann den Gesamteindruck einfach nicht bessern (während des Auftritts sind übrigens knapp 150(!) Leute gegangen; inklusive Basti vom Kulturbeutel, der unter anderem Hop und viele andere Gruppen in Deutschland managed); es gab zwar jede Menge Leute die rechts geklatscht haben, aber dort wo wir saßen sind einfach viele Leute gegangen und auch vorne bei den Stehplätzen war es dann einfach radikal leer.
Die Zugabe war das positive Highlight... fast. Das war das erste Mal wo der Beatboxer leise anfing und auch leise blieb; der Baß hat seine Stimme ein wenig verzerrt (was sehr gut passte und erst einmal unklar liess welches Lied überhaupt gesungen werden sollte) und dann trat die Sängerin auf und sang "Amazing Grace". Sehr gut vorgetragen, sehr schön bis dahin - bis die beiden anderen Herren noch auftraten; ich fand das hat eher dem Eindruck geschadet weil da wieder zu dick aufgetragen wurde.
Sehr enttäuscht bin ich eigentlich davon dass Buddhas es nicht gemerkt haben dass der Beatboxer da viel Mist baut. Er scheint wenig bis kein Rhythmusgefühl zu haben - das ist aber schon das was ich vor 2 Jahren nach dem Konzert in Stuttgart angemerkt hatte. Wenn dies ein "normales" Konzert war dann haben sie nichts dazugelernt oder zumindest nichts geändert. Meiner Meinung nach sollten sie Loop-Stunden bei Hop nehmen und der Beatboxer sich
zurücknehmen (merke: es sieht zwar vielleicht cool aus mit einem Schellenkranz herumzuschlagen, aber es zerstört die Rhythmus weil er einfach stört. Die anderen Handbewegungen kennt man ja von Andy von den Magnets und anderen Beatboxern; das passt eher), dann noch dem Mixer beibringen wie man richtig mixt - ich kanns nicht wirklich, aber durch den vorherigen Auftritt von Hop o' my thumb war klar dass eine gute Abmischung auch in diesem Raum möglich ist. Warum dann nicht bei den Buddhas?

Hop o' my thumb: Die Derniere der Tour und der Gruppe

Hop o' my thumb sind eine schweizer Acappella-Gruppe, die anfang des Jahres eine Künstlerpause bekannt gegeben haben. Zum Glück (für uns) hatten sie aber für dieses Wochenende bereits Auftritte zugesagt und waren demzufolge gebucht, so dass ich die Gelegenheit hatte, sie zu hören. Bisher hatte ich sie zweimal gesehen, einmal in Bielefeld in der Schmiede und einmal in Stuttgart; zu der Zeit war noch das "alte" Programm (Quadrastique) aktuell und sie waren zu viert. Inzwischen sind sie nur noch zu dritt ; Alessandro, Franziska und Tino, was der Musik und der Stimmung keinen Abbruch tut. Sie schaffen es von anfang an, das Publikum zu bannen, mit ihren Liedern; teilweise Volkslieder die sie umändern, aber auch Pop-Musik die sie ihrem Stil unterwerfen. Jedes Lied kommt mit anderen Ideen auf (ein paar wenige wie den Love Song haben sie aus dem vorigen Programm übernommen), gerade beim Love Song und beim nachfolgenden Senorita gibt es schöne spannungsgeladene Momente, wo die beiden Herren quasi um/mit der Dame streiten.
Bereits im vorigen Programm haben sie eine Loop-Maschine dabeigehabt; das ist eine Maschine um einen Aufnahme immer wieder zu wiederholen, um etwas neues dazuzupacken, mehrfach und es immer wieder abzuspielen. Hop o' my thumb beherrscht dieses Werkzeug excellent, gerade weil sie jetzt "nur noch" ein Trio waren haben sie diese Maschine gerne eingesetzt - und zwar gekonnt. Die Einfälle die sie haben sind einfach schön; einerseits das Aufbauen des Liedes mit Loop-Maschine ("Alles ist eitel" plötzlich neun- oder zehnstimmig - von einer einzigen Person gesungen, die auch einfach mal kurz Tracks rausnimmt damit die Wirkung immer anders ist - und das mit einer Lässigkeit und einem Taktgefühl dass Du begeistert bist und immer auf die nächste Wiederholung wartest weil Du wissen willst was er nun verändert; der gesamte Umgang mit dem Loop war einfach elegant und lässig - er wurde dann angestellt wenn er gebraucht wurde, die Zuschauer haben es teilweise gar nicht mitbekommen wenn er benutzt wurde, es gab kein Aufsehen darum); andererseits Lieder, wo als Zusatzinstrument Plastikschläuchen zum Einsatz kommen die in bestimmten Tonhöhen erklingen; wobei Tino dann Franziska immer andere Schläuche gibt damit die Tonhöhe zum Lied (Sting; Rain will fall auf deutsch) passt; oder auch abwechselnd auf Flaschen blasen und singen...
Einfach schade dass dies ihr letztes Konzert ist - sie sind bei jedem Konzert das ich erleben durfte immer besser geworden! Geschadet hat ihnen die personelle Veränderung nicht; dass sie nur noch drei Leute ist, im Gegenteil, sie haben es kreativ umgesetzt und auch eine Live-Improvisation eingebaut; sie gehen ins Publikum und fragen die Leute nach Tonfolgen oder
Sätzen ("ich war in der Hängematte"), die sie dann im Loop immer wieder spielen und was draus machen. Das lockert einerseits die Stimmung auf und bietet andererseits immer wieder Überraschungen, was sie nun daraus machen.
Ich würd mir ja wünschen dass sie a) eine Live-DVD rausbringen (Quadrastique und Triopolis sind durchaus so eine DVD wert meiner Meinung nach; aber es hat wohl niemand ein Konzert von ihnen aufgenommen) und b) durchaus noch ein paar Mal auftreten... ihr Konzept zumindest begeistert mich und wohl viele Andere auch wie die Zuschauer gezeigt haben. Es gibt Standing Ovations für sie als sie mit ihrer Show fertig sind; die Zuschauer lassen sie nur ungern gehen ;-)